06.07.2019, 20:55
Wie unterschiedlich sie letztlich aufgewachsen waren, konnte sich Liam nicht einmal mit den groben Informationen vorstellen, die Skadi ihm bislang gegeben hatte. In seinem Kopf lief das Ganze vermutlich sowieso ein bisschen schöner ab als es in der Realität möglich gewesen wäre. Ein Kopf voller kreativer Ideen, der nichts für unmöglich hielt und eine treibende Kraft wie Skadi, die nichts unversucht lassen würde, ihn darin zu bestätigen, dass es wirklich nichts gab, was unmöglich war – ganz egal, wie oft sie es probieren müssten. Bedauerlich eigentlich, dass sich diese Welten niemals überschneiden würden und die Vorstellung der beiden durchtriebenen Kinder niemals mehr werden würden, als eine amüsante Parallelwelt in ihren Gedanken. Das Lächeln auf Liams Zügen jedenfalls zeigte deutlich, dass er ihrer Vermutung zustimmte und das Kompliment nur zurückgeben konnte. Dass dabei aber entweder die kleine Skadi an seiner Welt oder er an ihrer zerbrochen wäre, würde wohl das Geheimnis ihrer kleinen Utopie bleiben. „Ich glaube, man hätte uns den Umgang verboten.“, schmunzelte er und kniff ein Auge zusammen bei dieser Vorstellung. Vermutlich allerdings von ihrer Familie, denn er konnte sich an keinen Moment erinnern, in dem seine Eltern nicht zumindest ein amüsiertes Zucken in den Mundwinkeln gehabt hatten, wenn er für irgendeine dumme Idee Ärger bekam.
„Zügelloser, hm?“, beschwor Skadi selbstverständlich seine Neugier herauf mit ihrer Vermutung und ließen seinen Blick wieder aufmerksam auf ihrem Gesicht ruhen. Liam rechnete eigentlich damit, dass er nicht mehr als ein vielsagendes Schmunzeln als Antwort bekommen würde und begnügte sich gedanklich schon mal damit, dass seine Vorstellung von ‚zügellos‘ vermutlich nicht der Wahrheit entsprechen würden, die Skadi hier ansprach. Aber bis er eine wirkliche Erklärung aus ihr rausgekitzelt haben würde, musste er wohl damit leben. So neugierig der Lockenkopf auf war – er kam gut damit klar, nicht alles zu wissen. Nicht zuletzt, weil ihm viele der Fragen, die er sich stellte, auch irgendwann im Wirrwarr seiner vielen Gedanken verblassten und auf ewig unbeantwortet blieben. „Ja. Geige und Klavier.“ Im Nachhinein erinnerte er sich gerne an all die Nachmittage, die sie ihn dazu gedrängt hatte, sich vor ein Klavier zu setzen, um ein Grundverständnis aufzubauen. Vielleicht nicht das, was andere Kinder in seinem Alter getan hatten und auch nicht unbedingt das, was er gerne getan hatte zu dieser Zeit, doch mittlerweile wusste er, wozu. „Und mein Vater spielt Gitarre und Posaune.“, nahm er ihr die nächste Frage ganz offen ab, bevor sie sie stellen musste. „Ich konnte also gar nicht anders werden.“
Ihr den Umgang mit Menschen zu verbieten hatte leider schon immer einen gegenteiligen Effekt gehabt. So gesehen war Skadi insgeheim froh, dass es nicht anders gekommen war. Höchst wahrscheinlich wäre Liam in ihrem Dorf nicht sonderlich glücklich geworden oder hätte unter der Hand ihres Vaters schnell die Lust am Leben verloren. Schon immer hatte sie sich gefragt, was zur Hölle in Eirik vorgegangen sein musste, um sich mit so viel Eifer und Aufopferung all die Monate durchzubeißen. Je genauer sie darüber in jenem Moment nachdachte, desto bewusster wurde ihr, dass sich die beiden Lockenköpfe nicht all zu unähnlich waren. Vielleicht tat sie Liam auch Unrecht wenn sie glaubte, dass er nicht ausreichend Durchhaltevermögen besaß, um sich gegen einen Mann wie ihren Vater zu behaupten. Letztlich war die Situation aber auch eine ganz andere gewesen. Denn hier ging es nicht darum, eine Beziehung gegen den Willen der Familie zu etablieren. Liam musste sich nicht als Mann an ihrer Seite beweisen und in eine Gesellschaft einfügen, die nicht seine war. Von daher war dieses ganze Gedankenkonstrukt obsolet und vergessen, kaum dass sie den Blick fokussierter auf die braunen Augen richtet und unweigerlich lieblich lächeln musste. Wenig später zu dem süffisanten Schmunzeln zurückfand und Liam auf seine Worte nur ein vielsagendes Zucken der geschwungenen Brauen und Zwinkern schenkte. Womöglich konnte er sich nicht einmal im Ansatz vorstellen, wie stark ihre Feste ausgeufert waren. Je nach Anlass endeten sie im Drogenrausch oder einer Orgie. In harmloseren Fällen wurde einfach bis in die Nacht leidenschaftlich getanzt und getrunken.
