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We'll sleep when we're dead
Crewmitglied der Sphinx
für 60 Gold gesucht
dabei seit Nov 2015
#2
Man hörte das amüsierte Schnauben deutlich, das Skadis Lungen verließ, kaum dass sie ob Shanayas Worte den Kopf senkte. Das war durchaus etwas Verrücktes und ehrlich gesagt ein guter Stoff aus dem sich Geschichten weben ließen. “Muss wohl etwas magisches in der Luft gewesen sein.“, entgegnete die Nordskov mit triefender Ironie und wusste, dass es einfach nur eine reichliche Portion Gleichgültigkeit, Geld oder Rachegelüste brauchte, um sich solch einem Plan anzuschließen. Oder eine schräge Verbindung zum Kapitän, die es zwingend notwendig machte, Schulden zu begleichen und Loyalität zu beweisen. “Talin hatte wohl schon immer eine sehr besondere Art, Menschen für sich zu gewinnen.“ Grinsend richtete Skadi den Blick aus dunklen Augen auf den schwach zu erahnenden Horizont. Verschränkte die Arme vor der Brust und gab sich dem Moment hin, sich das erste Aufeinandertreffen gedanklich vorzustellen.

Shanaya schnaufte leise amüsiert, als Skadi davon sprach, dass etwas magisches in der Luft gelegen hatte. „Ich fürchte, die Magie wird in den Legenden, die man darüber schreiben wird, nicht vorkommen...“ Was die andere Frau dann über Talin sagte, ließ das Lächeln auf ihren Lippen ein wenig wärmer werden. Tja... was sollte sie dazu sagen? Sie hatte ihren Grund, Talin geholfen zu haben und war jetzt mehr als froh darüber, dass sie diesen Schritt gegangen war. Skadi konnte davon Nichts wissen, was ihre Worte nur umso amüsanter machte. „Hoffen wir, dass sie das beibehält.“ Gerade als Frau, die es sowieso schon einmal schwieriger hatte. Dann wandte sich die Dunkelhaarige ab, ließ den Blick zum Horizont schweifen. Shanaya folgte ihrem Blick kurz, schloss dann selbst die hellen Augen. „So werden wir sicher noch das ein oder andere chaotische Begegnung hinter uns bringen.“

Legenden. Das klang viel zu epochal für das, was diese Aktion eigentlich wirklich gewesen war. Doch wo Shanaya Recht hatte, hatte sie Recht. Magie wäre da sicherlich nicht Teil der Erzählung, die man sich bestimmt jetzt schon in der Marine unter vorgehaltener Hand weitergab. Dennoch schmunzelte Skadi für einen Moment über diese Formulierung und leckte sich über die Lippen. “Davon gehe ich aus… Potential haben wir dafür reichlich.“ Von Trevor abgesehen, der wohl der ungeschlagene König des Chaos bleiben würde. So viel stand fest.

Shanaya rieb sich mit einer Hand über das müde Gesicht, nachdem sie über Skadis Anwtort leise aufgelacht hatte. Und ob sie das hatten. Sie musste das aus ihrem Kopf verbannen, was sie wach hielt, obwohl die Müdigkeit in jeden Winkel ihres Körpers zog. Wäre es nur so leicht, wie es klang. Sie bekam es nicht zu fassen, wusste nicht, was los war. Also würde sie diese Nacht einfach irgendwie hinter sich bringen müssen. Mit einem leisen, müden Schnaufen ließ die Schwarzhaarige sich nun auf das Deck sinken, glitt an der Kiste hinab, an die sie sich gerade noch gelehnt hatte. „Sollte ich einschlafen, bindest du mich dann fest oder überlässt du mich der nächsten Welle?“ Mit einem Schmunzeln wandte sie den hellen Blick zu Skadi herum, ehe sie herzhaft gähnte.

