11.10.2019, 15:34
Erschreckt hatte sie die Augen aufgerissen, als die erste Rakete in den nächtlichen Himmel schoss, hatte leise und noch ein wenig verschlafen protestiert. Dann hatte Zairyms Schuß sie endgültig aufgeweckt.
Auf ihre Frage war keine Antwort gekommen, doch das musste nichts heißen. Auch die fremden Stimmen mussten nicht schlecht sein, dann aber hörte sie Ihn und fragte erneut.
Er antwortete wieder nicht.
Hatte Er sie nicht gehört?
Vorsichtig kam sie näher und beobachtete.
Es war nicht wie sonst, und so wusste sie zunächst nicht, was sie davon halten sollte. Dann aber trat einer der Fremden den, mit den schwarzen Ringeln auf dem Kopf, der am Boden lag, und das gehörte sich nicht. Genauso wie, dass Er kniete und seine Hände nicht bewegte.
Hatte Er sie überhaupt noch? Sie konnte es nicht genau erkennen, war doch das Licht zu schlecht. Die Nacht war einfach nicht ihre Zeit.
Das alles und der Geruch von Blut ließ sie beschließen, dass das hier so nicht richtig war.
Aber es wie ändern? Was taten die Anderen, wenn sie wollten, dass sich etwas ändert?
Sie riefen die Anderen.
Ab dem Moment wusste sie, was sie zu tun hatte:
Unbemerkt glitt sie zum Licht am anderen Ende der Sphinx. Welch ein Glück, dass hier niemand war, so konnte sie sich offen der Schiffsglocke nähern. Ein, zwei prüfende Blicke, dann packte Cesárea das Ende am Schlägel mit ihren Krallen und flatterte hin und her.
Das Elian die Augen — wohl eher das Auge — aufschlug, erleichterte und erschreckte Gregory gleichermaßen. Er war froh darüber, ihn wieder unter den Lebenden zu wissen, darüber, dass er nicht mehr "allein" war und auch über die Möglichkeiten, die ihm das bot.
Andererseits hieß das aber auch, dass eine unvorsichtige Geste von ihnen dieses Wissen preisgeben konnte und dann könnten die Angreifer diesen Umstand gegen sie verwenden.
Trotzdem nickte er unauffällig. Mehr wagte er nicht.
Satons Vorschlag ließ ihn dann erschauern, bemerkte er doch, wie der ihn ansah.
'Goddess steh uns bei! Allein mit dem und mir wird irgendwann unweigerlich die Klinge aus der Hand gleiten ...'
Dieses Mal kostete es ihn einiges an Willensanstrengung, sein entspanntes Pokerface aufrecht zu halten. Gregs Blick wandte sich zum Schützen hinüber, doch noch bevor er dessen Reaktion mitbekommen hätte können zerriss das Getöse der Schiffsglocke die Nacht:
DINGdinggedingDINGDINGdinggeDing ...
Der Schläger wirbelte herum.
"Was zum Abgrund ...?!"
Saton verstand nicht, wie das passieren konnte, was gerade geschah. Unfähig sich weiter zu bewegen, starrte er ans andere Ende des Schiffes, sah dort zwischen Masten und Tauen schemenhafte Bewegungen und fragte sich, wie das sein konnte. Auf dem Schiff war niemand sonst. Die Anderen hätten ihn mit Sicherheit gefunden!
Nein, verfluchte Scheiße, halt! Dieser dreckige Halunke hat tatsächlich nicht gelogen.
Erst auf Zairyms "Ich gehe nachsehen." kam wieder Bewegung in ihn.
"Warte, ich komme mit!"
Zwei Schritte brachten ihn zu Gregory, seine Faust krachte hernieder, dann eilte er dem Anderen hinterher.
Auch Gregory starrte im ersten Moment verwirrt in Richtung des Lärms. Dann aber schwante ihm, was da vorging, so nicht einer der Anderen unbemerkt zurückgekehrt war.
`Perfect timing', dachte er zufrieden und wartete grinsend die Reaktion der beiden Kopfgeldjäger ab. Als Saton dann auf ihn zustürmte und zuschlug, erschlaffte er von sich aus, bevor der ihn voll treffen konnte, und drehte sich im Fallen so, dass er mit dem Gesicht zu Elian lag.
Einen Moment später, die Schritte der beiden entfernten sich, schlug Gregory wieder die Augen auf und sah zu Elian hinüber.
"Geht's?", flüsterte er.
Derweil schob der ältere Scovell sein Stiefelmesser zwischen Arm und Tampen und säbelte so gut er konnte drauf los.
[ Auf der Sphinx | Cesárea erst oben auf einer Rah, dann kurz über der Gruppe, am Ende am Heck | Gregory bei Elian, Zairym (und Greo) ]
[ Die Schläge der Schiffsglocke hallen durch den Hafen, möglicherweise bis weit ins Dorf. ]
[ Die Schläge der Schiffsglocke hallen durch den Hafen, möglicherweise bis weit ins Dorf. ]