Bei dem Wort Posaune hielt die junge Nordskov inne und verzog irritiert die Brauen. Wartete auf die nächste Drehung, die sie kurz von ihm fort und dann wieder dicht an seine Seite führte. “Was ist eine Posaune?“ Tausend Bilder schwirrten diffus durch ihren Kopf, ohne dass sich eines länger als für eine Sekunde an die Buchstaben haftete. Sie konnte sich nur vorstellen, dass es außerordentlich laut war, dieses vermeintliche Instrument.
“...man kann seine eigenen Wurzeln eben nicht leugnen.“, fügten die vollen Lippen nach einer Weile schmunzelnd hinzu. “... aber du hättest du es auch schlechter treffen können.“ Das stand außer Frage und doch wollte sie es zumindest erwähnt haben. Setzte zu einer schwungvollen Pirouette an und ging dann in langsamere Bewegungen über. Ließ die langen Finger zu seiner Schulter hinauf wandern und knapp vor seinem Hals zur Ruhe kommen. “Ich mag es, wenn Menschen Musik im Blut haben. Es ist vielleicht pure Einbildung... aber irgendwie fühlt sich das Leben mit und neben ihnen weniger beklemmend an.“ Zumindest war es ihr so mit Eirik ergangen. Und nun auch mit Liam, den sie für einen kurzen Moment musterte und dann wieder den Blick über seine Schulter aufs Wasser schweifen ließ.
Er rechnete nicht einmal im Entferntesten damit, wie richtig das Bild war, was Skadi in seinem Kopf hinterließ, denn auch, wenn der Ausdruck auf ihren Zügen mehr als eindeutig war, kam er sich falsch dabei vor, ihr derartige Extasen einfach zuzutrauen. Nicht, dass er etwas verwerfliches daran fand – vermutlich war er auf der gesamten Sphinx noch derjenige, der daran am meisten Gefallen gefunden hätte, sich ungeniert unters Volk zu mischen und großzügig alles auszuprobieren, was man ihm anbot. Zugegeben, die Vorstellung lenkte ihn etwas ab. Umso gelegener kam ihm das nächste Thema also eigentlich doch, selbst wenn er gerne mehr über die Festlichkeiten erfahren hätte. Dazu würden sie aber mit Sicherheit noch eine andere Gelegenheit finden. Als Skadi nach einer Posaune fragte, musste Liam erst einmal einen Moment überlegen, wie man das Instrument am besten erklärte, wenn der Gegenüber absolut keine Vorstellung hatte. „Ehm. Ein langezogenes Horn, wenn du so willst. Oder wenn du weißt, was eine Fanfare ist – dann eine Fanfare mit der Möglichkeit, verschiedene Töne zu erzeugen.“ Liam wusste nicht direkt, ob Skadi damit etwas anfangen konnte, aber im Zweifel würde er ihr einfach eine zeigen, wenn die nächste Insel die Möglichkeit dazu bot. Am Wahrscheinlichsten hielt er noch immer die Möglichkeit, dass sie mit einem Horn etwas anfangen konnte, immerhin schien ihr Dorf ja aus Jägern bestanden zu haben. Als sie fortfuhr, nickte Liam mit einem sachten Lächeln. Sie waren nun einmal, wer sie waren und die Kindheit machte – wie lange sie auch währte – einiges einer Persönlichkeit aus.
„Oh ja. Das stimmt.“ In diesem Moment hin sein Lächeln vermutlich nicht nur am Gedanken, dass er in anderen Kreisen entweder längst um eine Hand kürzer gemacht worden wäre, weil man ihn beim Diebstahl erwischt hatte oder irgendwo in einem Anwesen ‚eingesperrt‘ wäre, um einer ausgesuchten Frau ein guter Ehemann zu sein. Es hing auch am Hier und Jetzt, denn beide Alternativen hätten ihm wohl verwehrt, Zeuge ihrer Tanzkunst zu werden. Daran änderte auch kein Damokles-Schwert etwas, das drohend in der Finsternis über ihm baumelte. Der Tod fand ohnehin jeden – egal ob Bettler oder Adel. „Wegen Momenten wie diesen?“, fragte er, denn das war es, was er daran genoss. „Sie bringt Menschen eben zusammen. Und bringt manchmal das zum Ausdruck, wofür man keine Worte findet.“
Ein langgezogenes Horn. Irgendwie musste Skadi an die schimmernden Trompeten der Marine denken, die sie während einiger Zeremonien und Reden gesehen hatte. Und irgendwie hinterließ es ein Schmunzeln in ihren Mundwinkeln, dass Liam versuchte die Dinge auf ihre Herkunft herunter zu brechen. Ohne dabei überheblich, selbstgefällig oder besserwisserisch zu wirken. Diesen Charakterzug hatte sie an ihm am meisten zu schätzen gelernt. Diese Offenheit, die für sie definitiv keine Selbstverständlichkeit war. “Verstehe.“, murmelte sie leise mit einem sanften Kopfnicken und grübelte noch eine Weile nach, während sie wie Wasser über die Planken huschten.
