25.04.2020, 14:00
Stimmt, für Gerüchte war es längst zu spät. Dass er und die Schwarzhaarige miteinander anbandelten, war den meisten Crewmitgliedern inzwischen wahrscheinlich bekannt. Sie hielten damit beide ja auch nicht besonders hinterm Berg – und wozu auch? War ja nicht so, als stünde ihnen demnächst ein Liebesdrama ins Haus. In den grünen Augen blitzte eine ganz bestimmte Art von Hunger auf, als ihre Finger aufreizend über sein Bein strichen und er hob den Blick, begegnete dem Shanayas und hätte ihr für dieses erhabene 'geht doch' beinahe die Zunge rausgestreckt. Erwachsen, wie er manchmal war. Doch er beließ es bei einem gespielt bitterbösen Schweigen, stand schließlich auf und streckte sich seinerseits genüsslich, bevor er sich nach seiner Hose umsah. „Dann begnüge ich mich eben mit dem Hemd von der Wäscheleine. Wenn mir meins schon entwendet wurde.“ Ein kurzer Seitenblick galt der jungen Frau, dann bückte er sich nach seiner Hose, die neben dem Bett lag und schlüpfte hinein, schloss den Bund vorn und schnappte sich zur Stärkung noch mal den Brotkanten, den er beim Aufstehen auf dem Tablett hatte liegen lassen.
Shanaya erwiderte den Blick des Mannes mit fröhlicher Genugtuung auf ihrem Gesicht. Er erwiderte jedoch Nichts und sie nahm sein Schweigen einfach als kleinen Sieg hin. Immerhin machte er sich ja auch daran, aufzustehen. Was wirklich besser so war. Der Anblick seines nackten Körpers brachte sie verdammt nochmal in Versuchung. Aber... der eine Hunger war vielleicht in diesem Moment stärker als der Andere. Und es würde sich sicher noch die ein oder andere Situation bieten, in der sich dieser zweite Hunger stillen ließ. Die junge Frau schmunzelte über ihre eigenen Gedanken, wandte den Blick erst bei Luciens Worten wieder herum. „Du warst es, der gesagt hat, er wünschte sich, ich hätte sein Hemd an.“ Ein Funkeln lag in ihren blauen Augen. „Genau genommen erfülle ich dir also nur deine Wünsche.“ Sie würde es ihm wiedergeben, wenn sie auf der Sphinx waren und sie eine eigene Bluse hatte. Vielleicht. Damit bückte sie sich nach ihrer Hose, zog sie mit ruhigen Bewegungen an und wandte sich dann dem Tisch zu, griff nach der Pistole und betrachtete sie einfach einige Momente schweigend, aber mit einem Lächeln auf den Lippen.
Prompt blitzte in seinen Augen sanfter Schalk auf und ließ ihn lachen. Schön, gut gekontert. Sie hatte Recht, genau das hatte er gestern erst gesagt. „Touché.“ Dann durfte er sich wohl nicht wirklich beschweren. Allerdings meinte er das ja ohnehin nicht wirklich ernst. Im Gegenteil. Genau, wie er gestern schon gesagt hatte, gefiel ihm das Bild von ihr in seinem Hemd ausgesprochen gut. Der Inbegriff dessen, was sie heute Nacht getan hatten. Einen Moment länger ruhte sein amüsierter Blick auf der jungen Frau, dann bückte er sich nach dem Hemd, das sie gestern von der Wäscheleine geklaut hatten. Statt es sich jedoch gleich über zu ziehen, wandte er sich wieder Shanaya zu, die inzwischen am Tisch stand und die Pistole betrachtete, die er ihr geschenkt hatte. Von hinten trat er an sie heran, legte die Arme um ihre Taille und stützte das Kinn auf ihre Schulter. „Dabei dachte ich immer, Sirenen locken einen nur in den Tod, statt einem Wünsche zu erfüllen.“, meinte er amüsiert. Ob ihr die Waffe gefiel, fragte er nicht, auch wenn es ihm kurz auf der Zunge lag. Nicht nötig, sich des Offensichtlichen zu vergewissern.
