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Kapitel 8 - Schleichende Wasser
Crewmitglied der Sphinx
für Gold gesucht
dabei seit Mar 2020
Er knirschte angespannt mit den Zähnen als erst einmal Nichts geschah. Wo zum Teufel war dieser Josiah, wenn man ihn brauchte? Doch an Deck herrschte noch immer Chaos. Während das überdimensionale Suppenhuhn über ihnen Köpfen vehement versuchte, das Gleichgewicht zu behalten, kämpfte die Mannschaft unterhalt noch immer mit einem festen, sicheren Stand. Der Lockenkopf tauschte einen nichtssagenden Blick mit seinem Captain, dem – nebst der kleinen Platzwunde an der Schläfe – vorerst wohlauf schien, ehe Taróns Stimme über das Deck hallte. Alex nahm das Gewehr wieder in Anschlag und wartete auf den richtigen Moment. Beiläufig nur lauschte er den Ideen, die über Deck geworfen wurden, wobei er inständig hoffte, dass sie nicht wirklich auf die Idee kamen, eine Bombe zu zünden. Nicht nur, dass ihr Schiff bekanntlich aus Holz bestand; sie hatten ja bereits festgestellt, dass mit diesem Nebel irgendetwas nicht stimmte. Wer wusste wie explosiv die Mischung war, die sich langsam näher an die Sphinx heranzog. Bei der hochgelobten ‚Tiererfahrung‘, die Rúnar scheinbar haben sollte, horchte er auf – und kommentierte sie, kaum dass der Hellhäutige geendet hatte, mit einem für seine direkten Standnachbarn hörbaren Augenrollen.
 
„Diese ‚Schmerzen‘ nennen sich ‚Hunger‘.“, brummte er anschließend lauter.
 
Er war ja vieles gewohnt. Liam war auch jemand, der zuerst nach gewaltfreien Wegen suchte. Aber wenigstens sah er ein, dass es in manchen Situationen nur zwei mögliche Ausgänge gab: Lebendig oder tot. Obwohl in Rúnars Aussage nicht mehr als eine mögliche Feststellung gesteckt hatte, implizierte Alex automatisch irgendeinen haarsträubenden ‚Wir müssen dem armen Riesenhähnchen helfen!‘-Plan, der sie dem Tod zwangsläufig näherbrachte. Bevor er die eigene Anspannung allerdings weiter daran abreagieren konnte, den Hellhaarigen zynisch dabei zu ermutigen, dem Vögelchen bei seinem Problem behilflich zu sein – vielleicht hätte das Isala und Skadi auch genügend Zeit eingeräumt, nicht als Hühnerfutter zu enden – bewies Soula, dass er nicht der Einzige war, der Bedenken beim Thema ‚Schiff und Feuer‘ hatte. Seitlich von ihm öffnete und schloss sich die Tür, die unter Deck führte. Alex sah nicht auf, sondern behielt weiterhin den Vogel im Visier. Er bezweifelte stark, dass sie sich wirklich von Feuer beeindrucken lassen würden. Dazu hatten sie dann doch zu viel, was an einen Drachen erinnerte. Alex wollte gerade dazu ansetzen, seine Bedenken zu äußern, da hallte ein Schuss über sie hinweg. Augenblicklich hielt er die Luft an und setzte nach. Aus dem Augenwinkel heraus versuchte er, auszumachen, wo sein Treffer gelandet war, hatte aber unverzüglich die Waffe heruntergenommen, um nachzuladen. Der Vogel schlug mit den Flügeln und noch ehe einer von ihnen reagieren konnte, schnippte die Sphinx erleichtert wieder in die waagrechte. Die Kugel war das erste, was ihm aus der Hand glitt und im Meer verschwand. Gerade noch rechtzeitig hatte er einen Arm durch den Riemen des Gewehrs geschoben und sich im Ankerspill verkeilt, sodass es ihn nur von den Füßen riss, er aber irgendwie zwischen den Spaken Halt fand.
 
Erst, als das Schiff zu seinem üblichen Schaukeln auf den Wellen zurückgefunden hatte, lockerte sich sein Griff um das Holz. Das kurze Gefühl von Schwerelosigkeit hatte ihm die Übelkeit in den Magen getrieben. Er erkannte Lucien noch immer auf der anderen Seite des Hauptmasts, der gerade damit beschäftigt war, Soula wieder auf die Beine zu helfen. Auch James und Josiah fanden sich gleich darauf bei ihm ein. Sie waren offensichtlich nicht über Bord gegangen. Dann kam ihm wieder der Vogel in den Sinn – hastig hob er den Blick zum Krähennest, doch der dunkle Schatten war verschwunden. Stattdessen hatte sich dichter Nebel um den Hauptmast gelegt. Das Krähennest war nicht mehr zu sehen. Alex fluchte. Erstrecht, als ihm auffiel, dass der Nebel nicht nur über ihnen war, sondern inzwischen das gesamte Schiff verschlungen hatte. Seine Haut kribbelte unangenehm und sein Herz schlug spürbar schneller, kaum dass er die leichte rötliche Schicht bemerkte, die sich wie unheilbringende Seide über das Metall seines Gewehrs legte.
 
Von oben dran eine weitere Stimme zu ihnen hinunter. Scheinbar hatten die beiden Frauen im Krähennest mehr Glück als Verstand gehabt und überlebt. Bis jetzt jedenfalls. Schien also, als wären sie zumindest vorerst vor diesen Vögeln sicher. Solange, wie sie eben in diesem giftigen Nebel stecken. Pest oder Cholera. Sie hatten die Wahl.
 
„Rym, mach dich bereit. Ich fürchte, dieses riesige Suppenhuhn wird’s direkt wieder auf uns abgesehen haben, sobald wir hier raus sind!“, rief er in die Richtung, in der er den Bärtigen eben noch gesehen hatte.
 
Für einen kurzen Moment lauschte er angestrengt nach dem Geräusch der Segel im Wind. Dann huschte ein Schatten über das Deck, dessen Stimme ihn unweigerlich als Ceallagh identifizierte. Mit einem unguten Gefühl im Magen lud der Lockenkopf sein Gewehr nach, bedachte den Flugrost mit Sorge und überlegte fieberhaft, ob irgendetwas von dem, was Ceall da über Deck rief, wirklich Sinn machte. Für sie. In ihrer jetzigen Situation. Aber das hier war definitiv zu viel Schiff für zu wenig Stroh oder Mehl. Und zu viel Nebel für sämtliche Vorräte, die sie an Bord hatten.
 
„Salz. Auch wenn ich bezweifle, dass wir den Kampf gegen die Zeit hier wirklich gewinnen können.“, warf er ein und fixierte den Blondschopf einen kurzen Moment, ehe sein Blick wieder besorgt über das rostende Metall seiner Waffe glitt.


{ Hauptmast | Lucien, Soula, James, Josiah | Ceallagh, Tarón, Rúnar | Zairym }
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