28.06.2022, 08:25
Shanaya kaute auf einem Stück von ihrem Brot herum, ohne dabei groß auf Soula oder eine Reaktion zu achten. Nun landete auch das letzte Stück ihrer Mahlzeit in ihrem Mund, wurde genüsslich zerkaut und erst dann wandte sich die Schwarzhaarige an die andere Frau, die ihr eine Frage stellte. Während Shanaya ihr Brot zu Ende kaute, dachte sie über die zweite Frage der Dunkelhaarigen nach. Erst einige Herzschläge später setzte sie zu einer Antwort an.
„Frei zu sein, zu tun und zu lassen, was ich möchte. Weg von meiner Insel und allen möglichen Zwängen zu kommen.“
Das verriet schon mehr als genug. Sie war niemand, der jedem ihre Vergangenheit offenbarte, zu viel gab es darin, was gegen sie gerichtet werden konnte. Und Soula gehörte nicht wirklich zu denen, die sie zu viel davon anvertrauen wollte.
„Ich hatte nie nur einen Traum, ein Ziel gleichzeitig, es sind genug, dass ich sie nicht einmal zählen könnte. Aber ich offenbare sie nicht einfach so, manches davon ist ein gut gehütetes Geheimnis.“
Den Blick zum Horizont gerichtet, lächelte die Schwarzhaarige, wenn auch immernoch ein müder Hauch auf ihren Zügen lag.
„Und wahrscheinlich reicht einem normalen Menschen dafür nicht einmal ein ganzes Leben. Ich habe also noch einiges vor mir.“
Mit beiden Händen fuhr Shanaya sich zuerst über das Gesicht, dann durch die dunklen Haare, ohne den Blick dabei zu der anderen Frau herum zu wenden.