Verfing sich für einen Moment in ihren Gedanken. Lauschte Liams Worten und entgegnete ihnen mit einer Leichtigkeit, die sich so fremd und zeitgleich vertraut anfühlte. Skadi spürte wie ihr Körper in ihr Element zurück kehrte. Als gäbe es kein einschneidendes Ereignis in ihrer Vergangenheit. Als wären sie nicht just auf einem Schiff und umringt von nichts als endloser Dunkelheit und Wasser.
Ein wenig verträumt hingen die dunkelbraunen Augen dem unsichtbaren Horizont und dem angenehmen Pulsieren ihres Lebensmuskels nach, während Liam sie mit seiner Führhand und tiefen Timbre zurück in die Gegenwart holten. Senkten sich nur langsam auf die feinen Züge, die erst Sekunden später ein warmes Lächeln auf ihren Lippen zurück ließen. Allmählich spürte die Nordskov den sanften Schmerz in ihren Wangen, der ob ihres permanenten Dauerlächelns noch weitere Tage dort verweilen würde. Dem war sie sich sicher. Ließ die Worte des Lockenkopfes eine gefühlte Ewigkeit durch die Dunkelheit streifen, während sie ihre Hand langsam aus seiner löste und nun beide Arme um seinen Hals legte. Das Tempo ihrer Schritte verringerte und die Augen unverwandt auf seine Miene gerichtet hielt. “Wegen Momenten wie diesen.“ Bestätigte sie leise. Lächelte eine Spur breiter. Fast als gäbe es nichts, was sie in diesem Moment glücklicher gestimmt hätte, als unter dem Sternenmeer über ihnen mit ihm zu tanzen. Zu einer Musik, die niemand außer ihnen vernahm.
Ob Skadi mit seiner Erklärung etwas anfangen konnte? – Liam bezweifelte es, denn vermutlich hätte er sich selbst nichts darunter vorstellen können. Vielleicht gab sie lediglich vor, zu verstehen, um ihm weitere Mühe zu ersparen, doch Liam nahm sich fest vor, ihr zu zeigen, was er meinte, sobald sich die Gelegenheit dazu bieten würde. Statt sich allerdings weiterhin Gedanken um die Form und Erklärung einer Posaune zu machen, konzentrierte er sich lieber auf den Tanz mit ihr, führte sie in die nächste Drehung hinein und zurück an seine Seite. Er verstand, was sie meinte, selbst wenn der Gedanke an sich recht schwer zu greifen war. Musik machte so vieles einfacher, fand Worte für Dinge, die man nicht recht zum Ausdruck bringen konnte und machte es einfach, jemandem nah zu sein, ohne ihm vorher die Welt versprechen zu müssen. Als ihre Handfläche sich von seiner löste und sie stattdessen die Arme um seinen Hals legte, wanderte seine Hand ganz selbstverständlich hinunter zu ihrer Hüfte, nahm das Tempo an, welches sie vorgab und erwiderte den Blick aus den dunklen Augen, die hinauf in seine Richtung spähten. Eigentlich hatte er seine Worte ohne Hintergedanken ausgesprochen; hatte sie ausgesprochen, ohne vorher groß darüber nachzudenken. Und jetzt stand er dort, spürte ihre Arme um seinen Hals, ihren Blick auf seinen Zügen und ihre Zustimmung irgendwo zwischen Magengegend und Brust, ohne sie genau lokalisieren zu können. Wie lange war es her, dass ein Augenblick so unwirklich gewirkt hatte? Mit einem warmen Ausdruck auf den Zügen erwiderte er ihren Blick, wog sie im Tanz nur noch leicht hin und her und spürte den Drang, ihren Lippen einen Kuss abzuverlangen.
