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Tag der Güte
Crewmitglied der Sphinx
für Gold gesucht
dabei seit Mar 2020
#5
Obwohl er sich bewusst war, dass er nicht zu vorschnell dazu übergehen sollte, seinen Gegenüber zu unterschätzen, war er im Begriff, genau das zu tun. So war er eben und bislang hatte er es noch nie wirklich bereut. Sogesehen war das hier ja nicht mehr als ein Zeitvertreib für ihn. Einer, bei dem entweder ein Gefallen heraussprang oder ein bisschen Gold. Was es letztlich werden würde – darüber entschied ganz allein John, der ihn noch immer anstarrte, als hätte er in seinem Leben nie gelernt, dass normale Menschen blinzelten. Vielleicht meinte er es ja auch provokant? Wollte ihn mit seiner gespielten Absurdität in die Flucht treiben, weil Alex seine Mission gefährdete. Sein Pech, dass der Dunkelhaarige durchaus Gefallen an Absurditäten hatte. Nicht, dass es sein Vorhaben in diesem Falle groß beeinflusst hätte – aber so machte es fast noch ein bisschen mehr Spaß. Auch die nächste Antwort kam verzögert. Entweder, weil seine Frage nicht schneller in seinem Oberstübchen angekommen war, oder weil er seine Aussagen sehr bedacht wählen wollte. Alex hob das Kinn, nickte und wollte sich gerade mit der kürzesten Kurzfassung, die John hatte finden können, zufrieden geben, als tatsächlich noch ein Nachtrag kam. Nah. Warten und Suchen waren ja fast das gleiche. Mit der winzigen Ausnahme, dass man nicht sicher wusste, ob man fündig wurde. Bisher schien auch John eher erfolglos gewesen zu sein. Was sollte er sonst noch in Silvestre treiben?

„Tja, die 7 Welten sind groß, nicht?“, enttäuschte er seinen Gegenüber mit einer fehlenden Nachfrage, nach wem genau er denn suchte, aber bislang schien ihm diese Information nicht wichtig.

Abermals lenkte John das Gespräch auf ihn um und da Alex weitaus weniger zu verbergen hatte, wie sein Gegenüber vermeintlich, hatte er auch kein Problem damit, Rede und Antwort zu stehen. Vielleicht würde er ihn ja irgendwann als harmlos genug einschätzen, um ein bisschen mehr mit der Sprache herauszurücken und die Fassade des Beschränkten fallenzulassen. Doch bevor er die Stimme erhob, ließ ihn etwas anderes aufmerken. Das Geräusch der Tür hatte er ausgeblendet gehabt. Alles, was ihn gerade interessieren konnte, saß vor ihm – was in seinem Rücken passierte, war im besten Falle das Problem eines anderen. Johns zum Beispiel. Doch in dem Bruchteil einer Sekunde, in dem ihm diese winzige Regung im Gesicht des Jüngeren hätte auffallen können, hatte er sich umgedreht, um herauszufinden, woher die plötzliche Stille rührte. Mist.Als sich der Dunkelhaarige wieder seiner neugewonnenen Bekanntschaft zuwandte, war in seinem Gesicht dafür ziemlich deutlich zu lesen, was er dachte: Ein Hauch von Abneigung gemischt mit Süffisanz. Spätestens, als er mit der geschlossenen Tür im Rücken der Männer den herablassenden Ausdruck auf ihren Zügen hatte erkennen können. Bastarde, die sich an der Stille ergötzten, die ihre Anwesenheit mit sich gebracht hatte. Nicht aus Respekt sondern aus Ehrfurcht. Ohne diese Uniform und die etlichen, fürs Speichellecken verliehenen Orden waren die meisten von ihnen nämlich nur noch halb so prollig.

„Der arme Tropf, dem sie an den Kragen wollen. Hat nicht mal ‘ne Möglichkeit, sich ihnen Mann gegen Mann zu stellen.“, kommentierte er die Lage gedämpft an John gerichtet und schnaubte. „Wo waren wir?“

In die ehrfürchtige Stille mit einsteigen, war das letzte, was er diesen beiden Idioten gönnen würde. Daher bemühte er sich beim zweiten Satz auch gar nicht mehr darum, leiser zu sprechen. Er würde sich den Tag sicherlich nicht von zwei Heinzelmännern verderben lassen. Diese Jahre waren lange vorbei.

„Ich helfe in der Werft aus, solange ich hier bin. Könnte schlechter für mich laufen. Apropos – Hast du schon was gegessen?“

Es hüngerte ihn tatsächlich und mit einem Teller Essbarem würde er zumindest zeitweise verhindern können, dass sich John einfach aus dem Staub machte. Mit dem Gedanken, dass seine aufdringliche Art mehr als unangenehm für den Knaben war, hatte Alex übrigens kein Problem. Er war ja kein Seelenklempner, der ihm ein möglichst gutes Gefühl geben wollte. Er war in ganz eigener Sache unterwegs. Mit einem Ohr allerdings lauschte er noch immer auf die Schritte in seinem Rücken. Vorerst musste sich John seine Aufmerksamkeit wohl doch teilen. 
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Tag der Güte - von Alex Mason - 10.03.2020, 15:15
RE: Tag der Güte - von Jonah Blythe - 12.03.2020, 10:35
RE: Tag der Güte - von Alex Mason - 12.03.2020, 16:33
RE: Tag der Güte - von Jonah Blythe - 27.03.2020, 13:00
RE: Tag der Güte - von Alex Mason - 31.03.2020, 18:04
RE: Tag der Güte - von Jonah Blythe - 21.05.2020, 17:26
RE: Tag der Güte - von Alex Mason - 22.05.2020, 19:52

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