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We're going down to the bottom of our glass
Crewmitglied der Sphinx
für 0 Gold gesucht
dabei seit Nov 2015
#3
Rúnar nahm einen weiteren Schluck aus seinem Glas und deutete dann eine weitere Verbeugung an. Rúnar der Drachenfänger. "Rúnar Drekafangari, stets zu Diensten.” Er musste kurz schmunzeln. Er konnte sich nicht explizit erinnern, aber mit höchster Wahrscheinlichkeit war der Name mindestens einmal gefallen, als er sich mit Jón und mit seinen Geschwistern zusammen ausgemalt hatte, was sie in alten Sagen für Helden gewesen wären. "Mein Ruf scheint mir vorauszueilen, wenn auch nur um ein paar Sekunden -- ich danke recht herzlich, Tarón. Ich bin spezialisiert auf animalische Bedrohlichkeiten jeglicher Art, wobei der besagte Drache bislang mein größter vorzuweisender Erfolg ist." Rúnar sagte dies mit solch trockenem Ton und der Hand ehrenhaft auf dem Herzen, dass er sich fast selbst glaubte.
Er wandte sich an Shanaya. "Was das angeht -- das entspricht weder meinem Aufgabengebiet, noch meinem Interessengebiet."


Ja, James traute seinen Ohren keinesfalls als Taron davon anfing dass Runar - so unscheinbar er bisher auf James gewirkt haben mochte - keinesfalls eine Gefahr zu scheuen schien. So recht konnte und wollte er das nicht glauben, aber es gab auch in seinen Kreisen hin und wieder Geschichten von Seemonstern, Drachen und sonstigen Abenteuern. Selbst zu Gesicht hatte er aber natürlich noch keines dieser Fabelwesen bekommen. Die skeptisch nach oben gezogenen Augenbrauen rutschten noch ein wenig höher, als Taron ihm zu bescheinigen schien dass er kein Talent mit schönen Frauen hatte. "Nun, ich denke das kommt ganz auf die Frau an und wie sehr ich gewillt bin mir tatsächlich Mühe zu geben, um in ihr Bett eingeladen zu werden." denn um "herzen erobern" oder ähnlichen romantischen Blödsinn ging es ihm sicher nicht. Das war auch ein Seitenhieb auf Shanaya, denn wirklich Mühe gab er sich bei ihr ja nicht. Um der vermeintlichen Drachenzähmerei auf den Grund zu gehen, wandte er sich dann doch mal an Runar. "Was für ein Drachen soll dass denn gewesen sein den du gezähmt hast?" so ein eindrückliches Tier hatte man sich doch sicher im Detail gemerkt und konnte es nun in Größe und Gefährlichkeit beschreiben

Isala lehnte sich ein Stück zurück und nahm einen Schluck von ihrem Getränk. Ihre Augen lagen auf Ceallagh und ihre Lippen umspielte ein sanftes Lächeln. Wochenlang alleine... Isala war wohl Meisterin darin... Sie hatte auch im Bordell nie wirklich Freundschaften geschlossen... Dass es plötzlich nun so viele waren, überrollte die Frau noch immer etwas. Es würde wohl noch dauern, eh sie sich vollends daran gewöhnt hatte.
"Trübsinnig ist wohl das richtige Wort." Sprach sie und lehnte sich ihm wieder entgegen "ich glaube aber paranoid wird man höchstens draußen auf dem Meer. Ich muss gestehen, dass ich mit der Seefahrt noch keine großen Erfahrungen gemacht habe." Isa versuchte erneut ihre Unsicherheit mit einem Schmunzeln zu überspielen. "Aber ich bin durchaus lernfähig und ich kann es kaum erwarten hier weg zu kommen!"


Shanayas Antwort hatte ihn nur mit einem unschuldigen Schmunzeln die Schultern zucken lassen. Für jenen Moment noch sah er ihr zu, wie sie ihr Glas in einem Zug leerte, ehe Lucien sich wieder der Gesprächsrunde auf seiner Tischseite zuwandte und die Geschehnisse auf der anderen weitestgehend an sich abprallen ließ. Ihren anschließend prüfenden Blick in seine Richtung bemerkte er daher gar nicht.
Ceallagh hatte ich derweil der noch zurückhaltenden Isala und dem dazu gestoßenen Rúnar gewidmet, sodass es Zairym war, der die Aufmerksamkeit des jungen Captains mit einem Knuff in die Seite auf sich zog. Überrascht von dessen Angebot hob Lucien zunächst den Blick, dann eine Braue. Schließlich zuckte er mit den Schultern. „Was soll's, warum nicht. Sich anständig zu betrinken kann ja kaum eine schlechtere Wahl ein, als nüchtern zu bleiben.“ Er hatte eigentlich vorgehabt, es bei dem Bier (und dem einen Schnaps) zu belassen, aber schon jetzt tendierte er in eine andere Richtung. Rym lieferte ihm nur das Zünglein auf der Waage.
Er nickte ihm also kurz bestätigend zu, verzog die Lippen zu einem trockenen Schmunzeln und schaffte es nun doch noch, einen weiteren Schluck aus seinem Krug zu trinken, während sein Blick zu Alex und Ceal zurückkehrte. „Hm, hört sich so an, als hättest du mir etwas voraus“, wandte Lucien sich schließlich an den Dunkelhaarigen. „Ich hatte noch nicht das Vergnügen, eine seiner Schwestern kennenzulernen. Und da Ceallagh manchmal so gesprächig ist, wie die Bücher, in denen er sich so gern vergräbt...“ Ein kurzer, amüsierter Seitenblick galt dabei dem Blonden, allerdings ohne die Absicht, ihn aus seinem Gespräch zu reißen. „Wie kam's? Hat's dich früher schon nach Calbota verschlagen?


