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Kapitel 10 - Feuerschein und Finsternis
Crewmitglied der Sphinx
für Gold gesucht
dabei seit Dec 2014
#1
Ein Hauch von Finsternis ...


Das Chaos in der Taverne löste sich mehr oder weniger glimpflich auf. Nach einem kurzen Showdown zwischen Lucien – mit Riegan als seiner Geisel – und den verblieben Wachen, verschwand der Captain nach dem Jungen Cole aus einem Fenster – zusammen mit seiner Beute. Ceallagh folgte Soula, die - aufgrund eines gehörten Rufes von Kirean - den Weg durch den Schankraum nahmen, hatten weniger Glück, da der junge Mann von einer Kugel im Oberarm getroffen wurde, als er heldenhaft unabsichtlich Soula vor dem Schuss beschützte. Letztendlich schafften sie es aber, mehr oder weniger unversehrt, zurück zum Schiff. Ob dieses mysteriöse, geschuppte Ei das Aufsehen wirklich wert gewesen war, das die drei Piraten im Hause Riegan erweckt hatten, blieb vorerst ein Geheimnis. Fakt war jedoch, dass der goldene Schatz nicht ganz freiwillig den Besitzer gewechselt hatte – wozu es gut sein würde oder ob es am Ende nur dekorativ in der Kajüte der Captains ihr Dasein fristen würde, würde die Zeit zeigen.

Auch für den Rest der Crew war der Tag ereignisreich gewesen. Ohne weitere Zwischenfälle kehrten Talin und Shanaya zur Sphinx zurück. Im Nacken hatten sie noch immer das Gefühl, verfolgt zu werden, doch vielleicht lag das auch einfach an den zwei neuen Mitgliedern für die Crew, die sie begleiteten. Lola und Aric schlossen sich dem Schiff mit roten Segeln aus unterschiedlichen Gründen an, doch beide schien es zweifellos fort von dieser Insel zu führen.
Tarón, Isala und Rúnar, die mit einer Gruppe Soldaten konfrontiert gewesen waren, brachten ebenfalls einen Neuankömmling mit. Als Preis für ihre Hilfe nannte die geheimnisvolle Dahlamon Tali einen sicheren Platz auf der Sphinx, der ihr gewährt wurde, doch sie war nicht die letzte, die – zumindest zeitweise – ein neues Zuhause auf den Wellen des Meeres fand. Rayon und Liam kehrten allerdings nicht nur mit einem weiteren neuen Gesicht zur Sphinx zurück, sondern auch mit den bedauernswerten Folgen ihres Versuchs, auf dem Friedhof von Ostya den Handel mit Straßenkindern zu vereiteln. Auch, wenn es ihnen gelang, einige der Kinder aus den Händen der Händler zu befreien, mussten auch sie einen tragischen Verlust verbuchen. Gemeinsam brachten sie den leblosen Körper Peregrynes zur Sphinx zurück, um ihm eine gebührende Bestattung auf See zuteilwerden zu  lassen. Trotz allem war die junge Cassy fest entschlossen, sich den Männern anzuschließen und Ostya an ihrer Seite zu verlassen.
Statt Leichnamen – und davon hätten die drei Männer wahrlich auch genug gehabt – brachten Zairym, Josiah und Alex mehrere Wägen voller Schätze und einen angeschlagenen Trevor mit zurück. Gemeinsam mit der Crew verlud man das Gold und ließ die Wägen verschwinden. Das ein oder andere Pferd machte man noch zu Gold und behielt die Umgebung aufmerksam im Blick, bis sie sich sicher sein konnten, dass ihnen niemand auf die Schliche gekommen war.

Auch Jón und Skadi kehrten nicht mit leeren Händen zurück, obschon es weder Gold noch der einer ihrer toten Kameraden war. Peregrynes Tod überschattete den Brief, den Eliyah der Jägerin überreicht hatte. Abgesehen von den Captains und Liam, den Skadi in einem Moment der Zweisamkeit einweihte, blieb sein Inhalt aber vorerst vor dem Rest der Crew verborgen, bis man sich näher darüber beratschlagen würde.