Mit dem Rücken zu Lucien stehend konnte Shanaya sein Gesicht nicht sehen, sie grinste aber nur selbst über seine Einsicht. Und da sie fand, dass das Hemd besonders bequem war... er hätte es ihr schon ausziehen können, aber das hätte wieder Konsequenzen mit sich gebracht. Und irgendwann mussten sie schließlich wirklich zurück zur Sphinx. Dieser Gedanke wurde jedoch aus ihrem Kopf gerissen, als sie zuerst Schritte hinter sich vernahm und der Dunkelhaarige ihr im nächsten Moment schon wieder näher kam, ihr Herz schneller schlagen ließ. Als er das Kinn auf ihrer Schulter ablegte, neigte sie ganz leicht den Kopf, lehnte ihn gegen seinen, während sie die freie Hand langsam hob, mit den Fingern zärtlich durch seine Haare strich. Ganz automatisch lehnte sie sich auch mit ihrem Körper zurück, lehnte sich gegen ihn. „Hast du etwa immernoch nicht verstanden, dass ich anders bin?“ Sie lächelte ruhig, was deutlich in ihrer Stimme mitschwang.
Seine Lippen verzogen sich zu einem sanften Lächeln, schon als sie den Kopf leicht neigte und sich schließlich gegen ihn lehnte. Er verschränkte die Arme vor ihrem Bauch, zog sie ein Stück näher an sich heran. „Doch, ist mir aufgefallen.“ Er neigte den Kopf, hauchte ihr einen Kuss seitlich auf den Hals. Anders war sie definitiv. Anders genug, um ihm zu gefallen, um sich für sie zu interessieren und um ihm nicht egal zu sein. Ein ungewohntes Gefühl. Aber zumindest nicht besorgniserregend. „Eine Sirene also, die mir erst all meine Wünsche erfüllt... und mich dann in den Tod lockt.“ Das Grinsen darauf musste er sich verkneifen. Er ließ sanft von ihr ab, wich einen halben Schritt zur Seite und machte sich daran, das fremde Hemd über zu ziehen – bevor er noch dazu über ging, ihr seines wider auszuziehen. Und das nicht, weil er es unbedingt selbst tragen wollte.
Die sanfte Wärme kribbelte schon wieder in jedem Winkel ihres Körpers, wollte sie dazu verlocken, sich zu ihm umzudrehen, sich zu nehmen, wonach ihr war. Seine Worte und der sanfte Kuss an ihrem Hals steigerten dieses Verlangen nur noch. Aber trotz des heißen Schauderns, das er mit der Berührung seiner Lippen auslöste, hielt die junge Frau still, lachte nur leise als Erwiderung. Natürlich war ihm das aufgefallen. Immerhin war es etwas unübersehbares. „Wenn das dein einziger Wunsch war, den ich dir erfüllen konnte, dürfte Punkt zwei ja nicht lang auf sich warten lassen...“ Sie schmunzelte, atmete tief durch, als er von ihr abließ. Aber er zog das Hemd an, was es ein wenig leichter für sie machte. Trotzdem biss sie sich leicht auf die Lippe, als ihr Blick kurz zu seinem Körper wanderte, ehe sie sich mit einem leichten Kopfschütteln nach dem roten Tuch bückte, es sich um die Hüfte legte, um darüber den Waffengürtel zu schnallen. „Aber vielleicht überlege ich mir das nochmal, wenn du nett zu mir bist...“
Ein leise amüsiertes Lachen verließ seine Lippen, als sein Blick von unten her zu Shanaya hinüber huschte und er beiläufig das Hemd in den Bund seiner Hose stopfte. Nicht besonders ordentlich, wohlgemerkt, sondern gerade so, dass es seinen Zweck erfüllte. „Du weißt doch, ich bin da einfach gestrickt.“, erwiderte er und schob sich im nächsten Augenblick an ihr vorbei, um nach seinem Waffengurt zu greifen, während sie ihr Tuch an ihrer Hüfte befestigte. Die zwei Schnallen waren schnell zugezogen, sein Degen baumelte wieder an seiner Seite, Dolch und Pistole saßen in ihren Halterungen, als der Dunkelhaarige sich erneut der jungen Frau zuwandte. Auch sie sah beinahe bereit dafür aus, zur Sphinx zurück zu kehren. Fehlten eigentlich nur noch ihre Stiefel. Doch er konnte einfach nicht widerstehen. In den tiefgrünen Augen glomm ein Ausdruck zärtlichen Spotts. „Und wenn man es ganz genau nimmt...“ Er trat zu ihr, legte sanft die Hand an ihre Wange und beugte sich gerade so weit zu ihr hinunter, dass ihre Lippen sich beinahe berührten. „...habe ich ja schon, was ich wollte. Gewonnen.“ Und damit küsste er sie erneut. Auch auf die Gefahr hin, dass sie ihn zur Strafe vielleicht biss.