Ceallaghs Kopf wippte einen Augenblick nachdenklich zur Seite. Auf See wurde man höchsten verrückt - so seine Meinung. Er konnte sich noch lebhaft an die Erzählungen des Alten erinnern und an einige Geschichten aus den Büchern, von denen Lucien an seiner Seite sprach und sich damit ein demonstratives Zucken der Augenbrauen einfing. Also wirklich! Die Bücher waren doch schließlich das, was sie zuweilen zusammengeschweißt hatte. Als die Welt noch einen minimalen Hauch von Rosa in sich getragen und weniger nach Rum und Bier geschmeckt hatte. Dennoch nahm der Hüne es wie so üblich mit Humor. Fügte ein überdeutliches Räuspern an, um nur noch einmal klar zu stellen, dass er zwar dem Gespräch nicht beiwohnte, aber dennoch nicht taub war und wandte seine Aufmerksamkeit wieder vollkommen Isala zu.
Das wird sich schnell ändern. Da bin ich mir ziemlich sicher. Dir bleibt schließlich auch nichts anderes übrig.“, meinte er mit einem Lächeln auf den Lippen und nahm einen Schluck aus seinem fast leeren Humpen. Bisher hatte jeder Neuling sich über Kurz oder Lang in das Leben auf See eingefunden. Wenn er bedachte wie viele erfahrene Seeleute auf der Sphinx unterwegs waren, würde Isala wohl mehr innerhalb kürzester Zeit lernen, als ihr Kopf überhaupt aufnehmen konnte.
Und unser Seebär hier kann dir sicher noch das ein oder andere beibringen, damit du dich noch besser zurecht findest.“ Ein Schmunzeln galt Tarón am anderen Ende des Tisches, den er kurz aus grünblauen Augen fixierte.
Aber was Calbota betrifft...“ Tief sog Ceallagh die stickig warme Luft der Taverne ein und setzte den Krug auf dem Tisch ab.  “...da sind wir schonmal Zwei. Je eher wir in See stechen desto besser.“ Denn dann lief er nicht noch Gefahr auf seinen Onkel zu treffen und das Zeitliche zu segnen.
Vielleicht verschlägt es uns irgendwann nicht nur auf geheimnisvolle Inseln, sondern in andere Welten.
Ein Funkeln lag in seinen Augen, kaum dass er sich zu Isala herum drehte und sie über den blonden Schopf Rúnars  hinweg musterte.


Er wartete auf Luciens Antwort, während er immer noch Alex Worte im Ohr hatte. Er sah also so aus, als würde er sich mit Alkohol auskennen? Oh, er kannte nur das ein oder andere böse Zeug, das man am besten nicht mit der Kneifzange anfasste. Aber das würde er Lockenköpfchen nicht auf die Nase binden, sondern lächelte ihn nur an, als könne er kein Wässerchen trüben und zog eine Augenbraue in die Höhe, als der Captain schließlich antwortete. Nüchtern bleiben, wenn man in eine Taverne ging, war niemals etwas, was auch nur im Entferntesten funktionierte. Er lachte leise und klopfte Lucien kurz auf die Schulter, bevor Rym sich erhob und sich auf den Weg zum Tresen machte. Von ihrer Crewrunde schienen schon einige verschwunden zu sein, während neue zum Tisch dazu gekommen waren, aber so genau hatte er das nicht mitbekommen und es interessierte ihn auch nicht so recht. Lieber konzentrierte er sich auf seinen Auftrag, seine beiden neuen Trinkmitstreiter in Abgründe zu führen.
Nach ungefähr fünf Minuten kehrte er breit grinsend und mit drei Bechern in den Händen zurück. Fröhlich stellte er diese auf den Tisch und schob sowohl Alex als auch Lucien einen Becher zu. Dabei achtete er darauf, dass er den nicht so voll bei sich behielt. Nicht, dass er Schnaps nicht mochte, aber immer wenn er diese spezielle Mischung vor sich sah, brannte schon alles von seinem Mund, über seine Speiseröhre bis zu seinem Magen hinunter. Er wusste nicht, womit der Alkohol gemischt wurde, aber man hatte beim Trinken das Gefühl, man würde gleich Feuerspeien. Und wie konnte er dieses spezielle Getränk seinen neuen Trinkkumpanen vorenthalten? „Na dann lasst es euch mal schmecken,“ meinte er nur leichthin und hob den Becher um den beiden Männern zuzuprosten.


