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Visita interiora terrae, rectificando invenies occultum lapidem
Crewmitglied der Sphinx
für Gold gesucht
dabei seit Oct 2020
#19
Jón steckte die Hand in eine seiner Manteltaschen und fummelte die Kordel auf, die seinen Geldbeutel zusammenhielt, nahm blind ein paar Münzen heraus und ließ sie in die Kasse fallen.

Dabei lächelte er den Aufseher an -- dieser sah kurz auf und nickte ihm zu, ebenfalls freundlich, aber wenig enthusiastisch. Er sah sofort wieder zurück zu einem zweiten Buch, das er vor sich liegen hatte -- ein Roman -- direkt neben dem mit der Strichliste.

Jón ging in den Ausstellungsraum hinein, fing dabei kurz Cassys Blick ein, um ihr zu bedeuten, dass er immer noch auf dem Schirm hatte, dass sie beide zusammen da waren, aber dass sie nicht gezwungen beieinander bleiben mussten.

Er schlenderte bewusst langsam, die Hände hinter dem Rücken verschränkt. Sah in die nächstgelegene Vitrine. Ein paar Gegenstände, die wohl nur ein Experte ohne Beschreibung erkennen würde, befanden sich darin. Sie waren mit nummerierten Metallplaketten versehen, die mit Nadeln auf das rote Kissen gepinnt waren, auf dem die Objekte lagen. Die Beschreibungen dazu waren außerhalb der Virtrine angebracht, aber Jón interessierte sich viel mehr für die beschriftete Plakette, die sich im Inneren der Vitrine befand. Das dazugehörige Objekt -- ohne Nummer, umringt von den anderen Gegenständen -- schien als das Vorzeigestück dieser Vitrine designiert.

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Jón las aufmerksam die Beschriftung:

Ausschnitt der Titelseite des 'Fabria Herold' (Hgg. Tobias Gorman, Fabria), Ausgabe nr. [?] [1639-1650], Leihgabe der 'Zentrale Bibliothek der 1. Welt', Linara

Man darf sich glücklich schätzen, dass einer der wenigen erhaltenen Artikel aus solch frühen Jahren einen so spannenden Einblick in die Geschichte der Insel bietet. Mit großer Wahrscheinlichkeit stammt diese Ausgabe der Boulevardzeitschrift 'Fabria Herold', welche nach wie vor auf der gleichnamigen Insel gedruckt und sowohl dort als auch hier distribuiert wird, aus einem der Jahre zwischen dem Oktober 1639 und dem Juni 1650 -- darauf lassen Schriftart und Schriftsetzung schließen, die in jener Zeitperiode nachgewiesenermaßen verwendet wurden, denn dies wurde sorgfältig dokumentiert.
Bemerkenswert ist jedoch, dass die sonst so zuverlässigen Archive des 'Herold' und andere, welche Zeitungsbestände aufbewahren -- wie beispielsweise der großzügige Leihgeber dieses Objektes -- eine signifikante Lakune in ihren Beständen aufweisen. Im Gegensatz zu den vorangegangenen und den folgenden Jahren, fehlen im Zeitraum zwischen 1624 und 1640 eine Unmenge an Ausgaben, wobei man sich vor Augen führen muss, dass der 'Herold' auch zu dieser Zeit schon täglich herausgegeben wurde. Eine ausführliche Zählung, welche alle Archive der ersten Welt abdeckt, wurde noch nicht vorgenommen, doch schätzungsweise dürften im Durchschnitt von ungefähr 5800 Ausgaben ungefähr 3000 fehlen, mehr als die Hälfte also.
In Journalisten- und Herausgeberkreisen, kursiert das Gerücht, dass der damalige Herausgeber des 'Herold' unter Bestechung alle Auflagen aus diesem Zeitraum vernichtet habe, da der 'Herold' in der Zeitperiode nach der Lakune einen großen wirtschaftlichen Aufschwung für sich verzeichnen konnte. Die Brandspuren lassen dieselbe Schlussfolgerung zu, was hieße, dass wir es hier mit nichts geringerem als einem überlebenden Brandopfer zu tun haben. Auch der Versuch, den Artikel in mehrere Stücke zu reißen, suggeriert, dass man ihn hatte vernichten wollen.
Ob der Mord, der in der Schlagzeile erwähnt wird etwas damit zu tun gehabt haben könnte? Man kann es natürlich nicht sagen, denn die Anzahl an fehlenden Auflagen ist mindestens genau so groß, wie der Zufall, um den es sich hierbei handeln könnte -- man kommt dennoch nicht umhin, die Lage als suspekt einzuordnen  ...
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RE: Visita interiora terrae, rectificando invenies occultum lapidem - von Jón Nóason - 08.02.2024, 22:14

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