Shanaya warf Lucien nur einen vielsagenden Blick auf seine Erwiderung hin zu. Sie wusste auch nicht, was sie ihm sonst für einen Wunsch erfüllen sollte. Sie richtete ihre Aufmerksamkeit also wieder auf ihren Gürtel, ruckte den Degen ein wenig zurecht und nahm schließlich noch einmal die Pistole zur Hand. Sie überlegte kurz, ehe die Waffe in ihrer Tasche landete. Sie musste erst einmal sehen, wie sie die Waffen anordnen sollte... und wo die Pistole ihren Gürtel schmücken sollte. Amüsiert über die Wahl der Worte in ihren Gedanken grinste die Schwarzhaarige, richtete dann ihre Aufmerksamkeit zu Lucien herum, der sie schon wieder in seinen Bann zog, näher kam und die Hand an ihre Wange legte. Die junge Frau hob leicht eine Augenbraue, erwiderte jedoch Nichts, da er viel zu nah war, um einen klaren Gedanken zu zulassen. Auf seine folgenden Worte hin wollte sie protestieren, legte sich ihre Antwort bereit, aber mehr als ein leises Brummen war nicht von ihr zu vernehmen, als der Dunkelhaarige jeden Widerstand mit seinen Lippen verschloss. Shanaya zögerte keinen Moment, der aufkeimende Widerstand verwandelte sich in einem Herzschlag in Luft und sie schloss die Augen, erwiderte den Kuss voller Sehnsucht. Die Finger einer Hand strichen sanft seinen Hals entlang und eigentlich wollte sie sich nicht von ihm lösen. Trotzdem tat sie es, nachdem sie den Kuss so lang wie möglich ausgereizt hatte, gerade so weit, dass ihr Gesicht nah an seinem blieb und er ihr Lächeln sehen konnte. „Ich lehne mich Mal weit aus dem Fenster und behaupte, dass das nicht das erste letzte Mal war...“ Ihr Blick sprach Bände, als ihre Hand ruhig über den Stoff über seiner Brust strich, während sie jedoch einen Schritt zurück trat.
Nicht ganz sicher, ob er eher amüsiert oder angetan von ihrer Reaktion sein sollte, lächelte der Dunkelhaarige dicht an ihren Lippen, unterbrach den Kuss jedoch nicht und als sie ihn so voller Sehnsucht erwiderte, die Hand an seinen Hals legte, als wolle sie ihn nur noch näher ziehen, nahm ihm das die Entscheidung ohnehin ab. Wenn ein Kuss von ihm reichte, um ihr leises Murren schon im Keim zu ersticken und zu verhindern, dass sie ihm in die Lippe biss – oder gar die Augen auskratzte – dann besaß er offenbar größeren Einfluss auf sie, als er bisher gedacht hatte. Das würde er in Zukunft überprüfen müssen. Oft. Als Shanaya sich schließlich löste, nach endlos langen, genussvollen Sekunden, konnte der Dunkelhaarige sich ein Schmunzeln nicht verkneifen. Blinzelnd schlug er die grünen Augen auf, begegnete ihrem Blick und sanfte Belustigung färbte den Ausdruck auf seinen Zügen. „Nicht, wenn es nach mir geht.“, erwiderte er amüsiert, zog die Hand zurück und ließ Shanaya Abstand zu nehmen, während er mit einem letzten Seitenblick in ihre Richtung zum Bett zurück kehrte und das kleine Messer vom Tablett nahm, das in seine Tasche gehörte. „Sofern wir die Zeit dafür finden.“ Und noch immer lag das leise Lachen in seinem Unterton.