Alex gab sich offenbar weitaus entscheidungsfreudiger als sein neuer Captain, warf sogar den Irrsinn des Nüchternbleibens in den Raum, tendierte dann aber doch zur Vernunft. Der Lockenkopf taxierte den Jüngeren kurz mit einem skeptischen Blick, der deutlich zeigte, dass er seine geistige Gesundheit für einen kurzen Moment in Frage gestellt hatte, dann verschwand Rym auch schon, um ihnen einen Vorgeschmack auf das zu geben, was der Rest des Abends womöglich noch für sie breithielt. „Dabei hat er gar keinen Grund, den guten Teil seiner Familie zu verstecken.“, gab Alex zurück und prostete Ceall mit einem gutgelaunten Grinsen zu, kaum dass sich der Bondschopf räuspernd aufmerksam gemacht hatte. Er sagte nichts, was er nicht auch in seinem Beisein gesagt hätte. Im Gegenteil: Dass er ihnen zuhörte, gab der ganzen Sache noch einmal einen ganz anderen Reiz. „Die erste Welt sollten wir bald durch haben.“, erzählte Alex mit einem Schulterzucken und nahm nach einem flüchtigen Blick in Liams Richtung einen weiteren Schluck aus seinem Krug. „Auf Calbota waren wir glaube vor rund zwei Jahren das letzte Mal.“ Zur richtigen Zeit, wie sich herausgestellt hatte, aber das war eine andere Geschichte. „Danach ging’s weiter in den Norden. Über das Herzogtum Brancion nach Asanu.“ Auf Asanu hatten sie viel Zeit verbracht. So viel Zeit, wie es eben beanspruchte, die Insel auch nur annähernd zu Fuß zu erkunden. Bis er letztlich die Nachricht erhalten hatte, dass seine Person zuhause verlangt wurde – und Liam sich alleine Richtung Tokara aufgemacht hatte. Als Rym zurückkehrte, wartete er gespannt, bis er einen Blick auf den Inhalt erhaschen konnte.
Farblich hielt sich die Mischung ziemlich bescheiden, geruchlich allerdings riet sie jedem nur davon ab, sie herunterzukippen – genau sein Geschmack. Ohne Zögern nahm er den Becher entgegen, den Rym in seine Richtung geschoben hatte und hob ihn, um den Prost zu erwidern. „Für einen seichten Anfang hast du wohl nicht viel übrig, Zairym, hm?“ Als auch der Dritte ihrer Runde bereit war, setzte er den Becher an die Lippen. Seine Erfahrung sagte ihm, dass das hier gewiss nichts von dem war, was man sich in mehrere Portionen aufteilte. Augen zu und durch. Und Alex hatte sich nicht geirrt. Wie flüssiges Feuer bahnte sich der Klare seine Kehle hinab und ließen ihn das Gesicht verziehen. Für einen Augenblick bemühte er sich, das Atmen erst einmal einzustellen, denn jeder Zug ließ die Schärfe von neuem Aufleben. Alex schüttelte die Schärfe aus dem Gesicht. Nur minder erfolgreich.


Man konnte sich wirklich gut mit Liam unterhalten, was den ersten Eindruck von ihm nochmal anhob. Sie hatte selber keine Geschwister, wusste aber, wie das Verhältnis unter solchen sein konnte. Immerhin hatte sie auch mit Nachbarskindern zu tun gehabt. „Eine Art Hassliebe also?“, fragte sie nach, da sie sich nicht sicher war, ob er das auch so ausdrücken würde, aber es erschien ihr naheliegend. Bisher konnte sie sich nicht vorstellen, dass sie ihr alle auf die Nerven gehen konnten. Bisher hatte sie einen recht positiven Eindruck erhalten, sie hoffte, dass sich das nicht ins Negative umwandelte. „Bist du der Musik dann auch verbunden? Musizierst du?“ Eine etwas direktere Frage, vielleicht gab es ja einen musikalischen Austausch auf dem Schiff, so konnte man sicher auch etwas Gelassenheit in Unruhen bringen. Soula lächelte, bekam sie doch gerne Komplimente und wusste auch mit ihnen umzugehen. Bescheiden und nicht zu überschwänglich. „Vielen Dank.“ Dann legte sie den Kopf für einen Moment auf die Seite. „Naja, es gibt auch welche der hinterhältigen und zickigen Art.“ Ein gewisser Egoismus spielte da auch oft eine Rolle, den sie hier aber nicht ansprechen wollte. „Da habe ich tatsächlich ein paar negative Begegnungen und Erlebnisse gehabt. Aber es freut mich sehr, wenn deine Begegnungen bisher gut waren. Ich hoffe das bleibt auch weiterhin so.“ Damit zielte sie nun wieder eher auf sich selber ab, da sie das Thema nicht weiter vertiefen wollte.

Lucien entging der skeptische Blick nicht, mit dem Liams Kumpel ihn bedachte, und verzog die Lippen zu einem schiefen Schmunzeln. Wortlos winkte er ab, um ihm zu bedeuten, den Irrwegen seiner Gedanken lieber nicht zu viel Bedeutung beizumessen. Er hatte ja glücklicherweise noch zurück auf den rechten Pfad gefunden und war über diese Entscheidung im Nachhinein wirklich froh. Jedenfalls noch.
Rym zog mit einem kumpelhaften Schulterklopfen Richtung Tresen los und Lucien richtete seine Aufmerksamkeit wieder ganz auf Alex und Ceallagh. Letzterer rief sich mit einem Räuspern in Erinnerung und brachte den jungen Captain damit zum Grinsen. „Wer weiß,“ erwiderte er in Alex' Richtung und genehmigte sich unschuldig einen Schluck seines Biers. „Vielleicht befürchtet er, ich könnte mich ihr gegenüber unschicklich benehmen.“ Was... sicher nicht der Grund war und gewiss auch nicht passieren würde. Aber die Vorstellung erheiterte ihn.
Was ist mit Chelyia? Hat's euch dorthin schon verschlagen? Ich hab' gehört, die Leute dort halten ihr geheimes Wissen so verschlossen, wie die Handelskompanie ihre Truhen?“ Er hatte einen Moment gebraucht, bis er wusste, wen Alex mit 'wir' meinte. Erst der Blick in Liams Richtung hatte ihn aufgeklärt. Und wenn die beiden tatsächlich schon so weit herum gekommen waren, hatte er ihre Kenntnis der Ersten Welt vielleicht unterschätzt.
Als Rym zurückkehrte, stellte Lucien seinen Bierkrug ab, unterbrach das Gespräch für einen Moment. Das Grinsen auf dem Gesicht des Bärtigen ließ ihn skeptisch eine Augenbraue heben, doch auch er nahm den kleinen Becher entgegen und nickte ihm dankend zu. Als er das Gefäß anhob, um den Prost in ihrer kleinen Runde zu erwidern, stieg ihm ein scharfer Geruch in die Nase, der ihn an irgendetwas erinnerte. Einen Herzschlag später kippte er das Gebräu hinunter.
Kaum benetzte die Flüssigkeit seine Haut, fing sein Mund Feuer. Lucien keuchte, hustete leise, hätte sich beinahe verschluckt. Nicht allein die Schärfe des Alkohols brannte sich seine Speiseröhre hinunter und lag ihm plötzlich wie ein Klumpen im Magen, sondern noch eine ganz andere. War das... Pfeffer? „Bei allen Welten, was ist das für ein Zeug?“, fragte er heiser, stellte den Becher ab und hielt sich reflexartig den Handrücken vor den Mund. Alles brannte. Lippen, Zunge, Kehle.


