11.08.2019, 20:11
Shanaya machte sich keinerlei Gedanken über den Moment. Ihr Körper, ihr Geist, alles in ihr war so aufgewühlt, dass sie schlicht nicht nachdachte. Lucien brachte dem Nichts entgegen – dazu hätte er sie vermutlich auch schon fallen lassen müssen – es gab für sie also keinen Grund, sich zurück zu halten. Und der einzige Grund, den es dafür gab... bis zu diesem Punkt konnte sie all das hier also genießen, sich dadurch von dem ablenken lassen, was ihr durch die Gedanken kreiste. Seine vorherigen Worte hatte sie nur mit einem Lächeln und einem vielsagenden Blick beantwortet. Sie verstand ihre Sehnsucht nach Nähe in diesem Augenblick selbst kaum, aber sie wusste, dass sie im richtigen Moment stoppen würde. Sie konnte ihm also ohne Probleme anbieten, sich einfach nur ein wenig zu ihr zu legen.
Und genau das tat der Dunkelhaarige, ließ sich – natürlich – kein zweites Mal bitten. Die junge Frau spürte den Stoff auf dem sie im nächsten Moment lag, ließ jedoch nicht von dem Dunkelhaarigen ab, allein der kurze Gedanke an ihre letzte Begegnung dieser Art ließ ihr Herz deutlich schneller schlagen, beinahe als erwartete es so etwas noch einmal. Oder noch viel mehr. Aber all diese Gedanken stellte die Schwarzhaarige hinten an, alles in ihr konzentrierte sich auf die Nähe des Mannes, auf seine Lippen, die sanft über ihre Haut strichen. Vergessen war Mardoc, der irgendwo da draußen auf sie lauern und dabei gewiss nicht allein sein würde. Die Wunde, die sie noch hatte verbinden wollen... Selbst das leichte Pochen eben jener Wunde war nur ein leider Gedanke, den sie nicht einmal wahrnahm. Luciens Lippen fanden zu ihrem Hals, beschleunigten ihre Atmung, während ihre Finger zuerst sanft über seinen Nacken strichen, ehe sie ihm durch die Haare fuhr und ihre Finger schließlich darin vergrub. Ihre zweite Hand glitt unter sein Hemd, strich fast vorsichtig über seinen Rücken. Nichts in ihr machte den Anschein, als wolle sie das hier unterbrechen – und doch wusste sie, dass der kleine, zweifelnde Funke nicht lang auf sich warten lassen würde. Aber was sprach, gerade nach solch einem Tag gegen ein wenig Ablenkung? Sie genoss also sichtlich die Berührungen des Mannes, gab ein leises, verräterisches Seufzen von sich, während ihre Augen fest verschlossen blieben, das Lächeln auf ihren Lippen zeugte dabei von der unendlichen Wärme, die sie in diesem Moment durchströmte.