10.04.2020, 12:18
Luciens Erwiderung entlockte der jungen Frau ein leises Seufzen. Erwidern konnte sie jedoch Nichts, immerhin... lag ein wenig Wahrheit in seinen Worten. Aber ohne diese Erfahrung wäre sie jetzt vielleicht jetzt nicht hier, nicht auf der Sphinx. Und wenn sie ehrlich zu sich selbst war, wollte sie nicht darüber nachdenken, wohin ihr Weg sie geführt hatte. Ihre Augen ruhten einfach weiter auf denen des Dunkelhaarigen, ließ sich davon ablenken, bis seine Worte ihr ein brennendes Gefühl durch den Körper jagten. Sie erinnerte sich daran, aber... das hier war etwas anderes. Eine andere Situation. Die sanfte Berührung an ihrer Wange beruhigte das aufgewühlte Gefühl, konnte es jedoch nicht ganz verbannen. Und als wolle sie sich vor einer Antwort drücken, nickte sie nur auf die nächsten Worte des Mannes hin, drehte sich zu dem Teller und griff nach irgendetwas essbarem, es fühlte sich wie Kohlrabi und und warf eines der Stücken in lockerem Bogen zu Lucien, das eigene noch immer in der Hand haltend. Beinahe etwas abwesend blickte sie auf ihre Hände, ehe sie tief durchatmete und den Blick wieder zu Lucien hob.
„Das... ist anders. Er ist nicht Mardoc, der nur die töten will, die mit ihm persönlich zu tun hatten. Bláyron würde jeden töten, mit dem er mich nur einmal gesehen hat. Ihm wäre jedes Mittel recht, meinen Willen zu brechen.“
Eine kurze Pause, ein Atemzug, ehe sie weiter sprach.
„Ich will nicht, dass irgendjemand stirbt, weil er bei mir war. Nicht Talin, nicht Greo, nicht...du.“
Dieser Gedanke jagte eine Angst durch ihren Körper, die ihre Stimme erneut zittern ließ.
„Diesen Kampf muss ich alleine bestehen...“
Auch wenn ihrer Stimme anzuhören war, dass sie genau das nicht wollte. Viel mehr hatte sie das Gefühl, dass ihr gar keine andere Chance blieb.