Für einen kurzen Moment hob sich Liams Blick zur Decke der Spelunke, während er nachdenklich den Kopf zur Seite wog. „… Sozusagen, ja.“ Das Lächeln auf seinen Zügen wirkte dabei keineswegs unglücklich darüber. Aber wenn sie glaubte, dass es eine harmonische Abenteuerreise sein würde, auf die sie sich eingelassen hatte, wollte er sie lieber frühstmöglich desillusionieren. Das Leben auf See war nicht selten rau. Was man aber letztlich daraus machte, war jedem selbst überlassen. Als Soula schließlich auf das einging, was er ihr beiläufig erzählt hatte, bemerkte ein aufmerksamer Beobachter, dass sich der Ausdruck auf seinem Gesicht veränderte. Wärmer, weicher, vielleicht ein wenig leidenschaftlicher. „Mir blieb förmlich keine andere Wahl.“, bestätigte er ihre Annahme schmunzelnd. „Meine Mutter brachte mir früh das Klavierspielen bei. Mein Vater zeigte mir den Umgang mit der Gitarre. Und auf See hatte ich genügend Zeit und Gelegenheit, mir das ein oder andere selbst beizubringen.“ Geige gehörte dazu, aber letztlich brauchte er meist nur ein wenig Zeit, um ein Instrument zu verstehen. Sein Talent, wenn man so wollte. Als Soula fortfuhr, zuckte er angedeutet mit der Schulter. „Wir entscheiden, mit wem wir uns abgeben, oder nicht?
Er war niemand, der in der Vergangenheit hing. Derartige Begegnungen ließ er recht schnell hinter sich. Er führte allerdings auch nicht unbedingt das sesshafteste Leben und konnte unliebsamen Menschen somit recht einfach aus dem Weg gehen. Das würde Soula nun auch erwarten. „Und du bist auf dem besten Wege, alles hinter dir zu lassen.“ Liam konnte nur schätzen, dass sie diese Entscheidung schon länger beschäftigt hatte. Ihre Gründe brauchte er nicht zu kennen. Er kannte das Fernweh. Die Musiker im Hintergrund verstummten und der Griff des Lockenkopfs um Soulas Hand lockerte sich. Sein Lächeln war ein stummes Danke für diesen Tanz. Ob sie zurück zum Tisch wollte oder es sie weiter auf der Tanzfläche hielt, überließ er ihr.


Rúnar war der Erste, der auf ihre Worte antwortete und Shanaya damit ein vielsagendes Lächeln auf die Lippen lockte. Soso. So konnte man sich natürlich auch heraus reden. „Animalische Bedrohungen sind also einfacher zu handeln als eigensinnige Frauen?“ Ein ruhiger Blick galt dem Blonden, als James als nächster die Stimme erhob und das Lächeln der jungen Frau damit noch ein wenig breiter wurde. Mit einem leisen Seufzen erhob sie sich, schob dabei den Stuhl zurück und zwinkerte James mit einem breiten Grinsen zu. „Man muss dir zu Gute halten, dass du weißt, wann du eh keine Chance mehr hast.“ Er konnte ihre Worte auslegen, wie er wollte, für sie war damit einiges klar. Kurz noch ruhten die blauen Augen auf dem Dunkelhaarigen, ehe sie sich abwandte. Sie musste sich die Beine ein wenig vertreten… und der Weg zur Theke war schon einmal ein Anfang. Hinter Ceallagh und Lucien blieb sie stehen, stützte sich mit jeweils auf einem Stuhl der Beiden mit einer Hand ab und lehnte sich vor. Sie sprach extra lauter, wandte sich damit an alle, die noch am Tisch saßen. „Will noch jemand etwas essen oder trinken?