Hätte Shanaya Luciens Gedanken in diesem Moment lesen können, hätte sie den Kuss wahrscheinlich doch mit einem gezielten Biss in seine Lippe beendet. So blieb es bei der sanften Variante und dem seligen Lächeln danach. Sie erwiderte seinen Blick, setzte bei seinen Worten ein gespielt nachdenkliches Gesicht auf, wog den Kopf etwas zur Seite. „Du behauptest also, du würdest mir die Wahl lassen, ja?“ Nur ein kurzer Moment, ehe sie leise auflachte und ergeben nickte. Während Lucien sich seinem Messer zu wandte, machte Shanaya sich daran, ihre Stiefel anzuziehen. Ein Funkeln in den Augen richtete sie den blauen blick dabei aber wieder auf den Dunkelhaarigen. Sie lächelte amüsiert, gleichzeitig aber auch sanft. „Wenn das so ist... dann sehen wir uns wohl erst bei der nächsten Flaute wieder.“ Schließlich hatten sie da gewiss genug Zeit für alles, was ihnen einfiel. Als sie schließlich beide Stiefel an den Füßen trug und die Schnüre verschnürt hatte, blickte sie sich kurz im Raum um. „Ich denke, wir haben alles?“
Den Rücken der jungen Frau zugewandt stieß Lucien ein leises Lachen aus und schob beiläufig das kleine Kirschnermesser in die Tasche an seinem Gürtel. „Ganz bestimmt nicht.“ Als ob er ausschließlich ihr die Wahl lassen würde, ob sie sich ein weiteres Mal auf diese Art trafen. Wer weiß. Vielleicht stand ihm ja gar nicht der Sinn nach einem neuerlichen Schäferstündchen. „Aber ich tue nichts ohne dein Einverständnis.“, fügte er mit einem amüsierten Unterton an, ließ sich aufs Bett fallen und warf seiner Begleiterin von unten her einen Blick zu. Ohne hinzusehen griff er nach seinen Stiefeln, zog sie zu sich heran und schlüpfte hinein. „Aber wenn du glaubst, dass das erst zur nächsten Flaute sein wird… hast du vor, nur aus Langeweile mit mir zu schlafen, oder glaubst du, wir haben bis dahin so unglaublich viel zu tun?“ Nun doch eine Spur neugierig erhob er sich, nickte auf die Frage, ob sie soweit fertig waren, nur und kehrte zum Tisch zurück, auf dem lediglich noch Schlüssel und Käse lagen.
Die blauen Augen der jungen Frau blickten sich noch einen Moment seufzend um, ehe ihre Aufmerksamkeit mit Luciens Stimme ganz automatisch zu ihm zurück kehrte. Bestimmt nicht, natürlich nicht. Sie hatte Nichts anderes erwartet und trotzdem wurde ihr Lächeln mit seinen nächsten Worten wieder einen deutlichen Hauch wärmer. Einen Moment schloss sie die Augen, ließ seine Worte auf sich wirken – und versuchte gleichzeitig, sich gegen dieses sanfte, warme Gefühl zu wehren. Sie schnaufte, versuchte es irgendwie abzuschütteln und erwiderte währenddessen Luciens Blick, der sich seine Stiefel anzog. Die junge Frau hob leicht eine Augenbraue, musterte den Dunkelhaarigen fragend. „Du bist es, der gesagt hat, wenn wir Zeit dafür finden.“ Still fragte Shanaya sich, ob sie ihn einfach falsch verstanden hatte. Aber was sollte er sonst gemeint haben? Sie fuhr sich mit einer Hand durch die dunklen Haare, ließ den Blick dabei auf ihrem Gegenüber ruhen. „Ich finde sicher irgendwann ein, zwei Minuten für dich, die ich frei bekomme.“ Sie grinste amüsiert, griff dann ihrerseits nach dem Schlüssel und dem Käse, wobei sie ersteres in Luciens Richtung hielt. Zuerst hatte sie ihn werfen wollen, ersparte ihnen beiden jedoch dieses Schauspiel.
