28.02.2022, 20:25
Im Grunde hatte Shanaya mit ihrer Einschätzung in Bezug auf Soula gar nicht so unrecht. Aber vielleicht gab es da auch noch eine Chance und sie nickte auf die Worte der Schwarzhaarigen, dass sie sich mit ihrer aktuellen Speise zufriedengeben würde.
„Gut, dass wir uns nicht ums Essen streiten.“
Ihre Stimme war ruhig, entspannt. Warum sollte sie auch anders sein, wenn Shanaya so… zugänglich war? Soula war überrascht, keine Frage und sie ließ es sich immer noch offen, bei der nächst besten Anfeindung zu verschwinden.
„Was hattest du vorher? Kannst du es empfehlen?“
Gutes Essen war nicht immer leicht zu finden, auch wenn der erste Biss in ihr eigenes Handbrot sehr gut war. Auf das Nicken, reagierte Soula damit, dass sie in die entsprechende Richtung ging. Tatsächlich war es ernsthaftes Interesse, was in der Frage steckte, wie es Shanayas Schulter ging. Immerhin brauchte sie ihren Arm zum Navigieren des Schiffes und auch sonst.
„Das klingt gut. Hoffentlich ist sie schnell wieder voll belastbar.“
Bei einem Angriff, wie dem letzten, war es nicht gut, wenn Crew-Mitglieder verletzt waren. Von da her dachte Soula eher ein bisschen pragmatisch, denn Zuneigung konnte sie der jungen Frau nicht wirklich entgegenbringen. Noch nicht. Bei der Gegenfrage winkte Soula ab.
„Nichts Dramatisches. Alles wieder gut. Die paar Schürfwunden sind nicht der Rede wert.“
Auch, wenn sie zwischenzeitlich wegen des Nebels wie Hölle gebrannt und gepocht hatten. Es dauerte auch gar nicht lange, bis sie das Ende der Straße und die kleine Mauer erreichten, von der Soula gesprochen hatte. Die Sicht aufs Meer war nur von wenigen Häusern verbaut, er war also ausreichend, um die See zu genießen.
„Wie lange bist du schon bei der Crew?“
Noch ein kleiner Schritt in die Richtung, Shanaya kennenzulernen, ohne gleich das Gefühl zu haben, dass man nichts konnte und nicht hier her gehörte. Soula setzte sich, während der Wind ihr ins Gesicht blies.