Mit vier neuen Crewmitgliedern stach die Sphinx am 02. Juli in Ostya in See. Ihr neues Ziel war die Insel Masita, auf der sie planten, die lange Dunkelheit zu verbringen, die vor ihnen lag und anschließend dem Lichterfest beizuwohnen.

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Auf ihrem Weg von Ostya nach Masita machte die Sphinx einen Zwischenstopp auf der östlich ihres Ziels gelegenen Insel Setithra und legte am 17. Juli am Hafen einer kleinen Stadt an. An sich nicht der Rede wert, handelte es sich doch um ein wirklich überschaubares Eiland, und doch bot das Örtchen auf der Insel mit einer langjährigen Kultur auf: einem Hunderennen zu dem die Crew noch rechtzeitig anlegte. Doch neben diesem Event waren es viel mehr die Spuren – angefangen von denen auf einer mysteriösen Karte, die ihnen in die Hände gefallen war – welche auf der Insel erforscht werden wollten und welche einige Crewmitglieder für eine Weile beschäftigt hielten, ehe die Sphinx am nächsten Morgen wieder ablegte.

Obwohl die Sphinx nur noch wenige Tage auf See von ihrem nächsten Ziel trennten, blieb es nicht ruhig. Am 21. Juli wurden Vorwürfe gegen Alex laut, der sich an Soula vergriffen haben solle. Dank Tarón - die junge Frau war zu verunsichert und aufgewühlt - gelangten die Anschuldigungen an die Captains der Crew und man nahm sich der Sache an. Der Carpenter beteuerte seine Unschuld, doch so stand Aussage gegen Aussage. Eine rechte Entscheidung sollte auf die Ankunft an ihrem Ziel warten. So blieb die Sache vorerst ungeklärt, während sich der Mason an besonderer Aufmerksamkeit erfreuen durfte - man ließ ihn nämlich kaum aus dem Blick.

Gegen Mittag des 22. Juli ging die Sphinx im Hafen von Ghisleen vor Anker, womit die Crew Zeuge der ersten Vorbereitungen für das nahende Lichterfest wurde. Es wurden Stände errichtet, Holz für Fackeln und Lagerfeuer bereit gelegt und allgemein wirkte die Insel sehr belebt. Überall war eine Mischung aus Unsicherheit der Dunkelheit gegenüber und Vorfreude auf das große Fest zu spüren. Außerdem bereiteten sich alle auf eine deutlich kleinere Veranstaltung vor, die genauso Tradition war, wie das Lichterfest selbst. Auf Masita wurde seit jeher nicht nur das Licht nach fünf Tagen zurück begrüßt, es wurde auch mit einem kleinen Umzug verabschiedet. Eine Parade begleitete die Sonne am letzten Abend vor der Dunkelheit, danach setzte man sich zusammen, kam gemeinsam zur Ruhe. Auch die Crew der Sphinx konnte sich in diesem Jahr an dem kleinen Fest erfreuen, bevor die Dunkelheit sie für eine ganze Weile umgeben würde.

Am 25. Juli, dem letzten Sonnentag vor der großen Dunkelheit, verkündeten Talin, Skadi und Soula einen gemeinsamen Coup. Man solle erst in etwa drei Tagen mit ihrer Rückkehr rechnen und sich keine Sorgen machen. So feierte die Crew ohne die drei Frauen in die große Dunkelheit hinein. Wie in jedem Teil der Welt ging das Leben während der fünftägigen großen Dunkelheit ein wenig langsamer von statten. Das Leben verschwand größtenteils von den Straßen. Die Tavernen dagegen schienen beinahe zu jeder Tageszeit überlaufen zu sein.

Als nach vier Tagen noch immer keine Spur von den drei Frauen war, wurde die Crew allmählich unruhig. Auch, wenn es bloß ein Tag nach der eigentlich angekündigten Rückkehr war, wurden vor allem Lucien und Liam unruhig. Auch, wenn sie nur zu gut wussten, dass vor allem Talin und Skadi sehr gut auf sich aufzupassen wussten, beschlich sie ein ungutes Gefühl ob ihrer Verspätung.

