Auf das Huhn gekommen

[Greo]

Die Hühner, die den Hahn in dem Kasten über sich bemerkt hatten, gluckerten frohlockend und versuchten die Köpfe nahe des Geflechts zu drängen, um ihm begierige Blicke zuzuwerfen. Der Hahn war äußerst unruhig ob dieser Aufmerksamkeit und Greo froh, dass er vernünftige Knoten knüpfen konnte und Korb und Kasten so feste verschnürt hatte, dass der Gockel sich nicht mitsamt seines Käfigs wegbefördern konnte. Das würde ja ein Spaß werden, wenn sie an Bord zusammengelassen wurden. Aber das war dann schließlich nicht mehr sein Problem.
Das Handeln war allerdings durchaus sein Problem. Er runzelte die Stirn, als der Blonde ihm das Geld hinhielt. Das war kein schlechtes Geschäft, weil die Preise so oder so überhöht waren und zum Feilschen würde es wohl nicht kommen. Der Handwerker schien kein Interesse daran zu haben, sich weiter damit rumzuplagen. Das machte es einfach und der Buntäugige wäre dumm gewesen, dass nicht einfach anzunehmen.
Er war geneigt ihm nur einen halben Sack Futter anzudrehen, entschied sich dann aber dagegen. Das Korn war mehr als billig und irgendwie hatte er ein schlechtes Gewissen den Blonden vollends über den Tisch zu ziehen. Dazu wirkte er zu vertraut. Irgendwas an seiner Art… war wie Samuel. Ah, er sollte sich durch so etwas nicht beeinflussen lassen… dennoch… er hatte diesen kleinen Job doch sowieso nur für einen Tag.
Er nahm das Geld entgegen und ließ es schnell auf Nimmerwiedersehen verschwinden, um dann einen guten Sack Futter heran zu ziehen und das sperrige Geflecht an Hühnergefängnis anzuheben.

„Wohin?“

Fragte er überflüssigerweise, weil er den freigeschafften Platz auf dem Karren bereits entdeckt hatte und unter laut gackerndem Protest die eben verkaufte Ware darauf platzierte.
Je nach Untergrund würde das eine wackelige Fahrt werden.

„Klingt schwer kompetent. Du weißt es ja, koch im Zweifelsfall selber. So viel kann man da nicht falsch machen. Schnabel ab, Federn weg und gut ist.“

Er hievte den Futtersack hoch und stellte ihn möglichst dicht bei den Hühnern ab, um die Körbe auf dem Karren festzukeilen.

„In der Not frisst der Teufel fliegen.“

Greo zuckte die Schultern.

„Gerade auf dem Meer, hm?“