Shanaya erwiderte den Blick des Mannes mit fröhlicher Genugtuung auf ihrem Gesicht. Er erwiderte jedoch Nichts und sie nahm sein Schweigen einfach als kleinen Sieg hin. Immerhin machte er sich ja auch daran, aufzustehen. Was wirklich besser so war. Der Anblick seines nackten Körpers brachte sie verdammt nochmal in Versuchung. Aber... der eine Hunger war vielleicht in diesem Moment stärker als der Andere. Und es würde sich sicher noch die ein oder andere Situation bieten, in der sich dieser zweite Hunger stillen ließ. Die junge Frau schmunzelte über ihre eigenen Gedanken, wandte den Blick erst bei Luciens Worten wieder herum. „Du warst es, der gesagt hat, er wünschte sich, ich hätte sein Hemd an.“ Ein Funkeln lag in ihren blauen Augen. „Genau genommen erfülle ich dir also nur deine Wünsche.“ Sie würde es ihm wiedergeben, wenn sie auf der Sphinx waren und sie eine eigene Bluse hatte. Vielleicht. Damit bückte sie sich nach ihrer Hose, zog sie mit ruhigen Bewegungen an und wandte sich dann dem Tisch zu, griff nach der Pistole und betrachtete sie einfach einige Momente schweigend, aber mit einem Lächeln auf den Lippen.
Prompt blitzte in seinen Augen sanfter Schalk auf und ließ ihn lachen. Schön, gut gekontert. Sie hatte Recht, genau das hatte er gestern erst gesagt. „Touché.“ Dann durfte er sich wohl nicht wirklich beschweren. Allerdings meinte er das ja ohnehin nicht wirklich ernst. Im Gegenteil. Genau, wie er gestern schon gesagt hatte, gefiel ihm das Bild von ihr in seinem Hemd ausgesprochen gut. Der Inbegriff dessen, was sie heute Nacht getan hatten. Einen Moment länger ruhte sein amüsierter Blick auf der jungen Frau, dann bückte er sich nach dem Hemd, das sie gestern von der Wäscheleine geklaut hatten. Statt es sich jedoch gleich über zu ziehen, wandte er sich wieder Shanaya zu, die inzwischen am Tisch stand und die Pistole betrachtete, die er ihr geschenkt hatte. Von hinten trat er an sie heran, legte die Arme um ihre Taille und stützte das Kinn auf ihre Schulter. „Dabei dachte ich immer, Sirenen locken einen nur in den Tod, statt einem Wünsche zu erfüllen.“, meinte er amüsiert. Ob ihr die Waffe gefiel, fragte er nicht, auch wenn es ihm kurz auf der Zunge lag. Nicht nötig, sich des Offensichtlichen zu vergewissern.
