26.10.2019, 17:04
Gut, das Thema Honig wurde beiseite gelegt – und sie musste sich einfach nur merken, was sie als nächstes auf einem Markt besorgen musste. Und wenn sie damit beglücken musste. Ihre nächste Anspielung lockte seine Aufmerksamkeit wohl mehr auf sie, zumindest wandte er die grünen Augen zu ihr herum. Die junge Frau hob leicht eine Augenbraue, das Lächeln wurde noch einen zarten Hauch breiter, auch wenn eine leise Stimme in ihrem Inneren sie beinahe flehend darum bat, jetzt etwa drei bis zehn Schritte zurück zu weichen. Hauptsache ein bisschen Abstand. Aber der Dunkelhaarige kam noch etwas näher, was die Stimme noch ein wenig lauter bitten ließ – und ihr Herz aber in einem wirren Strudel schneller schlagen ließ. Shanaya schluckte trocken, hob aber den Blick zu Luciens Augen, eine Augenbraue leicht gehoben. Er sagte etwas und Shanaya öffnete den Mund, um auf seine Worte zu erwidern – hielt dann aber mit offenem Mund inne, als dieses eine Wort fiel und sich ihr Blick damit deutlich dunkler wurde. Einen kurzen Moment kam ihr der Gedanke, einfach die Faust zu heben und sie direkt mit seinem Gesicht bekannt zu machen. Trotz allem konnte sie nicht zurück weichen, keinen Abstand zwischen sie bringen, selbst wenn er das Steuer mit einer Hand festhielt, während sie sich selbst nur noch mit einer an das Holz klammerte. Die blauen Augen verengten sich etwas, als Lucien sich ein Stück näher zu ihr beugte, tat sie es dem Mann gleich, ihre Stimme ein leises, doch irgendwie amüsiertes, Knurren.
„Du verlockst da einfach zu.“
Und das war nichtmal gelogen, also schnaufte sie nur, packte den Dunkelhaarigen mit der freien Hand am Kragen, ließ ihn dabei nicht aus den Augen.
„Und du willst doch nicht, dass ich dir einen schönen Namen mit einem knusprigen Gebäck gebe? Sonst mach nur weiter.“
Shanaya grinste munter, ihre Stimme war ein ruhiger Flüsterton. Ihr fiel – in dieser Situation, in der ihr Herz vielleicht ein wenig nervös hopste - bei bestem Willen keine andere Idee für einen Spitznamen ein, als der, der ihr bei ihrer zweiten Begegnung in den Sinn gekommen war.
„Wie schade, dass man hier an seine Professionalität denken muss, hm?“
Nur, um nicht nur auf den einen Teil seiner Worte einzugehen.