03.01.2021, 16:18
„Hier unten!“, ertönte prompt die Antwort des Blonden und lenkte Luciens Blick geradewegs nach unten, wo er ohne langes Suchen sowohl Ceallagh als auch Talin entdeckte. Ein Schmunzeln stahl sich auf die Lippen des Jüngeren, das Zufriedenheit und Abenteuerlust verriet.
Er nickte seinem alten Freund kurz zu, um ihm zu signalisieren, dass er ihn gesehen hatte. Doch es war zunächst Isala, deren schnelle Reaktion ihn zu einer Antwort bewog, sodass er den Blick hob und ihn auf die junge Frau richtete, die bereits auf dem Weg zu den Wanten war.
„Halte Ausschau nach diesen Vögeln, Isala! Und berichte, wenn du irgendetwas siehst!“
Ihr Eifer blieb auch Shanaya nicht verborgen. Er hörte ihren Kommentar dazu, der ihm kurz ein Schmunzeln entlockte und einen Blick über die Schulter werfen ließ.
„Besser als feige, nicht wahr?“ Er grinste kurz, doch dann machten ihre Worte ihn auf etwas anderes aufmerksam. Nämlich das, was an der Reling des Hauptdecks geschah, wo sich die halbe Crew versammelt hatte und in den Nebel hinaus starrte.
Für einen Augenblick runzelte er die Stirn, konnte auf die Entfernung allerdings nichts Genaueres erkennen. Zumal sich immer wieder jemand in sein Blickfeld schob und verdeckte, was auch immer Tarón an Bord geholt hatte.
Eigentlich war das nichts, worauf Lucien in diesem Moment einen Gedanken verschwenden wollte. Die vom Adrenalin gepeitschte Vorfreude in seinen Adern trieb ihn viel eher dazu, die Sphinx ohne großes Überlegen hinter ihrer Beute her zu steuern und in diese neblige Brühe einzutauchen. Lediglich sein gesunder Menschenverstand hielt ihn davon noch ab. Doch wenn das, was auch immer dort unten so spannend zu sein schien, schon die halbe Crew anlockte, musste er sich wohl oder übel auch damit befassen.
Er warf Shanaya noch einmal einen kurzen Blick zu.
„Ich schau mir das mal an. Bin gleich wieder da.“
Damit stieß er sich von der Brüstung ab und ging zum Niedergang hinüber, überwand trotz des Seegangs zügig die wenigen Stufen nach unten und blieb unmittelbar an ihrem Ende stehen, um zu der Tür zu sehen, in der Ceallagh und Talin standen. Inzwischen hatte sich auch Skadi zu ihnen gesellt, doch er wandte sich mit einem gelassenen Ausdruck auf den Zügen direkt an den Blonden, bevor er sich auf den Weg zu Tarón und den anderen machen würde.
„Meinst du, das war schon Lärm genug, um deine Vögel auf den Plan zu rufen? Oder müssen wir uns noch mehr einfallen lassen?“