Am Vormittag des 29. Juli rief Tarón als Quartiermeister die gesamte verbliebene Crew zu einem Treffen auf der Sphinx zusammen. Da die drei Frauen immer noch nicht zurückgekehrt waren, wurde entschieden, sich in kleinen Gruppen auf die Suche nach ihnen zu machen, in der Hoffnung, sie schnell wieder zufinden. Zwei Tage würde die große Dunkelheit noch anhalten. Greo, Elian und Kieran hatten sich dazu bereiterklärt, das Schiff zu bewachen und zu warten, ob die drei verschwundenen Frauen nicht doch von selbst wieder auftauchten, während sich der Rest in Bewegung setzte, um in der Stadt nach Hinweisen zusuchen.






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# Gruppe A: Lucien, Shanaya & Zairym Hafen und Freudenviertel
# Gruppe B: Liam, Ceallagh, Lola (Niloc) Gesundheitsviertel
# Gruppe C: Jón, Trevor, Josiah - ? Park, Gärten und Kräuterhäuser
# Gruppe D: Alex, Tarón, Cassy - ? Markt- & Festplatz
# Gruppe E: Rúnar, Dahlamon Tali (Rhygore) Handwerksviertel
# Gruppe F: (Aric), Isala - ? Außenbezirke


29. Juli 1822
20 °C, wolkig
Vormittags
87 % Luftfeuchtigkeit, 21 °C Wassertemperatur
Shortfacts
# Am 02. Juli werden in Ostya die Segel gesetzt
# Neu bei der Crew sind Aric, Cassy, Lola und Tali
# Peregryne bekam eine Seebestattung
# Schauplatz: Die Insel Masita, Hafenstadt Ghisleen
# Am 22. Juli legte die Sphinx im Hafen von Ghisleen an
# Die Sphinx liegt unter gehissten, weißen Segeln im Hafen
# Am 26. Juli geht die Sonne, begleitet von einem Lichter- und Laternenumzug, unter
# Mond und Sterne scheinen auch Tagsüber schwach
# Soula, Talin & Skadi sind seit dem Vorabend des Laternenumzugs verschwunden
# Die Crew befindet sich gesammelt auf der Sphinx, bereits in Aufbruchsstimmung
# Es bilden sich insgesamt sechs Gruppen, um nach den Frauen zu suchen
# Ceallaghs Arm ist wieder zusammengeflickt, aber noch nicht wieder vollständig einsatzbereit
# Elian, Rayon, Greo & Kieran sind nicht anspielbar.
Ein Hauch von Widererwachen ...

Während sich der Großteil der Crew beriet, was sie tun könnten, um die drei verschwundenen Mitglieder wieder zu finden, kehrte nach vier Tagen bei Talin und Soula wieder Leben ein. Die letzten Tage waren wie im Rausch an den beiden Frauen vorbei gezogen, die sich nur in Bruchstücken an das erinnerten, was um sie herum geschehen war. Sie wurden von fremden Männern aus der Stadt heraus getragen. Durch eines der großen Tore hindurch, während zahllose Geräusche auf sie einprasselten. Hufe, die sich über Stein und Sand bewegten. Kampfgeräusche, die durch die dunkle Nacht halten. Ein Lied, gesummt und leise, das jeden Tag zu später Stunde an ihren Betten erklang. Neugierige Augen, die ihnen folgten. Darunter ein blonder Haarschopf, der immer wieder in ihr Blickfeld huschte und dessen Narbe an der Schläfe unverkennbar war. Der Geruch von Stroh, Urin und Kräutern, der ihnen in der Nase brannte, bis sie erneut bewusstlos wurden.

Das Zimmer in dem sie letztlich lagen, sollte für die nächsten Tage ihr Gefängnis sein. Talin, die nicht gewillt war, sich diesem Schicksal zu ergeben, versuchte zu entfliehen. Doch ihr Körper gehorchte ihr nicht. Sie schaffte es nicht einmal zur großen Treppe, ehe sie zusammenbrach und zurück ins Zimmer getragen wurde. Von einer Schar Frauen, die beruhigend auf sie einredete. Ihr anordnete sich auszuruhen. Sie sei noch zu geschwächt um allein zu gehen.
Von diesem Tumult geweckt versuchte Soula sich aufzurichten, sich zu bewegen. Aber alles, was ihr Körper zu Stande brachte, war es, den freien Arm zu heben. Und nicht einmal das für lang. Kaum dass sie mit den Fingerspitzen den Stuhl neben sich erreichte, verlor ihr Körper jegliche Kraft und schickte samt ihrem Bewusstsein auch das in Leder gebunden Buch gen Boden, dessen schirmendes Lesezeichen klimpernd in den dunklen Schatten des Bettes verschwand.