Hm..“, gab er nur als Antwort auf Alex Äußerung, denn er musste stark an sich halten, nicht doch noch laut loszulachen. Ja, er hatte es wirklich nicht so mit leichten Einstiegen.  Als er die Becher der beiden anderen an seinen stoßen spürte, zögerte er es einen Moment lang hinaus, selbst von seinem Becher zu trinken. Er wollte sehen, wie die beiden anderen mit dem einzigartigen Geschmack des Alkohols klar kommen. Und schließlich konnte er sich das Lachen doch nicht verkneifen. Er schüttelte den Kopf und stürzte den Alkohol hinunter, wagte es nicht zu atmen und bemerkte trotzdem, wie sich dir Schärfe durch seinen Mund, seine Speiseröhre und schließlich seinen Magen fraß. Angewidert und gleichzeitig belustigt, verzog er das Gesicht und schüttelte den Kopf, als wolle er das Gefühl verscheuchen. Erst dann wandte er sich an die beiden anderen. „Es ist eine Art Absinth. Nicht ganz so verbreitet, wie Rum oder Portwein. Hergestellt wird es im Herzogtum Karean und weil es eine ‚heilende‘ Wirkung haben soll, du dich aber besonders schnell damit ins Land der Träume katapultieren kannst, lieben es die Einwohner von Rûn. Diese besondere Mischung hier, wird mit sehr scharfem Pfeffer verpanscht. Auf Kanala ist es sogar noch schärfer.“ Wieder grinste er breit.  Er schielte kurz zu Shanaya, als diese dazu quatschte und schüttelte nur den Kopf. „So feiern wir neue Bekanntschaften bei mir zu Hause.

Harmonie war ihr tatsächlich sehr wichtig und manchmal änderte sie auch ihr eigenes Verhalten, wenn es dazu beitrug, dass es harmonischer wurde. Sie hatte aber auch gelernt, dass das alleine oft nicht reichte, sie versuchte es trotzdem immer wieder. Es war eben eine kleine Schwäche von ihr. Vermutlich würde sie damit in Zukunft dann auch einige Schwierigkeiten haben. Musikalisch war sie nicht sehr begabt, ihre Mutter hatte sie dazu ermutigen wollen ein Instrument zu lernen, aber dafür war sie nicht motiviert genug. „Eine schöne Beschäftigung. Ich finde es gut, dass du dir das bewahren konntest. Spielst du dann an Deck auch? Oder machst du das eher für dich selbst?“ Falls diese Fragen ihm irgendwann zu persönlich sein sollten, nahm Soula es ihm definitiv auch nicht übel, wenn er es sagte. Immerhin kannten sie sich...nicht. Auf den Kommentar mit den Begegnungen schüttelte sie sachte den Kopf. Sie überlegte kurz, wie sie es am besten ausdrücken wollte: „In manchen Kreisen wird es schon fast gefordert mit bestimmten Personen zu sprechen und Kontakte aufzubauen. Kontakte, die einen selbst aber am meisten die Familie weiterbringen. Egal, ob man es selber will oder nicht. Eine Heirat in eine Familie mit mehr Geld oder Macht wäre da ein Beispiel. Mein Vater würde es gerne sehen, wenn ich jemanden heiraten würde, der mehr Einfluss in der Gesellschaft hat.
Aber ja, in diesen Kreisen befand sie sich seit ein paar Tagen nicht mehr und da es ihr noch nicht in Mark und Bein übergegangen war, sprach sie dabei auch noch nicht in der Vergangenheit. Solche Ehen waren aber nichts Ungewöhnliches und Soula konnte sich nicht vorstellen, dass es eine Familie gab, die nicht so dachte, weil sie es kaum anders kannte. Deswegen sprach sie das auch so einfach aus. Sie schmunzelte und war schon fast ein bisschen dankbar dafür, dass er sie daran erinnerte, dass sie nun alles hinter sich lassen würde. „Du hast recht und ich bin sehr angetan davon.“ Als die Musik verstummte, schaute sie kurz zu den Musikern, während sich Liams Griff lockerte. Sie lächelte ihm zu und deutete eine leichte Verbeugung an: „Vielen Dank für diesen Tanz.“ Liam war ein sehr angenehmer Gesprächspartner, aber sie wollte auch die anderen an diesem Abend noch ein bisschen besser kennen lernen. So ausgelassen war das wohl ein guter Moment. Sie warf einen Blick zum Tisch zurück und überlegte kurz, ob sie den Platz von Shanaya einnehmen sollte, die gerade aufgestanden war. So wirklich wollte sie das aber dann doch nicht wagen und gesellte sich lieber zu der Gruppe um Alex und Zairym, welche wohl gerade hartes Zeug getrunken hat. Belustigt wandte sie sich Alex zu. „Alles klar?


