01.09.2020, 19:01
Trevors Augen wurden schmal.
„Nur der Jagd folgen, so so“, sagte er in diesem langsamen, leisen Ton, der dem geübten Zuhörer verriet, dass Trevor dem Werbusch kein Wort glaubte. Er richtete anklagend seinen Stock auf Josiah und versuchte, nicht über die Sache mit der Armbrust zu lachen.
„Also wirklich, das mit dem Lü–“
An der Stelle fiel der Groschen. Trevor hielt abrupt inne, sah von Josiah zur Hecke zum Käfer, der in diesem Moment dicht an seiner Nase vorbeiflog, zurück zur Hecke, zurück zu – nein, er musste doch kurz über die Sache mit der Armbrust lachen, aber dann, dann gelangte er schließlich doch wieder bei Josiah an. Heilige Göttin, da hatte er sich doch fast verplappert. Wie gefährlich! Trevor ließ den Stock sinken, straffte die Schultern und räusperte sich.
„Aber natürlich! Kein Schatz!“
Er schüttelte den Kopf über seine eigene Dummheit.
„Jetzt fällt‘s mir wieder ein, das waren die Werblümchen, das hab ich doch glatt verwechselt.“
Er warf der Hecke aus dem Augenwinkel einen Blick zu. Natürlich konnte Josiah nicht zugeben, dass er einen Schatz versteckt hatte! Nicht hier, mitten im Wald, wo die Büsche Ohren hatten – buchstäblich!
„Tja, schade.“ Er zuckte mit den Schultern. „Aber du hast recht! Wir haben keine Zeit zu verlieren, wir jagen einen …“ Er gestikulierte kurz mit den Händen, bis ihm das perfekte Tier einfiel: „einen Bären!“
Ha! Plan A und B vereint! Da sollte noch einmal einer sagen, er wäre nicht gut im Planen! Er zwinkerte Josiah zu und sprang zurück auf den umgekippten Baumstamm, auf dem er über, oder na ja, teilweise über und teilweise durch die Hecke balancierte. Man hörte Äste knacken und Stoff reißen und leises Fluchen und dann eine Stimme von der anderen Seite:
„Weißt du, es ist einfacher zu balancieren, wenn du die Armbrust mit beiden Armen über den Kopf hältst, hat was mit Gleichgewicht zu tun und so!"