12.02.2022, 17:17
Whispers in our Heads
Nachmittag des 27. Juni 1822
Shanaya Árashi & Soula Veniel
Und wieder war ein Tag nach einer fast komplett schlaflosen Nacht vorbei. Für manche fing das Leben in Ritus Straßen jetzt erst an, Shanaya wusste nicht einmal wie spät es genau war. Die Müdigkeit hinderte sie daran, groß zu grübeln, in ihrem Kopf herrschte also ausnahmsweise einmal ein wenig Leere, fernab der Schwermütigkeit. Zumindest fast. Es half dabei, nicht zu grübeln, trotzdem schien etwas auf ihren Schultern zu lasten. Es wurde ein wenig besser, dann schmetterte es sie wieder nieder. Allmählich lernte die Schwarzhaarige damit umzugehen, glaubte sie zumindest. Was waren schon ein paar schlaflose Nächte? Natürlich schlug ihr das auf das Gemüt! Sollte sie endlich Mal wieder richtig durch schlafen, dann wäre auch dieses klebrige Gefühl weg. Nach wie vor nichts, worum sich die junge Frau große Gedanken machen musste.
Dennoch schmerzten langsam ihre Füße, die sie den ganzen Tag von der Sphinx in die Stadt, durch viele Gassen und vorbei an unzähligen Ständen geführt hatte. Gekauft hatte sie bisher nichts, obwohl sie an einigen Ständen vorbei gekommen war, die ihr Interesse geweckt hatten. Aber sie waren noch eine Weile auf dieser Insel, und man musste sich ja nicht alles am ersten Tag ausschöpfen.
Schließlich trieb es sie jedoch zu einem bestimmten Stand, der mit köstlichen Gerüchen auch die letzten, müden Lebensgeister etwas anregte. Mit den Händen fuhr Shanaya sich über die müden Augen, dann durch die schwarzen Haare und kam an dem Stand zum Stehen, an dem ein dicklicher Mann Brote mit verschiedenen Füllungen verkaufte. Shanaya bestellte eines mit Fleisch, ein bisschen Gemüse und irgendeiner roten Sauce. Ohne auf den Preis zu lauschen, legte sie dem Mann ein paar Münzen auf den Tresen, nicht wissend, wie viel genau das nun war. Dem überraschten Gesicht ihres Gegenübers nach zu urteilen, war es jedoch mehr als genug gewesen. Also drehte sich die Schwarzhaarige um, biss das erste Stück von ihrer Mahlzeit ab, ohne auf ihre Umgebung zu achten.