Alex wog den Kopf abschätzend zur Seite. Für Lucien war zweifellos ersichtlich, dass er sich gerade in Erinnerung rief, ob es sich gelohnt hätte, sich Ceallaghs Schwester gegenüber unschicklich zu benehmen. Ein kurzer Seitenblick galt dem Blondschopf, um den Moment abzupassen, in dem er seinem neuen Captain mit einem flüchtigen, aber eindeutigen Schmunzeln seinen wortlosen Entschluss mitzuteilen, ohne dass Ceallagh es sehen konnte, dann wandten sie sich einem anderen Thema zu. „Noch nicht, nein. Geplant war es, aber wir entschieden uns letztlich doch, von Ritu zuerst nach Asanu zu reisen, um das Lichterfest nicht zu verpassen. Chelyia wollten wir danach in Angriff nehmen.“ Jetzt also, eigentlich, wenn man’s genau nahm. Alex verfolgte diesen Gedanken nicht weiter. „Dementsprechend kann ich dir nicht sagen, wie viel an ihrem Ruf dran ist.“ Alex klang allerdings nicht sonderlich überzeugt davon, dass die Leute dort wirklich schwiegen wie Gräber. „… Denke aber, dass ein guter Whisky bis jetzt doch jeden zum Reden gebracht hat. Und wenn sie es nicht tun, tun es ihre Bücher.
Alles weitere zu diesem Thema ging in Grimassen und brennenden Rachen unter. Lucien wand sich ähnlich wie er selbst unter dem Gebräu, das trotz all der Qual durchaus interessant schmeckte. Es erinnerte wirklich an Pfefferschnaps – etwas, womit man ihn schon häufiger aus Tavernen bitten wollte – aber so ganz passte es nicht. Die Schärfe machte es aber auch schwer, irgendetwas anderes herauszuschmecken. Als sich das Feuer in seinem Hals allmählich legte, hinterließ es einen Hauch von Anis. Zairym bedachte sie amüsiert und klärte sie schließlich auf. „Absinth?“, brachte Alex noch immer einen Ticken heiser heraus. Irgendwo klingelte es, aber bislang hatte er noch nichts derartiges im Glas gehabt. „Wird da nicht sogar über Hallozinogen gesprochen?“ Ähnlich wie die ein oder anderen Pilze oder Kröten? Alex klang nicht abgeneigt, ganz im Gegenteil. Allerdings wusste er auch nicht, was wirklich dran war. „Ich kam bislang jedenfalls noch nicht in den Genuss. Interessant schmeckt’s allemal.“ Er begutachtete den letzten Schluck, der im Becher verblieben war, verzichtete aber auf den Versuch, ihn auch noch herauszubekommen. Auch die schärfere Variante würde er sich lieber für einen anderen Abend aufheben. Shanaya tauchte auf, doch Alex tat es Zairym auf ihre Frage hin gleich. Er lächelte in Zairyms Richtung. „Scheint kein allzu schlechter Ort zu sein mit derlei Bräuchen, Zairym.“ Eine weitere Gestalt gesellte sich zu ihnen. Alex sah auf und erkannte die junge Frau, die sich eben mit Liam auf die Tanzfläche verzogen hatte. „Klar, willst du probieren?“, fragte er und hielt ihr den leeren Becher mit dem letzten Schluck hin. Vermutlich würde sie selbst der Geruch schon aus den Schuhen hauen. Doch das Lächeln auf seinen Zügen war freundlich, auch wenn ihn ihre Reaktion auf das Gemisch durchaus interessiert hätte.


Für einen kurzen Moment überlegte Liam, wie sich Soula das, was vor ihnen lag, genau vorstellte. Teilte sie diese romantische Ansicht von Seefahrten und Abenteuern, die Piraten erlebten oder sah sie das Ganze doch realistischer? Schmutzig, beengt, skrupellos, wenn man überleben wollte. Gerade wusste der Lockenkopf nicht, was ihm lieber gewesen wäre – dass sie allerdings von ‚bewahren‘ sprach, hieß zwangsläufig, dass sie ihn automatisch in die Schublade steckte, die sie mit der Piraterie verband. Er konnte es ihr nicht verübeln. Wohl fühlte er sich damit dennoch nicht, weil er – in seinen Augen – noch immer weit davon entfernt war, sich wirklich ‚Pirat‘ schimpfen zu können. Oder müssen. „Klar, wenn es sich ergibt.“, bestätigte er, ließ aber vorerst außen vor, dass er im Augenblick nicht wirklich in der Lage dazu war. Der Griff um ihre Hand war nicht einmal annähernd so fest, als dass ihr das Zittern hätte auffallen können, dass seine Muskeln bei der kleinesten Anstrengung durchfuhr. „Ich bin… Musiker. Eigentlich. Beziehungsweise Künstler. Jedenfalls war ich es, bevor ich auf der Sphinx angeheuert habe.“ Liam lächelte. Es gab keinen Grund, ihr das vorzuenthalten. Als sie fortfuhr, nickte Liam wissend. Er kannte diese Kreise. Auch, wenn seine Mutter niemals so weit gegangen wäre, ihn verheiraten zu wollen. Dazu hatte sie viel zu genau gewusst, wie sich wahre Liebe anfühlte.
Ich weiß es.“ Sie brauchte nicht mehr erzählen. Er war vielleicht nicht direkt betroffen gewesen, doch in den gleichen Kreisen aufgewachsen, bevor sein Vater und er nach dem Tod seiner Mutter auf Reisen gegangen waren. Und all das würde für Soula nun auch keine Rolle mehr spielen. „Ich habe zu danken.“, lächelte er ihr mit einer angedeuteten Verbeugung entgegen, wie er sie damals gelernt hatte und folgte ihr schließlich zurück zum Tisch. Soula zögerte kurz, ehe sie sich um den Tisch herum zu Alex und Zairym bewegte, während Liam schließlich neben Shanaya stehen blieb, die gerade eine neue Runde ordern wollte. „Hat das noch Zeit bis nach einem Tanz?“, fragte er und hielt ihr die Hand entgegen. „Oder verlangt das schwarze Loch, das deinen Magen darstellt, direkt nach einem Snack?