Mit einem knappen Seitenblick folgte Skadi der Jüngeren auf ihrem Weg gen Boden. Schmunzelte amüsiert beim Anblick des herzhaften Gähnens, das über die vollen Lippen glitt und sehr eindrucksvoll demonstrierte, wie müde die Dunkelhaarige eigentlich war. Gott. Was gäbe sie nur, sich selbst irgendwo hinlegen und einschlafen zu können. “Ich könnte dich festbinden oder auch einfach in deine Hängematte tragen.“ Sie zuckte mit den Achseln und schwenkte die dunkelbraunen Augen aufs Meer zurück. “Wobei es sicherlich weitaus witziger wäre, dir beim Umkippen zuzusehen.“ Es war kaum zu vermeiden, bei diesen Worten amüsiert aufzulachen und zu grinsen. Nicht, dass es sie es wirklich so meinte. Dafür troff zu viel Ironie aus ihren Worten.

Shanaya hob vorsichtig eine Augenbraue, als Skadi ihr eine weitere Möglichkeit offenbarte. Sie in ihre Hängematte tragen? „Du willst das Risiko eingehen, dass ich einen Albtraum habe und um mich schlage?“ Das Bild in ihrem Kopf amüsierte sie, wie sie Skadi ohne Vorwarnung einfach überall hin schlug, was sie gerade erreichen konnte. Aber auch die andere Frau schien von diesem Gedanken amüsiert und Shanaya folgte ihrem Blick zum dunklen Meer nur für einen Herzschlag. Dann seufzte sie gespielt beleidigt und fuhr sich mit der Hand durch die dunklen Haare. „Da muss schon ein bisschen mehr passieren als eine schlaflose Nacht weil...“ Ja... warum? Was trieb sie nun schon eine ganze Weile hier herum und hinderte sie daran, sich einfach in ihrer Hängematte zusammen zu rollen. Ein grüblerisches Schnaufen verließ ihre Lippen.

“Wäre nicht das erste Mal, dass du mir eine reinhaust. Oder?“ Zumindest wäre dieser Versuch von mehr Erfolg gekrönt als ihr erster und einziger. Skadi musterte die Dunkelhaarige für einen Herzschlag aus dem Augenwinkel und grinste. Wirklich abgeneigt erschien Shanaya nicht, wenn man sie fragte. Doch das konnte auch bloße Einbildung sein. Ihren Satz beendete sie nur mit einem halbherzigen Brummen, das deutlich nach einem „Mhm“ klang und verschränkte die Arme vor der Brust. Hüllte sich dann, mit dem Blick zum Meer gerichtet in Schweigend und verstärkte das Gewicht ihrer Hüfte gegen die Kiste. “Alles okay bei dir?“ Die Frage kam aus dem Nichts. Skadi rechnete nicht einmal mehr mit einer Antwort, weil sie Shanaya bereits schlafend glaubte.

Shanaya konnte sich ein hämisches Lachen bei den Worten ihres Gegenübers nicht verkneifen. „Wenn man es genau nimmt habe ich dich beim ersten Mal nicht einmal getroffen.Und wenn ich schlafe, bin ich noch viel unberechenbarer.“ Die letzten Worte flüsterte sie leise, beinahe verschwörerisch. Sie ließ den Blick über das dunkel da liegende Deck schweifen, schluckte dann trocken bei der Frage, die Skadi als nächstes stellte. Ob alles okay war? Es war alles wie immer. Sie blinzelte, neigte den Kopf dann leicht zur Seite um die Dunkelhaarige anzublicken. „Ich bin mit den Gedanken einfach woanders... und hundemüde.“

Mit den Gedanken woanders beschrieb es wohl ganz gut, wenn sie blindlings über sie stolperte, während sie regungslos auf dem Deck lag und den Nachthimmel niederstarrte. Und es konnte viele Gründe haben, wieso die Jüngere diesen winzigen Teil an Kontrolle verlor. Skadi würde es wohl kaum erfahren. Weder heute, noch innerhalb der nächsten Tage. "Was du nicht sagst." Sie schenkte Shanaya einen knappen, süffisanten Seitenblick. Sog dann die Nachtluft tief in ihre Lungen und zog die steifen Arme über ihren Kopf in die Dunkelheit. "Hätte nicht gedacht, dass es etwas gibt, dass dich so aus dem Konzept bringen könnte." Ehrlich gesagt dacht sie an so vieles, dass sie es kaum an einer Hand abzählen konnte. Doch das würde sie der Dunkelhaarigen wohl kaum unter die Nase reiben.