Mit dem Rücken zu Lucien stehend konnte Shanaya sein Gesicht nicht sehen, sie grinste aber nur selbst über seine Einsicht. Und da sie fand, dass das Hemd besonders bequem war... er hätte es ihr schon ausziehen können, aber das hätte wieder Konsequenzen mit sich gebracht. Und irgendwann mussten sie schließlich wirklich zurück zur Sphinx. Dieser Gedanke wurde jedoch aus ihrem Kopf gerissen, als sie zuerst Schritte hinter sich vernahm und der Dunkelhaarige ihr im nächsten Moment schon wieder näher kam, ihr Herz schneller schlagen ließ. Als er das Kinn auf ihrer Schulter ablegte, neigte sie ganz leicht den Kopf, lehnte ihn gegen seinen, während sie die freie Hand langsam hob, mit den Fingern zärtlich durch seine Haare strich. Ganz automatisch lehnte sie sich auch mit ihrem Körper zurück, lehnte sich gegen ihn. „Hast du etwa immernoch nicht verstanden, dass ich anders bin?“ Sie lächelte ruhig, was deutlich in ihrer Stimme mitschwang.
Seine Lippen verzogen sich zu einem sanften Lächeln, schon als sie den Kopf leicht neigte und sich schließlich gegen ihn lehnte. Er verschränkte die Arme vor ihrem Bauch, zog sie ein Stück näher an sich heran. „Doch, ist mir aufgefallen.“ Er neigte den Kopf, hauchte ihr einen Kuss seitlich auf den Hals. Anders war sie definitiv. Anders genug, um ihm zu gefallen, um sich für sie zu interessieren und um ihm nicht egal zu sein. Ein ungewohntes Gefühl. Aber zumindest nicht besorgniserregend. „Eine Sirene also, die mir erst all meine Wünsche erfüllt... und mich dann in den Tod lockt.“ Das Grinsen darauf musste er sich verkneifen. Er ließ sanft von ihr ab, wich einen halben Schritt zur Seite und machte sich daran, das fremde Hemd über zu ziehen – bevor er noch dazu über ging, ihr seines wider auszuziehen. Und das nicht, weil er es unbedingt selbst tragen wollte.
Die sanfte Wärme kribbelte schon wieder in jedem Winkel ihres Körpers, wollte sie dazu verlocken, sich zu ihm umzudrehen, sich zu nehmen, wonach ihr war. Seine Worte und der sanfte Kuss an ihrem Hals steigerten dieses Verlangen nur noch. Aber trotz des heißen Schauderns, das er mit der Berührung seiner Lippen auslöste, hielt die junge Frau still, lachte nur leise als Erwiderung. Natürlich war ihm das aufgefallen. Immerhin war es etwas unübersehbares. „Wenn das dein einziger Wunsch war, den ich dir erfüllen konnte, dürfte Punkt zwei ja nicht lang auf sich warten lassen...“ Sie schmunzelte, atmete tief durch, als er von ihr abließ. Aber er zog das Hemd an, was es ein wenig leichter für sie machte. Trotzdem biss sie sich leicht auf die Lippe, als ihr Blick kurz zu seinem Körper wanderte, ehe sie sich mit einem leichten Kopfschütteln nach dem roten Tuch bückte, es sich um die Hüfte legte, um darüber den Waffengürtel zu schnallen. „Aber vielleicht überlege ich mir das nochmal, wenn du nett zu mir bist...“
Ein leise amüsiertes Lachen verließ seine Lippen, als sein Blick von unten her zu Shanaya hinüber huschte und er beiläufig das Hemd in den Bund seiner Hose stopfte. Nicht besonders ordentlich, wohlgemerkt, sondern gerade so, dass es seinen Zweck erfüllte. „Du weißt doch, ich bin da einfach gestrickt.“, erwiderte er und schob sich im nächsten Augenblick an ihr vorbei, um nach seinem Waffengurt zu greifen, während sie ihr Tuch an ihrer Hüfte befestigte. Die zwei Schnallen waren schnell zugezogen, sein Degen baumelte wieder an seiner Seite, Dolch und Pistole saßen in ihren Halterungen, als der Dunkelhaarige sich erneut der jungen Frau zuwandte. Auch sie sah beinahe bereit dafür aus, zur Sphinx zurück zu kehren. Fehlten eigentlich nur noch ihre Stiefel. Doch er konnte einfach nicht widerstehen. In den tiefgrünen Augen glomm ein Ausdruck zärtlichen Spotts. „Und wenn man es ganz genau nimmt...“ Er trat zu ihr, legte sanft die Hand an ihre Wange und beugte sich gerade so weit zu ihr hinunter, dass ihre Lippen sich beinahe berührten. „...habe ich ja schon, was ich wollte. Gewonnen.“ Und damit küsste er sie erneut. Auch auf die Gefahr hin, dass sie ihn zur Strafe vielleicht biss.