Es stimmte wohl, dass sie eine festgefahrene Meinung über Piraten hatte und Liam war dabei all ihre Annahmen in den Wind zu schießen, denn er benahm sich alles andere als wie ein Pirat, den Soula sich vorstellte. Schon alleine die Art, wie er tanzte, machte das deutlich. Jedes Crewmitglied hatte wohl ein Leben vor dem Anheuern auf der Sphinx und es interessierte sie sehr, aus welchen Gründen Liam sich von seinem vorigen Leben abgewandt hatte. Sie hatte aber bereits genug Fragen für diesen Abend gestellt und würde darauf nicht weiter eingehen. Erst, als er meinte, dass er wüsste, wovon Soula sprach, merkte sie auf und sah ihn überrascht an. „Das... hätte ich nicht erwartet.“ In ihrer Stimme lag eine stille Entschuldigung. Sie würde die Anwesenden nun mit anderen Augen betrachten als bisher. Auch seine ebenso angedeutete Verbeugung zeigte ihr, dass er die Etikette durchaus kannte. Zuvor war sie sich nicht sicher gewesen, ob sie nicht zu viel des Guten war, aber sie konnte es nicht gänzlich ablegen. Wieder in der Gruppe, hielt Alex ihr gerade den Becher mit dem interessanten Getränk hin, was soeben heruntergespült wurde. Ein Schluck war noch darin und Soula schmunzelte. Sie nahm den Becher ohne zu zögern entgegen. „Hat es dir nicht geschmeckt?“, fragte sie und wusste bereits, dass sie nicht probieren wollte. Lediglich einen Geruchstest wollte sie wagen und der reichte ihr definitiv schon. Sie verzog das Gesicht und stellte den Becher wieder zurück auf den Tisch. „Danach bräuchte ich definitiv eine Wiederbelebung.“ Sie griff nach ihrem eigenen Becher mit Bier, der noch an ihrem Platz stand. Vermutlich war es schon etwas wärmer geworden. „Ich bleibe lieber hierbei.“ Dann schaute sie in die Runde und lauschte, ob sie die Gruppe bei ihrer Unterhaltung nicht unterbrochen hatte.

Rúnar hob protestierend einen Finger an Shanaya, doch diese wandte sich schon an James.
"Ich--also, das hab ich nun wirklich nicht gesagt." Aber Shanaya hörte ihm nicht mehr zu und war vom Tisch aufgestanden. Rúnar sah zu Tarón, einen Ausdruck von Hab ich doch nicht, oder? auf dem Gesicht.


Ein weiterer, fieser Hustenanfall mühte sich seine Kehle hinauf, gerade, als er Shanayas Hand auf der Stuhllehne hinter sich spürte. Er kämpfte das Brennen in seiner Speiseröhre hinunter, warf dabei einen halb gequälten, halb amüsierten Blick über die Schulter. „Für mich auch nichts, danke. Ich werde wahrscheinlich eh für den Rest meines Lebens nichts mehr schmecken.“ Weder Essen, noch trinken. Und dafür erntete Zairym auch prompt einen strafenden Seitenblick.
Gerade in diesem Moment kehrten Liam und Soula zum Tisch zurück. Alex nahm sich der jungen Frau sofort an und Lucien hätte ihr am liebsten davon abgeraten, das Zeug ebenfalls anzurühren. Er war aber einerseits sadistisch genug, um neugierig auf ihre Reaktion zu sein und andererseits lenkte ihn Liams Frage an Shanaya ab, die ihn dazu brachte, mit halbem Ohr nach hinten zu lauschen und schließlich mit einem kurzen Blick über die Schulter zu sehen, ob der Lockenkopf es schaffte, gleich die nächste Dame aufs Parkett zu locken. „Sonst kombiniert doch beides und tanzt euch einen Weg bis zum Tresen“, warf er ganz pragmatisch, allerdings offensichtlich auch nicht ernst gemeint ein und griff beiläufig nach seinem Bier, um sich das fiese Brennen aus dem Mund zu spülen, das immer noch kratzte. Auf eine Antwort der beiden wartete er allerdings nicht, sondern richtete den Blick wieder auf den Bärtigen neben sich. „Sag an, Rym, woher kommst du? Rûn oder Karean? Nur, damit ich weiß, wo ich in Zukunft keinen Begrüßungsdrink annehmen sollte.


Isala verstummte mit einem heiteren Lächeln auf den Lippen und widmete sich ihrem Krug. Was Ceallagh als stumme Zustimmung wertete und bei Luciens Worten in seinem Ohr kurz auflachte. Er und unschicklich. Soweit er die letzten Tage rekonstruieren konnte, war das definitiv keine Frage des „obs“ sondern mehr des „wenns“. Immerhin hatte sich nicht nur der Charakter und zunehmende Bartwuchs seines alten Freundes verändert, sondern gleichfalls seine Libido. Und soweit der Hayes es beurteilen konnte, benahmen sich die Frauen in Luciens charmanter Gegenwart nicht, als wären sie von seiner selbstbewussten Art sonderlich abgeneigt. Solange er zumindest nicht mit düsterer Miene am Tresen hockte und wie ein Kinderfresser drein sah. Das wohl beste Beispiel war das sonnengeküsste Gesicht, das sich schlagartig zwischen sie schob und dem er mit einem Kopfschütteln bedeutete, dass er mit dem Rest in seinem Krug bedient war.
Erst als sich Soula dem Tisch näherte und an Alex Seite stand, wandte sich der blonde Haarschopf herum und beobachtete die beiden amüsiert. Er hatte den dunklen Lockenkopf noch nie so lächeln gesehen, oder?  Dass er dazu im Stande war. Beeindruckend.
Ach… dabei wird er dir bestimmt gern behilflich sein.“, entgegnete der Blondschopf breit grinsend und schenkte Alex einen vielsagenden Blick.