Shanaya seufzte nur leise über die kurze Antwort der anderen Frau, ging aber nicht weiter darauf ein. Viel mehr beschäftigten sie die nächsten Worte Skadis, mit denen sie den Blick von der Dunkelhaarigen abwandte und sich dem Horizont widmete, der in diesem Moment nicht mehr als eine dunkle Masse war. Tja... es gab auch nicht wirklich viel, das ihre Aufmerksamkeit so zu bannen wusste. Und jetzt... jetzt war sie sich nicht einmal selbst sicher, was in ihrem Kopf vor sich ging. Eine Tatsache, die sie nur noch nervöser machte. „Es gibt Einiges, was du von mir nicht weißt.“ Nun schlich sich ein vielsagendes Lächeln auf die Lippen der Schwarzhaarigen, ohne dass sie den Kopf zu Skadi herum wandte. „Aber ich muss zugeben, ich weiß diesmal selbst nicht, was es ist. Ich bin eben auch nur ein Mensch.“ Wenn auch ein ziemlich toller.

Es knackte in ihrer rechten Schulter. Wenig später in der Linken, kaum dass sie die bemalten Arme aus der Dehnung zog und hinter ihrem Rücken verschränkte. Die Faust entspannt auf der Kiste abgelegt, an der sie noch immer lehnte und den Blick gen Meer gerichtet hielt. Ein Lächeln schob sich bei Shanayas Worten auf ihre Lippen. Eines, das ähnlich dem der Jüngeren war, dessen Zerstreutheit ihr wohl selbst der "größte Dorn" im Auge war. Menschen mit einem starken Hang zur Kontrollsucht konnte nun einmal nicht einfach damit leben, dass sie unkonzentriert waren. So zumindest Skadis bisherige Erfahrung. Dafür musste sie Shanaya kaum kennen. Dafür reichte ihr das, was sie bereits auf den mehreren Wochen gemeinsamer Überfahrten über sie gelernt hatte. Und doch war diese Aussage der Dunkelhaarigen auf nahezu jedem auf diesem Schiff anwendbar. So wirklich kannte sie hier keiner. Der ein oder andere wusste vielleicht mehr, doch die Nordskov bezweifelte es, dass es auch nur einen unter ihnen gab, der hier wirklich irgendjemanden richtig gut kannte. Ihr selbst machte das nichts aus. Es war nun einmal wie es war. "Ich hätte ja fast darauf getippt, dass da ein Mann hinter steckt." Wenn Shanaya wirklich glaubte, dass man ihr Spielchen mit Lucien nicht längst bemerkt hatte... oder war es ihr selbst gar nicht bewusst geworden? Für einen Moment verzogen sich die dichten Brauen der Jägerin nachdenklich. Denn die Navigatorin WAR zwar jung, doch das bedeutete nicht im Umkehrschluss, dass sie noch nie etwas mit einem Kerl zu tun gehabt hatte. Oder? So gesehen wäre sie unfassbar spät dran. Gut für sie, dass der Kelch einer zu frühen Entjungferung an ihr vorbei gegangen wäre. "Oder du kannst in deinen Träumen in die Zukunft sehen und ahnst, dass die nächsten Wochen für uns nicht all zu rosig aussehen werden."

Skadi schien sich einen Moment mit ihren eigenen Gedanken zu befassen, sodass Shanaya ihre Bewegungen nur aus den Augenwinkeln beobachtete. Was die andere Frau überdachte, offenbarte sich jedoch nicht und sprach erst einige Momente später und ließ Shanaya leicht blinzeln. Ein Mann, der dahinter steckte, dass sie in dieser Nacht keine Ruhe fand? Die junge Frau konnte sich nicht gegen ein Bild wehren, dass sich vor ihrem inneren Auge bildete und schnaufte daraufhin nur leise, um es wieder zu verjagen. Dann schüttelte sie leicht den Kopf, die zweite Theorie, die die andere Frau aufstellte, wirkte ihr beinahe realistischer. „Jemand, der mich so aus dem Takt bringt, muss erst noch geboren werden.“ Sie schmunzelte über ihre eigenen Worte, ehe sie fortfuhr. „Auch wenn das nicht besonders verlockend klingt... wäre das vermutlich wahrscheinlicher. Aber... das ist eine Nacht, vermutlich war in letzter Zeit so viel, dass mein Kopf sich diese Nacht ausgesucht hat, um alles noch einmal zu durchdenken.“ Und morgen würde sie wieder die selige Ruhe finden, die sie sonst jede Nacht besuchte.