Shanaya warf Lucien nur einen vielsagenden Blick auf seine Erwiderung hin zu. Sie wusste auch nicht, was sie ihm sonst für einen Wunsch erfüllen sollte. Sie richtete ihre Aufmerksamkeit also wieder auf ihren Gürtel, ruckte den Degen ein wenig zurecht und nahm schließlich noch einmal die Pistole zur Hand. Sie überlegte kurz, ehe die Waffe in ihrer Tasche landete. Sie musste erst einmal sehen, wie sie die Waffen anordnen sollte... und wo die Pistole ihren Gürtel schmücken sollte. Amüsiert über die Wahl der Worte in ihren Gedanken grinste die Schwarzhaarige, richtete dann ihre Aufmerksamkeit zu Lucien herum, der sie schon wieder in seinen Bann zog, näher kam und die Hand an ihre Wange legte. Die junge Frau hob leicht eine Augenbraue, erwiderte jedoch Nichts, da er viel zu nah war, um einen klaren Gedanken zu zulassen. Auf seine folgenden Worte hin wollte sie protestieren, legte sich ihre Antwort bereit, aber mehr als ein leises Brummen war nicht von ihr zu vernehmen, als der Dunkelhaarige jeden Widerstand mit seinen Lippen verschloss. Shanaya zögerte keinen Moment, der aufkeimende Widerstand verwandelte sich in einem Herzschlag in Luft und sie schloss die Augen, erwiderte den Kuss voller Sehnsucht. Die Finger einer Hand strichen sanft seinen Hals entlang und eigentlich wollte sie sich nicht von ihm lösen. Trotzdem tat sie es, nachdem sie den Kuss so lang wie möglich ausgereizt hatte, gerade so weit, dass ihr Gesicht nah an seinem blieb und er ihr Lächeln sehen konnte. „Ich lehne mich Mal weit aus dem Fenster und behaupte, dass das nicht das erste letzte Mal war...“ Ihr Blick sprach Bände, als ihre Hand ruhig über den Stoff über seiner Brust strich, während sie jedoch einen Schritt zurück trat.
Nicht ganz sicher, ob er eher amüsiert oder angetan von ihrer Reaktion sein sollte, lächelte der Dunkelhaarige dicht an ihren Lippen, unterbrach den Kuss jedoch nicht und als sie ihn so voller Sehnsucht erwiderte, die Hand an seinen Hals legte, als wolle sie ihn nur noch näher ziehen, nahm ihm das die Entscheidung ohnehin ab. Wenn ein Kuss von ihm reichte, um ihr leises Murren schon im Keim zu ersticken und zu verhindern, dass sie ihm in die Lippe biss – oder gar die Augen auskratzte – dann besaß er offenbar größeren Einfluss auf sie, als er bisher gedacht hatte. Das würde er in Zukunft überprüfen müssen. Oft. Als Shanaya sich schließlich löste, nach endlos langen, genussvollen Sekunden, konnte der Dunkelhaarige sich ein Schmunzeln nicht verkneifen. Blinzelnd schlug er die grünen Augen auf, begegnete ihrem Blick und sanfte Belustigung färbte den Ausdruck auf seinen Zügen. „Nicht, wenn es nach mir geht.“, erwiderte er amüsiert, zog die Hand zurück und ließ Shanaya Abstand zu nehmen, während er mit einem letzten Seitenblick in ihre Richtung zum Bett zurück kehrte und das kleine Messer vom Tablett nahm, das in seine Tasche gehörte. „Sofern wir die Zeit dafür finden.“ Und noch immer lag das leise Lachen in seinem Unterton.