Sein Blick glitt noch einmal zwischen seinen beiden neuen Freunden hin und her und er lachte herzhaft auf. Ihre Blicke waren Goldwert und nur zu gern hätte er noch ein Getränk aus dem Ärmel gezaubert, dass sie ebenso anekelte. Allerdings würde er sich so etwas aufheben müssen, denn er wüsste nicht, dass wo er auf die Schnelle so ein Getränk herbekommen sollte. Statt also gleich noch einmal loszuziehen, wandte er sich an das Lockenköpfchen und nickte halb mit einem wissenden Grinsen. „Wie schon gesagt, du landest mit dem Zeug sehr schnell in einer anderen Welt, also ja. Wenn du so willst, dann ist es ein Halli...Hallo... Halluzinog? Nur ist das Wort viel zu hochtrabend für die Armenviertel auf Rûn.“ damit beantwortete er auch gleich die Frage von Lucien, nach seiner Herkunft. Auch wenn er sich selbst gern reden hörte, so unterließ Rym es diesmal, ausschweifend über seine Abstammung zu reden. Denn egal wie sehr er ausholte, letztlich blieb es nun einmal so, dass er in den Armenvierteln groß geworden war.
Die Ankunft des anderen Lockenkopfs und des anderen Mädchens, lenkten die Aufmerksamkeit der kleinen Runde auf sich, obwohl der Commodore auch nicht abgeneigt zu sein schien, sich der kleinen Königin zu widmen. Ryms Neugierde wurde allerdings geweckt, als – wie hieß sie noch gleich? - nach dem Becher von Lockenköpfchen eins griff. Amüsiert wanderte seine Augenbraue nach oben und schließlich lachte er auf, als sie den Schnaps doch wegstellte. „Ich bin ein wenig traurig, dass du nicht auch auf unsere neue Freundschaft trinken willst, meine Süße.“ Er warf ihr einen Unschuldsblick zu und zwinkerte dann. „Aber Bier sollte ebenso reichen.“ nur stellte er fest, dass er gar keins mehr hatte.


Liam galt ein gutgelaunter Blick, ehe Alex sich wieder Rym zuwandte und seiner Erklärung bezüglich des Getränks lauschte. Lucien schien sich zeitweise mit den Rückkehrern zu unterhalten. Durchaus angetan von den Gedanken, die Rym ausführte, hob er abermals das Glas an und verzog nachdenklich das Gesicht. Sein letzter Ausflug in andere Sphären lag schon etwas zurück. Sein Blick wanderte schließlich über den Rand des Glases zurück zu ihrem Gönner der letzten Runde, aber noch ehe sich Alex davon überzeugen konnte, dass er die stumme Frage in seinen Augen gelesen hatte, lenkte ihn Soula ab. Im ersten Moment war er überrascht, als sie das Glas tatsächlich entgegennahm. Dann allerdings zeigte sich, dass er sich mit seiner Einschätzung doch nicht geirrt hatte. Trotzdem war sie sich eines Kommentars nicht zu schade, woraufhin sich ein amüsiertes Schmunzeln auf seinen Zügen ausbreitete. „Man soll doch nicht alleine trinken.“, erinnerte er sie.
Auf ihre nächste Bemerkung kam ihm allerdings Ceallagh unqualifiziert von den billigeren Plätzen zuvor. Er erinnerte ein bisschen an einen Hund, der kläffte, weil ihm die Aufmerksamkeit nicht genügte. „Ich hoffe doch -“, begann er absichtlich laut, damit auch der Blondschopf ihn gut hören konnte. „- dass jeder dieser Crew gerne dabei behilflich wäre, einem anderen Crewmitglied das Leben zu retten.“ Alex wusste, worauf Ceallagh angespielt hatte und überspielte es absichtlich. Auf den Gedanken war der Blonde ja auch nur gekommen, weil er Soula vermutlich gerne dabei geholfen hätte. Dem Bärtigen galt ein gutgelauntes Grinsen, ehe er sich wieder an seine direkten Nachbarn wandte. Er hob den Krug auf Soulas indirekten Toast und lachte, als Rym offenbar ins Leere blickte. „Du hast Glück. Wenn du schnell genug bist, bekommst du noch was mitgebracht und musst dich nicht einmal bewegen.“ Er nickte in die Richtung Shanayas.


Nachdem sie den Becher mit dem für sie weniger interessanten Inhalt weggestellt hatte und sich an ihr Bier klammerte, welches sicher inzwischen warm geworden war, hörte sie verschiedenen Stimmen, die ihr teilweise noch recht neu waren. Soula schmunzelte, als sie die Worte von Ceallagh hörte und vernahm ebenso den Unterton, der darin lag. Absichtlich sagte sie dazu nichts mehr, denn sie wusste, dass sie sich ziemlich schnell in Gefilde katapultieren konnte, in denen sie gerne mal Dinge sagte, die sie nicht sagen sollte, schweigen war da vielleicht die bessere Wahl. Eigentlich hatte sie nun mit noch mehr Aussagen in diese Richtung gerechnet. Alex wiederum schien Ceallaghs Kommentar entkommen zu wollen. Soula grinste und wagte es nun doch eine Antwort dazu abzugeben: „Keine Sorge, ich habe an diesem Abend nicht vor es so weit kommen zu lassen.“ Was sie nun mit ‚so weit‘ meinte, ließ sie beabsichtigt offen. Konnte sich jeder der Herren und Damen selbst eine Fantasie spinnen. Dann richtete sie ihre Aufmerksamkeit auf Zairym, dessen Namen sie noch nicht kannte. Sie grinste auf seine Worte hin. Soula würde zwar keinen der Anwesenden als ‚neuen Freund‘ bezeichnen, aber auf eine Partnerschaft oder gute Zusammenarbeit konnte man definitiv anstoßen. Erstmal bestand ihr Ziel allerdings darin diese Insel zu verlassen, weitere Gedanken machte sie sich aktuell wenig. „Mit Bier können wir das mit dem Anstoßen gerne nochmal probieren“, antwortete sie also und nickte ihm zu.
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RE: We're going down to the bottom of our glass - von Lucien Dravean - 19.12.2021, 16:52

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