25.07.2016, 17:09
Während Ryan schwieg hing Shanaya ihren eigenen Gedanken nach. Dabei kreisten diese um vieles verschiedenes – nur den Dieb ließen sie außen vor, als wäre er ein unwichtiger Bestandteil von dem, was sie gerade tat. Tja, wie dumm, dass er genau das auch war. Ein Zeitvertreib, der sie zwar amüsierte, aber ohne Probleme auch wieder abgeschüttelt werden konnte. Und wenn er jetzt versuchte, mit deinem ewig dauernden Schweigen irgendetwas zu bewirken – Glückwunsch. Sie war mit den Gedanken bei einem leckeren, sauren Apfel gelandet. So sehr, dass sie den blauen Blick kurz abwandte, zur Treppe blickte.
Aber der Dieb sprach wieder, rang sich wohl doch zu einer Antwort durch, auf die Shanaya kurz blinzelte. Die Schwarzhaarige unterdrückte ein Verdrehen der Augen, reagierte im ersten Moment erst nicht.
Natürlich. Sie war die naivste Persönlichkeit aller Meere, zudem war sie viel zu jung, um Piratin zu werden und überhaupt – sie war eine Frau. Sie gehörte nicht auf ein Schiff – sie gehörte in eine Küche vor den Herd. Schubladen. Sie liebte es. Trotz allem drehte sich die junge Frau herum, ohne Eile, immerhin hatte der Mann sie auch warten lassen. Auch auf ihren Lippen lag ein Lächeln – eines, das Ryans in Nichts nachstand.
„Wenn einer aufgibt, hat der andere in der Regel gewonnen – wenn du aber weiter kämpfen möchtest, nur zu.“
Sie war gespannt, was er noch unternehmen wollte, um sie weg zu ekeln, das durfte sie sich nicht entgehen lassen. Und scheinbar probierte er schon wieder die nächste Taktik. Eine Frage? Sie hatte keine Ahnung, was nun folgen würde, also neigte sie nur leicht den Kopf zur Seite.
„Du willst wissen, wie du so toll wirst, wie ich?“
Toternst musterte sie den Dunkelhaarigen, sich wohl bewusst, dass DAS nicht seine Frage sein würde. Aber genauso wenig erwartete sie eine ernste Frage des Mannes.