20.02.2022, 12:59
We all get lost sometimes
Nachmittag des 26. Juni 1822
Jón Nóason & Shanaya Árashi
Eine ganze Weile hatte Shanaya sich mit ihren Unterlagen befasst, hatte Striche von Inseln nachgezogen, Berechnungen verglichen und korrigiert, hatte geordnet und sortiert, bis die Müdigkeit ihre Konzentration kostete. Und erst, als all das erledigt und ihre Unterlagen wieder sicher verstaut waren, gönnte sich die junge Frau eine Pause. Ihr war mehr danach, sich hinzulegen, irgendwie versuchen zu schlafen. Aber es hatte die letzten Tage nicht wirklich funktioniert, also konnte sie auch ihre ersten Schritte auf die Insel genießen und es heute Abend noch einmal versuchen.
Jetzt schlurfte sie also mit müdem Blick zwischen den Ständen hindurch, ließ den hellen Blick schweifen, ohne auf den ersten Blick etwas zu erkennen, was ihr Interesse weckte. Bis zu dem Stand, an dem haufenweise Papier lag, Stifte, Kohle… und wenn Shanaya genauer darüber nachdachte, brauchte sie wirklich einen neuen Vorrat. Schnell kam sie also mit dem Verkäufer ins Gespräch, der ihr einiges empfehlen konnte, sodass sich auf der Seite der Schwarzhaarigen ein kleiner Stapel bildete, von dem sie noch nicht einmal wusste, wie sie ihn allein zur Sphinx schleppen sollte. Aber an erster Stelle war sie froh, sich von diesem zehrenden Gefühl der Müdigkeit ablenken zu können.
Weder sie noch der Verkäufer bemerkten jedoch den Mann, der sich hinter die junge Frau gestellt hatte, scheinbar interessiert dem Gespräch von Kundin und Verkäufer lauschte, sich jedoch mit einer Hand an der Tasche der Schwarzhaarigen zu schaffen machen wollte.