21.02.2024, 21:14
Hätte er es besser gewusst, hätte er wohl vermutet, dass sie etwas Verbotenes vorhatte. Oder tief, tief in Gedanken versunken gewesen war, wenn sie ihre unmittelbare Nähe derart außer Acht ließ. Alex wusste es zum Glück nicht besser – umso entschlossener war er nun allerdings auch, herauszufinden, was die kleine Schwalbe für Pläne hatte. Talin jedenfalls war zusammengezuckt wie eine Katze, die unvorhergesehen von einer Maus überrascht worden war. Ein flüchtiges, süffisantes Schmunzeln huschte über seine Lippen, ehe er sich um eine ernste Miene bemühte, die kurz verrutschte, kaum dass sie ihm unterstellte, ein Grieskram zu sein. Gut, ja, gerade war seine Laune definitiv nicht die beste, aber er weigerte sich, es derart offen zur Schau zu stellen, dass man das Gefühl bekam, ihn deshalb aufziehen zu müssen. Er hob skeptisch eine Augenbraue, ehe er sich wieder ein selbstbewusstes Lächeln abrang.
„Dann solltest du mehr auf deine Deckung achten.“, kehrte er den Fehler um (haha, Spiegel!) und taxierte sie mit scherzhaftem Tadel.Kaum auszudenken, wenn es nicht nur er gewesen wäre, der ihr da hinterhältig aufgelauert hatte. Sprach nicht gerade für die Blonde, dass er sich nicht einmal Mühe gegeben hatte, möglichst leise oder unauffällig zu sein, als er sich an sie herangeschlichen hatte.„Das wirst du mir hoffentlich gleich verraten.“, klärte er sie kurzerhand auf und grinste charmant. „So scheckhaft, wie du warst, wird’s aber kein Einkaufsbummel sein.“ Naja, vielleicht schon. Dann aber der Einkaufsbummel einer anderen Art. „Manchmal ist‘s gar nicht so verkehrt, jemanden im Rücken stehen zu haben, der einfach nur finster dreinblickt. Kann einem manche Verhandlungen vereinfachen.“Er zuckte mit der Schulter. Es war ein Angebot. Eines, was offensichtlich ohne Nachfragen offen im Raum stand, weil es Alex nicht groß interessierte, wofür sie seine Talente missbrauchen würde. Sie waren doch jetzt Kollegen, sozusagen. Ihre Angelegenheit war seine Angelegenheit und seine Angelegenheiten blieben seine Angelegenheiten. Außerdem sollte sie es besser zu schätzen wissen, dass er keine Gegenleistung erwartete. Abgesehen von ein bisschen Ablenkung jedenfalls.„Und welch größere Ehre soll es schon für mich geben, als dir den Rücken freizuhalten, Captain.“Der Schalk blitzte in seinen Augen auf, als er den Kopf kurz neigte.