04.04.2024, 14:45
Weil er es ernsthaft schaffte ihr Herz weiterhin wild schlagen zu lassen – nicht vor Schrecken, sondern aufgrund seines Egos, möchte sie an dieser Stelle anmerken – ließ sie die Arme vor der Brust verschränkt. Wie konnte er es wagen, ja es wagen(!), ihr vorzuhalten, sie wäre nicht achtsam genug gewesen? Gut, ja, sie war möglicherweise etwas in Gedanken versunken gewesen und hatte deshalb nicht auf ihre Umgebung geachtet, aber das musste er ihr nicht vorhalten! Und dann auch noch mit so einem zufriedenen Gesichtsausdruck, als wäre er eine Katze, die eine große Schale Sahne abgestaubt hatte. Ihre Augenbraue wanderte leicht in die Höhe und sie pustete leicht genervt eine blonde Strähne aus ihrem Gesicht. Dennoch kam Talin bei seinen Worten nicht umhin, ihn noch einmal zu mustern. Obwohl sie diesen kleinen Einbruch allein schaffen wollte, endlich einmal, kam sie nicht umhin, an die Vorzüge von Gesellschaft zu denken. Egal, wie sehr sie es sich selbst beweisen wollte, konnte sie doch gleichzeitig nur daran denken, dass es meist leichter war, wenn solche Dinge zu zweit erledigt wurden. Verflucht seien ihre Gedanken!
Sie wollte ihm schon von ihrem Plan berichten, denn immerhin hatte er ja Hilfe angeboten – und leider auch noch eine Menge mehr gesagt – als er erneut den Mund öffnete. Sie hatte eigentlich gedacht ein entspannter Mensch zu sein, aber irgendetwas an Alex Art brachte sie dazu, aus der Haut fahren zu wollen! Und sei es nur sein süffisantes Lächeln, was ihm im Gesicht zu kleben schien.
Frustriert warf sie die Arme in die Höhe und funkelte ihn leicht an. Vielleicht war sie auch amüsiert über seine Art. Und vielleicht, wirklich nur vielleicht ein kleines bisschen, konnte man einen Hauch Belustigung in ihrem frustriertem Blick erkennen.
„Musst du nicht noch irgendwo ein paar Bretter sägen, Carpenter?“, schoss sie etwas lahm zurück und drehte sich um, um ihren Weg fortzusetzen.
Ein paar Schritte später blieb sie stehen – blöde Gedanken! - und drehte sich noch einmal über die Schulter um, um ihn ungeduldig wartend anzusehen.
„Und? Kommst du? Ich erzähl dir unterwegs, wohin wir gehen und was wir tun werden“, warf sie ihm schicksalsergebend an den Kopf.
Letztlich war es vermutlich wirklich leichter, wenn sie Hilfe hatte. Und vielleicht würde es auch noch einmal so gut für sie laufen, wie mit Ryan damals. Und damit meinte sie nicht nur den ganzen Schmuck, den sie dabei hatten mitgehen lassen. Die Blonde musste über ihre eigenen Gedanken lächeln. Als würde das jetzt passieren. Sehr vermutlich nicht. Dazu müsste er sie weniger auf die Palme bringen. Und das konnte sie sich irgendwie nicht vorstellen. Aber eines wiederum schon. Und zwar, dass der Rest ihres Tages gerade bedeutend lustiger geworden war, als wenn sie allein unterwegs gewesen wäre.