08.09.2019, 12:38
Hinter ihm blieb es ruhig. Sie bewegte sich nicht, aber er war sich sicher, dass sie zuhörte. Nur warum er mit ihr darüber redete – das verstand er ganz und gar nicht. Er erlaubte keinen tieferen Blick auf sich selbst, nicht einmal denen, denen er so etwas wie Vertrauen entgegen brachte. Warum jetzt? Warum dieses Mal? Weil ihn die Gedanken seit der Flucht von der Morgenwind verfolgten? In ihm brodelten und kochten, bis sie sich an die Oberfläche gekämpft hatten?
Leise, fast lautlos stieß er die Luft aus, schloss die Augen und schüttelte leicht den Kopf. Einerseits als Antwort auf ihre Frage, andererseits um sich selbst den Mund zu verbieten. Und statt eine Entscheidung zu treffen, umschiffte er sie.
„Talin und du... ihr seid euch wirklich erstaunlich ähnlich. Ihr seid einfach nicht klein zu kriegen. Dieser Kerl... Mardoc. Was er dir angetan hat... wäre ich nicht da gewesen, wärst du nie vor ihm weggelaufen, oder? Du hättest gegen ihn nicht gewonnen, aber das war dir egal. Du hättest ihn einfach bekämpft.“
Ein sanftes Lächeln lag in seiner Stimme, als Lucien den Kopf leicht neigte und ihn wage der Schwarzhaarigen zuwandte. Was er dann sagte, war ganz und gar ehrlich gemeint.
„Ich werde jemanden brauchen, der mit mir kämpft, wenn meine Vergangenheit beschließt, mich einzuholen.“