06.03.2022, 15:12
Shanaya hätte früher vieles dafür gegeben, so frei zu sein, wie sie gern wollte. Die Ketten, die sie zurück gehalten hatten, waren jedoch zu stark gewesen – bis zu dem Moment, den sie für eine Flucht hatte nutzen können. Und seitdem sie tat, wonach ihr war und sich von niemandem irgendwelche Vorschriften machen ließ. Außer vielleicht der Carta, an die sie sich hielt. Auf Liams Worte hin schmunzelte die Schwarzhaarige ruhig, seufzte leise, aber mit dem Hauch eines Lächelns.
„Und meine Mutter ist jedes Mal, wenn ich meine eigene Freiheit eingefordert habe, fast an einem Schock gestorben.“
Ihrem Vater hatte sie nicht damit anfangen brauchen, der hätte darin nur einen Grund gesehen, sie zur Vernunft zu prügeln. Mit einem Kopfschütteln verjagte sie diese Gedanken jedoch, sie war nie jemand gewesen, der sich gern und lang in der Vergangenheit aufhielt. Shanaya lebte im Hier und Jetzt – und da hatte sie alles, was sie wollte und brauchte.
Liams Frage ließ Shanaya kurz etwas verwirrt blinzeln, ehe sie sich leicht zu ihm herum wandte. In dem Moment, in dem Liam sich an die Teile der Crew wandte, die in Hörweite waren, hob sie eine Augenbraue und lachte dann, als er ihnen eine furchtbar wichtige Mitteilung mit auf den Weg gab. Ihr voller Name jagte ihr einen kurzen Schauer durch den Körper, minderte jedoch nicht das Lächeln auf ihren Lippen.
„Wie soll ich dem jetzt bloß gerecht werden? Die erwarten doch jetzt sicher alle, dass ich auf gute Samariterin mache.“
Sie flüsterte, fast ein wenig verschwörerisch. Dann richtete sie den Blick wieder nach vorn, niemand befasste sich mehr mit Liams Ankündigung und Shanaya war beinahe entsetzt!
„Oder sie tun einfach so, als hättest du ihnen die größte Lüge der ersten Welt aufgetischt. Enttäuschend!“