10.03.2020, 00:44
Es fühlte sich bereits wie Stunden an, in denen er in ihren Armen lag und sie immer wieder mit dieser akuten Panik konfrontierte, die ihre die Kehle zuschnürte. Immer wieder verkeilten sich Enriques Finger so fest in ihrer Schulter, dass sie den Schmerzenslaut nur noch mit Mühe ersticken konnte und sich fest auf die Unterlippe biss. Doch sie konnte nicht einfach gehen. Ihn hier in dem Netz zurück und sich seinem Schicksal selbst überlassen. Alles in ihr schrie danach zu fliehen und ihn von sich zu stoßen. Das einzige, was jedoch davon rann, war das Blut auf ihren Lippen. Und die Tränen, die Enriques Lider verließen und ihr Oberteil nun vollkommen durchtränkten. Mittlerweile hatte sie es aufgeben zu ihm zu sprechen. War dazu übergegangen alte Lieder aus ihrer Heimat zu summen und in einem Trance ähnlichen Zustand vereinzelte Strähnen seiner Haare um ihren Finger zu wickeln. Selbst dann noch, als das Zittern seines Körpers allmählich nachließ und die Tränen versiegten. Skadi hatte sich so sehr auf das Rauschen des Meeres konzentriert, dass sie beinahe in ihrer Umklammerung eingeschlafen war. Den Kopf dicht an Enriques Stirn gepresst und mit geschlossenen Augenlidern. Erschöpft und mit kalten Gliedern.