Hätte Shanaya Luciens Gedanken in diesem Moment lesen können, hätte sie den Kuss wahrscheinlich doch mit einem gezielten Biss in seine Lippe beendet. So blieb es bei der sanften Variante und dem seligen Lächeln danach. Sie erwiderte seinen Blick, setzte bei seinen Worten ein gespielt nachdenkliches Gesicht auf, wog den Kopf etwas zur Seite. „Du behauptest also, du würdest mir die Wahl lassen, ja?“ Nur ein kurzer Moment, ehe sie leise auflachte und ergeben nickte. Während Lucien sich seinem Messer zu wandte, machte Shanaya sich daran, ihre Stiefel anzuziehen. Ein Funkeln in den Augen richtete sie den blauen blick dabei aber wieder auf den Dunkelhaarigen. Sie lächelte amüsiert, gleichzeitig aber auch sanft. „Wenn das so ist... dann sehen wir uns wohl erst bei der nächsten Flaute wieder.“ Schließlich hatten sie da gewiss genug Zeit für alles, was ihnen einfiel. Als sie schließlich beide Stiefel an den Füßen trug und die Schnüre verschnürt hatte, blickte sie sich kurz im Raum um. „Ich denke, wir haben alles?“
Den Rücken der jungen Frau zugewandt stieß Lucien ein leises Lachen aus und schob beiläufig das kleine Kirschnermesser in die Tasche an seinem Gürtel. „Ganz bestimmt nicht.“ Als ob er ausschließlich ihr die Wahl lassen würde, ob sie sich ein weiteres Mal auf diese Art trafen. Wer weiß. Vielleicht stand ihm ja gar nicht der Sinn nach einem neuerlichen Schäferstündchen. „Aber ich tue nichts ohne dein Einverständnis.“, fügte er mit einem amüsierten Unterton an, ließ sich aufs Bett fallen und warf seiner Begleiterin von unten her einen Blick zu. Ohne hinzusehen griff er nach seinen Stiefeln, zog sie zu sich heran und schlüpfte hinein. „Aber wenn du glaubst, dass das erst zur nächsten Flaute sein wird… hast du vor, nur aus Langeweile mit mir zu schlafen, oder glaubst du, wir haben bis dahin so unglaublich viel zu tun?“ Nun doch eine Spur neugierig erhob er sich, nickte auf die Frage, ob sie soweit fertig waren, nur und kehrte zum Tisch zurück, auf dem lediglich noch Schlüssel und Käse lagen.
Die blauen Augen der jungen Frau blickten sich noch einen Moment seufzend um, ehe ihre Aufmerksamkeit mit Luciens Stimme ganz automatisch zu ihm zurück kehrte. Bestimmt nicht, natürlich nicht. Sie hatte Nichts anderes erwartet und trotzdem wurde ihr Lächeln mit seinen nächsten Worten wieder einen deutlichen Hauch wärmer. Einen Moment schloss sie die Augen, ließ seine Worte auf sich wirken – und versuchte gleichzeitig, sich gegen dieses sanfte, warme Gefühl zu wehren. Sie schnaufte, versuchte es irgendwie abzuschütteln und erwiderte währenddessen Luciens Blick, der sich seine Stiefel anzog. Die junge Frau hob leicht eine Augenbraue, musterte den Dunkelhaarigen fragend. „Du bist es, der gesagt hat, wenn wir Zeit dafür finden.“ Still fragte Shanaya sich, ob sie ihn einfach falsch verstanden hatte. Aber was sollte er sonst gemeint haben? Sie fuhr sich mit einer Hand durch die dunklen Haare, ließ den Blick dabei auf ihrem Gegenüber ruhen. „Ich finde sicher irgendwann ein, zwei Minuten für dich, die ich frei bekomme.“ Sie grinste amüsiert, griff dann ihrerseits nach dem Schlüssel und dem Käse, wobei sie ersteres in Luciens Richtung hielt. Zuerst hatte sie ihn werfen wollen, ersparte ihnen beiden jedoch dieses Schauspiel.