30.06.2021, 01:09
„Der kleine Schecke?“, wiederholte Trevor und überlegte, ob ein Schecke wohl eine neuartige Form von Meeresbewohner war, die er noch nicht kannte. Vielleicht hatte er sich auch verhört und Daggi hatte „Schlecker“ gesagt, es gab eine ganze Menge Tiere, die einen abschlecken wollten. Meistens auch mehr als das. Jedenfalls ließ er sich bereitwillig mitziehen, hey, das war ja voll angenehm, zur Abwechslung mal selbst an den Marktständen vorbeigeschleift zu werden. Zumindest zwei, drei, vier, fünf Schritte, dann fiel bei ihm der Groschen –
„Oh, das gescheckte Pony? Du hast recht, da sind welche!“
– und er befreite sich aus Daggis Griff und lief auf das Pony zu. Er hatte immerhin in seinem Leben schon ganze drei Pferde (hey, vier, wenn man den Esel zählte!) von Nahem gesehen, das konnte ja nicht so schwer werden. Außerdem bewegte sich das Pony gar nicht mehr. Sein Besitzer zog und zerrte an dem Strick und schimpfte mindestens genauso energisch, aber das Tier hatte alle vier Füße in den Boden gestemmt und weigerte sich, einen Huf über die rote Krabbe zu heben, die erbost ihre Scheren in der Luft schüttelte.
„Ich nehm die mal kurz!“, flötete Trevor.
Er schlug einen Bogen um den machtlosen Pony-Dompteur, duckte sich zwischen die Vorderbeine des Ponys und schnappte sich die Krabbe. Das war der Moment, auf den das Pony gewartet hatte. Es machte einen Satz nach vorne, rammte Trevor zu Seite, er sah Hufe, Krabben, Kopfsteinpflaster auf ihn zufliegen, der Besitzer kreischte hell auf – aber da hatte ich sich das Tier bereits losgerissen und rannte auf Daggi und die Marktstände hinter ihm zu.