Fast jede Nacht werden die Piratinnen von fieberhaften Albträumen geplagt. Von Erinnerungen, Vorsehung und Hirngespinsten. In Soulas Träumen begegnet sie immer wieder Alex Gesicht. Durchlebt die vergangenen Ereignisse, die sie seit der letzten Insel nicht mehr loslassen. Erwacht schweißgebadet und vollkommen panisch. Orientierungslos. Und wird immer wieder von einer sanften Stimme und zarten Händen zurück in den Schlaf gelullt.
Talin hingegen steht jede Nacht auf einem zum Erbrechen gefüllten Marktplatz. Spürt das Klingeln in ihren Ohren, sobald die Schaulustigen zu grölen beginnen und muss tatenlos dabei zusehen, wie Luciens Kopf von der Guillotine in ein Weidenkörbchen rollt. Bis sich alles verdunkelt und sich Skadis Miene in der Finsternis des Ganges abzeichnet, in dem sie stehen. Blutverschmiert. Mit besorgniserregender Panik in den Augen. Bis ihr Gesicht plötzlich vom hellen Gewand eines Fremden verdeckt wird und eine Shanaya das einzige ist, das in ihrem Traum widerhallt. Blutend an eine Wand gelehnt und vor Verzweiflung lachend und weinend.

In der Nacht zum dritten Tag in Gefangenschaft erwachte Soula erneut aus einem ihrer Albträume. Nicht wissend, ob sie noch träumte oder vollständig erwacht war. Glaubte, eine Stimme zu hören, die ihr wirr und völlig zusammenhanglos Worte zuflüsterte.

„...In Acht nehmen... Nicht wie es scheint.... Freundin... Dunkelheit... Hilfe...“

War diese Hand unter ihrer Matratze wirklich real? Ebenso die leuchtenden Augen, die sich augenblicklich zur Seite wandten, kaum dass ein Geräusch vom Flur zu ihnen hinüber schwabte? Einen Wimpernschlag später und die Gestalt war bereits verschwunden. So schnell wie sie gekommen war.

Am nächsten Morgen erwachten die beiden aus ihren Träumen. Waren ansprechbar doch ihre Körper noch zu geschwächt um ihnen zu gehorchen. Ihre Kräfte reichten nur für wenige Schritte, bevor ihre Beine nachgaben. Eine Frau, die immer wieder nach beiden Piratinnen sah, unterhielt sich mit ihnen. Berichtete von der Heldentat ihrer Leute, die die beiden aus den Fängen einer Räuberbande befreit hatte, inmitten der dunklen Wälder. Die Frage nach Skadi wurde mit einem betroffenen Kopfschütteln beantwortet. Sie sei nicht bei ihnen gewesen, als sie hierher gebracht worden waren. Der Verbleib der jungen Jägerin ist bis jetzt unbekannt.

Heute, an Tag vier scheint der Nebel sich etwas zu lichten. Zwar kehren die Erinnerungen noch nicht vollständig zurück, was den beiden Frauen jedoch bleibt sind deutliche Kopfschmerzen. Aber immerhin scheinen ihre Beine wieder ihr Gewicht zu tragen. Sie können sich also endlich aus ihren Schlafstätten erheben und sich bewegen.






29. Juli 1822
20 °C, wolkig
Vormittags
87 % Luftfeuchtigkeit, 21 °C Wassertemperatur
Shortfacts
# Soula, Talin & Skadi sind am 25. Juli verschwunden
# Soula & Talin wachen gemeinsam in einem Raum am 29. Juli wieder auf
# Skadi Verbleib ist unbekannt
# Soula & Talin haben keine Wunden fühlen sich aber schwach auf den Beinen
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Kapitel 10 - Feuerschein und Finsternis - von Weltenwind - 18.04.2024, 07:04

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