Instinktiv presste die Nordskov die Lippen aufeinander, als Shanaya etwas aussprach, das irgendwie eine Spur zu selbstsicher war. Angesichts dessen, dass die Jüngere die meiste Zeit nichts anderes als die Selbstsicherheit in Person war, wirkte es nicht wie eine große Neuigkeit. Und doch war sich Skadi nicht sicher, ob da gerade eine ziemlich große Portion Unsicherheit mitschwang, die überspielt wurde. Aber das war weder ihr Problem, noch etwas, womit sie sich intensiver auseinandersetzen würde. Also beließ sie es stumm lächelnd dabei und schenkte Shanaya ein zustimmendes Brummen, ehe sie dazu überging mit einer Hand ihren Nacken zu massieren. “Wird nicht die dümmste Idee sein. Es wird ganz sicher in nächster Zeit nicht einfacher werden, unbemerkt zu bleiben.“ Ob durch das Verschulden anderer oder der einfachen Tatsache wegen, dass die Marine nur ungern Überfälle wie diese und in diesem Ausmaß ungesühnt ließ. “Gibt es eigentlich schon Pläne für unsere nächste Route?“ Aus den Augenwinkeln musterten die dunklen Augen der Nordskov die feine Silhouette ihres Gesichts, die sich im Mondlicht abzeichnete. Meist wurde ja immer nur von ihrem nächsten Ziel gesprochen, doch selten darüber, was eigentlich danach auf sie wartete.

Shanaya ließ den blauen Blick nach vorn gerichtet, wandte sich auch bei Skadis nächsten Worten nicht zu der anderen Frau herum. So entgingen ihr die Regungen auf dem Gesicht der Dunkelhaarigen, aber die Dunkelheit, die das Schiff umgab, war auch irgendwie verlockender. Kurz wuschelte sie sich mit einer Hand durch die schwarzen Haare, ehe sie zu einer Antwort auf Skadi Frage ansetzte – das vorherige Thema einfach beendete. „Auf einer Insel Proviant besorgen und dann weiter zu einer Werft, die unsere Sphinx wieder auf Vordermann bringt.“ Sie überlegte kurz, richtete den Blick dann doch zu Skadi herum, ein Lächeln auf den Lippen. „Genug Stoff also, um das Hirn auf andere Gedanken zu bringen.“

Es blieb zu hoffen, dass der Aufenthalt in der Werft sie nicht all zu leicht zu einem einfachen Ziel machen würde. Ohne Schiff besaßen sie nur noch den Schutz einiger Hauswände und ihre Beine. Wie aufgescheuchte Mäuse, die man geradewegs in ein Labyrinth schickte – ohne ihr Rettungsboot. Zumindest von Liam konnte sie zweifellos behaupten, dass er sich da herauswinden konnte, wenn sie so an seine Geschichten mit seinem Freunde zurück dachte. Bei ihr selbst war es eine Frage dessen, wie flink sich Enrique aus der Scheiße zog – oder ziehen ließ. “Talin und Luc haben da wohl ein paar alte Beziehungen?“ Zumindest klang es in ihren Ohren nicht nach einem bloßen Zufall, wenngleich sie sich auch täuschen konnte. In Anbetracht des nächsten Kommentars schmunzelte Skadi hingegen nur vielsagend und wippte mit dem dunklen Schopf überlegend nach rechts und links. “Ich hoffe doch. Und wenn nicht Stoff, dann ausreichend andere Dinge.“ Langsam wandte sich der Haarschopf der Jägerin herum, bis ihre Augen denen Shanayas begegneten. Mit einem Lächeln, das dem der Navigatorin in Nichts nachstand.
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RE: We'll sleep when we're dead - von Shanaya Árashi - 05.07.2020, 19:52

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