29.11.2020, 17:28
Es war schon faszinierend wie sich Zeit einerseits unendlich ziehen konnte und gleichzeitig so schnell zu rasen schien, als wolle sie einem wie Wasser durch die weit gespreizten Finger gleiten. James hatte sich, nachdem Lucien ihn von seiner Alibi Aufgabe am Segel erlöst hatte, eilig auf den Weg gemacht um seinen Säbel aus dem Berg an Waffen zu befreien, den Soula und Greo nach oben transportiert hatten. Natürlich hatte sein derzeit wertvollstes Hab und Gut nicht oben auf gelegen, sondern ein wenig verborgen unter allerlei anderer Waffen. Der Händlersohn war sich reichlich lächerlich dabei vorgekommen auf seinen Säbel zu bestehen und quasi danach zu "Buddeln", aber er bildete sich ein dass er mit "seinem" Säbel schon deutlich besser auf einen Kampf eingestellt war. Da der Ausgangspunkt im generellen bei ihm nahe Null lag, zählte hier jedes Quentchen was er aus der Situation heraus holen konnte.
Hörte man dem Seemannsgarn zu, das oft genug in den Spelunken gesponnen wurde in denen er hin und wieder für ein Spielchen eingekehrt war, könnte man meinen dass so ein Überfall auf ein Handelsschiff deutlich schneller vor sich ging, als es das tatsächlich tat. Denn eigentlich geschah eine ganze Weile...nichts. Einige Crewmitglieder wischten die Planken trocken, einige andere waren mit dem navigieren beschäftigt und damit vermutlich auch gut ausgelastet. Und dann gab es Landratten wie ihn, die absolut keine Ahnung hatten was da kommen möge und wie man sich selbst möglichst schadlos halten konnte, ohne zu viel im Weg herum zu stehen. James Körperhaltung war deutlich angespannt, weil er nicht recht wusste was er von der ganzen Situation halten sollte. Insbesondere weil Shanaya und Lucien es scheinbar nicht abwarten konnten dieses Handelsschiff unter ihre Finger zu kriegen. Bisher schätzt er beide nicht als sonderlich blutrünstig an, aber vielleicht täuschte er sich da auch. Etwas rastlos war James auf dem Deck hin und her gelaufen, immer wieder einen Blick auf das Schiff werfend, dem sie stetig näher kamen.
Schließlich blieb er aber neben Greo stehen, dessen grimmiger Gesichtsausdruck zumindest annehmen lies dass er von dem, was bevorstand, auch nicht so begeistert war. "Noch irgendwelche berühmten letzten Worte oder kluge Ratschläge für eine Landratte ohne ernsthafte Kampferfahrung?" wollte James von Greo wissen, während er sich ebenso gegen die Reling lehnte und weiter auf die See hinaus blickte. Jeder hier an Board wusste wie wenig Ahnung James vom Leben auf See hatte und mittlerweile war er auch irgendwie darüber hinweg, das verheimlichen zu wollen. Falscher Stolz würde ihn vermutlich sonst nur umbringen.
(Bei Greo an der Reling)