27.06.2022, 21:07
Now that I got it I need a little bit more
Mittag des 30. Juni 1822Liam Caseyl & Shanaya Árashi
Mit einem tiefen Atemzug trat Shanaya an die frische Luft, noch immer die verlockenden Düfte des Badehauses in der Nase. Sie hatte vorher schon gute Laune gehabt, aber diese kleine Erfrischung verbesserte das ganze noch einmal deutlich. Oberhalb der Treppe blieb sie stehen, fuhr sich mit einer Hand durch die noch nassen Haare, ehe sie den Blick schweifen ließ. Die Blonde, Shanaya hatte ihren Namen schon wieder vergessen, hatte sich ganz offensichtlich aus dem Staub gemacht – verständlicherweise. Wobei die Schwarzhaarige ihren Spaß an dieser Begegnung gehabt hatte, für einige Momente zumindest. Irgendwann wurde selbst ihr das zu langweilig und die Fremde hatte mit ihrem Auftreten ja förmlich darum gebettelt, ein wenig an der Nase herum geführt zu werden. Shanaya dachte jedoch nicht lang an die Fremde, streckte stattdessen mit einem zufriedenen Brummen beide Arme in die Luft und richtete die blauen Augen einige Momente in die selbe Richtung. Die letzte Nacht, diese verrückte Begegnung und das ausgiebige Bad hatten ihr die Chance gegeben, alles tiefgehende Denken auszustellen, sich nur auf den Moment zu konzentrieren. Es hielt immernoch an, noch ließ die junge Frau keinen großen Gedanken an sich heran. Jedoch lauschte sie unterbewusst dem Ticken bis zu dem Punkt, an dem ihr das nicht mehr möglich sein würde.
Das Geräusch wurde jedoch leider, als sie einen bekannten Hinterkopf entdeckte. Zuerst neigte die Schwarzhaarige den Kopf etwas zur Seite, wartete noch einen Herzschlag, um sicher zu sein, ehe sie sich in Bewegung setzte. Mit einer kurzen Bewegung wuschelte sie sich durch die schwarzen Haare, huschte hinter Liam über die Straße her und hackte sich bei ihm unter, als sie neben ihm langsamer wurde.
„Da rieche ich einmal nicht nur nach Mann und Meer und du ignorierst mich!“
Shanaya warf dem Dunkelhaarigen ein vielsagendes Grinsen zu, in ihrer Stimme lag ein Ton, der deutlich von ihrer guten Laune sprach.
„Dabei dufte ich nach irgendeiner exotischen Blüte, deren Namen ich schon wieder vergessen habe. Mir wurde gesagt, damit würde ich den Männern den Kopf verdrehen. Mit meiner Frage, ob mehr als sowieso schon, waren sie irgendwie überfordert…“