26.10.2021, 19:00
Das Stimmengewirr, das ihnen von unten rauf antwortete, deutete Liam als ein ‚Wir sehen, was wir tun können‘ und hakte den Gedanken damit vorerst ab. Ein letzter Blick galt den beiden Fernrohren in seinen Händen, dann dem verbliebenen Lagerbestand und schließlich bedachte er Rúnar für einen Augenblick schweigend, der entweder nachdenklich, besorgt oder beides wirkte. Er zog sich Ringe vom Finger und ließ sie in der Tasche verschwinden. Liam erkannte nicht, ob sie bereits sehr in Mitleidenschaft gezogen worden waren oder nicht. Aber er glaubte zumindest zu verstehen, weshalb der Blondschopf kurz so sehr in Gedanken versunken schien. Denn Ringe trug man meist, weil sie einen an etwas erinnerten. Oder jemanden.
„Ich denke schon. Siehst du nach? Dann treffen wir uns mit Leim, Topf und hoffentlich Spiegeln wieder in der Kombüse.“
Während sie ihr weiteres Vorgehen klärten, wandte sich Liam wieder gänzlich aus dem Lagerraum hinaus, um der Treppe wieder nach unten zu folgen. Fast zeitglich ging die Tür auf und fiel hinter James wieder ins Schloss. Er sah aus, als hätte er eine bestimmte Mission, weshalb der Lockenkopf den Älteren für einen Moment erwartungsvoll ansah, doch er schien scheinbar nicht explizit nach ihnen zu suchen oder gar damit gerechnet zu haben, sie hier direkt anzutreffen.
„Du hast nicht zufällig einen Spiegel? Oder zwei, drei?“, fragte er mehr aus Verzweiflung heraus als aus ehrlichem Glauben, bei ihm endlich das zu finden, was sie suchten.
Er wartete nicht lange und vertagte ihr Gespräch nach weiter unten, um nicht noch mehr Zeit zu verlieren. Auf dem Weg nach unten würde James ihnen auch – wenn nötig – mitteilen können, ob von oben her neue Befehle oder Pläne gekommen waren.