27.08.2020, 13:43
„Was?“, fragte Trevor, der in einem Akt atemberaubender Akrobatik zwar mit den Beinen noch auf, mit Kopf und Schultern jedoch bereits unter dem dem Bett hing. Seine Arme waren irgendwo dazwischen und versuchten gleichzeitig den Hammer zu finden und zu verhindern, dass er sich das Genick brach. Also, Trevor, nicht der Hammer. Das Ganze war vor allem deshalb atemberaubend, weil Trevor eine Menge Staubmäuse einatmete. Er hatte also auf jeden Fall, definitiv, unter gar keinen Umständen auch nur den Hauch einer Chance zu hören, was Shanny da sagte.
Zu seinem Glück wiederholte sie sich.
Trevor entdeckte den Hammer unter einem von Aspens – möge er in Frieden Ruhen und so weiter – Steckbriefen, angelte danach, geriet aus dem Gleichgewicht und– purzelte in einem Schauer aus Papierblättern zu Boden.
„Nichts passiert!“
Er war sofort wieder auf den Beinen und hielt triumphierend den Hammer in die Höhe.
„Hab ihn! Also, was hast du gesa–“
Eigentlich hatte er beim zweiten Mal jedes Wort verstanden, aber geplant gehabt, das geflissentlich zu übergehen. Ein Blick in Shannys Gesicht ließ ihn jedoch stocken. Sie sah ein bisschen aus, als hätte sie einen Kugelfisch verschluckt: irgendwo zwischen explodieren und kaltem Gifttod. Nicht, dass Trevor schon mal einen Kugelfisch gegessen hatte, aber so hatte er sich das immer ausgemalt, vielleicht sollte er mal – aber nein, zurück zum Thema. Waren das Tränen in ihren Augenwinkeln? Sollte er mal nachfragen? Er stellte fest, dass er mit erhobenem Hammer neben ihr stand und sie ziemlich bedeppert anstarrte, zögerte das noch einen Moment hinaus, falls es sie zum Lachen brachte, und hörte auf, als es das nicht tat.
„Okay.“
Er seufzte in aller Theatralik, die er aufbringen konnte, und reichte ihr den Hammer.
„Du darfst auch einen aufhängen, wenn du möchtest.“