18.02.2022, 16:02
Man hörte seiner Atmung an, dass ihn diese Vorstellung mit Vorfreude erfüllte. Die eigenen Abenteuer waren ihn ohnehin die Liebsten und im Gegensatz zum Beginn ihres Gesprächs schien der Funke nun auch wieder auf die Dunkelhaarige übergegangen zu sein. Nicht mehr ganz so grüblerisch, abwesend und unzufrieden. Und wenn es nur für den Moment war.
„‚Öfter‘ ist vielleicht übertrieben. Ich war einmal mit meinem Vater auf Ritu. Und einmal mit Alex. Von dort aus sind wir weiter nach Asanu, um dem Lichterfest dort beizuwohnen.“
Er fing den Blick der Jüngeren auf, als sie sich irritiert zu ihm umwandte und nach dem Ursprung seiner Vermutung fragte. Liam räusperte sich und überlegte, ob er ihr die Illusion nun wirklich nehmen sollte. Im Grunde bezweifelte er, dass sich Shanaya von runden Knopfaugen oder ähnlichem davon abhalten lassen würde, etwas Essbares zu probieren. Aber – und da musste er ehrlich zu sich selbst sein – es amüsierte ihn, sie und ihre Neugier ein wenig aufzuziehen.
„Ach, nur so.“, winkte er stimmlich ab und gab sich keine besonders große Mühe, möglichst überzeugend zu klingen.
Sein hastiger Überlebenskampf schließlich schien Shanaya genau da zu treffen, wo er wollte. Er gab ihrem freundschaftlichen Seitenhieb nach, blickte aber drein, als hätte sich die Aktion trotz allem mehr als gelohnt.
„Na siehst du – hätte ich es dir wieder überlassen, hätte ich keinen Grund gehabt, überall von deiner Großherzigkeit zu schwärmen.“
Er schmunzelte gutmütig, während er sie aufzog. Seine Stimme ließ im Grunde gar keinen Zweifel daran, dass seine Worte absolut logisch waren.