Doch Liam zögerte, versuchte, zu ergründen, ob es dem Moment geschuldet war oder der zwanglosen Vertrautheit, die sie bislang ohnehin miteinander teilten, ohne sie zu hinterfragen. Und auch dieses Mal blieb er einer Antwort fern, brauchte sie aber auch gar nicht, um das zu tun, wonach ihm war und wobei er sich gut fühlte. Außer sie war niemand in der Position, ihn davon abzuhalten – und solange sie beide wussten, woran sie waren, würde es auch nicht mehr bedeuten als die einfache Tatsache, sich gut zu fühlen. Es war kein Band, keine Verpflichtung. Es war einzig, um sich frei zu fühlen, geborgen und ohne Verbote, solange es sich gut anfühlte. Was richtig und was falsch war, definierten sie ohnehin ganz allein für sich selbst. Mit einer langsamen Bewegung neigte er den Kopf nach vorne, hielt inne, ließ ihr die Möglichkeit, problemlos zurückzuweichen, ehe er die Distanz zwischen ihnen überbrückte und seine Lippen auf ihre legte. Es war nicht die Selbstverständlichkeit, die sie vor wenigen Stunden noch vereint hatte und trotzdem wusste es der Lockenschopf nicht genauer zu definieren. Brauchte er aber auch gar nicht; vor allem nicht, wenn Skadi derart zufrieden dreinblickte, wie er sich fühlte. „Wann auch immer wir die Gelegenheit dazu bekommen sollten – Ich erhebe Anspruch auf einen Tanz.“, bemerkte er erstaunlich ernst, als er den Kopf wieder gehoben hatte und meinte damit die nächstbeste Gelegenheit mit Musik, über die sie stolpern würden. Mit wem auch immer sie tanzen würde – er wollte einer davon sein.
Unaufhörlich drängte sich der Puls in ihren Adern fest an ihren Kehlkopf. Beinahe schien es Skadi als verliefe die Zeit in immer langsamerem Tempo, während sie unverwandt den Blick in die braunen Augen gerichtet hielt. Sogar für einen Moment vollkommen vergaß, was sie gerade gesagt oder gar gedacht hatte. Verdrängte selbst den letzten Impuls, der über die letzten Jahre zu ihrem Schutzschild geworden war. Ließ sie an Ort und Stelle verweilen, statt sich emotionslos aus dem Staub zu machen. Legte ihre Arme in einer nahezu selbstverständlichen Geste um den Hals des Musikers, ohne vor jeder kleinen Berührung zurück zu schrecken. Genoss die Fingerkuppen an ihrer Taille, atmete tief den angenehmen Duft ein, der ihr unweigerlich in die Nase stieg, je enger sie sich an ihn zog. Alles an und mit ihm fühlte sich so vertraut an, dass sie die Richtigkeit dieser Bindung kaum in Frage stellte. Es nahm wie es kam. Die Zweifel ignorierte, die sich kleinlaut und allmählich rumorend in ihrem Magen zu Wort meldeten. Skadi war in jenem Moment nicht einmal gewillt ihrem Schutzschild zu vertrauen, das sie so viele Jahre vor dem Zusammenbruch bewahr hatte. Gab sich bereitwillig dem Hier und Jetzt hin, weil es so viel schöner war. Weil es sich wie Balsam auf ihre Seele legte und tatsächlich für einen Abend all die dunklen Löcher verschloss, die sich um sie herum wie ein Mienenfeld ausbreiteten.
Als sich der dichte Lockenkopf voraus lehnte und nur einen Wimpernschlag vor ihrer Nasenspitze innehielt, wich sie keinen Millimeter zurück. Hielt die braunen Augen tief ein und ausatmend in seine gerichtet. Umrandete seine weichen Züge, die hohen Wangenknochen, den schmalen Nasenrücken und den Ansatz seiner buschigen Brauen. Lächelte unter dem sanften Kuss, der seinen Atem warm gegen ihre Züge hauchte und in ihrem Brustkorb ein heftiges Wummern freisetzte. Spürte wie sich die Vorfreude funkelnd in ihre Augen schlich, als die Worte des Älteren die Nachtluft durchschnitten und sich warm in ihrem Magen niederließen. Wie von selbst wanderten die langen Finger von seinem Nacken an seine Wangen. Strichen mit den Daumen sanft über den stoppeligen Drei-Tage-Bart, während die Nordskov für einen Moment am Anblick seiner Lippen festhing, ehe sie erneut aufblickte. Seinem Ernst mit einem Ausdruck purer Vorfreude und unausgesprochener Versprechen entgegen blickte. “Mit niemandem würde ich lieber tanzen, als mit dir.“, hauchte sie gegen seine Lippen und lächelte. Wusste, dass ihm ab diesem Moment für immer der erste Tanz gebühren würde, sollte er sich nicht allzu lange bitten lassen. So viel stand für sie fest. “Versprochen.“ Mit einem letzten tiefen Atemzug nahm sie wieder ihre Hände von seinen Zügen. Fuhr die Fingerspitzen zurück in seinen Nacken und schmiegte sich in einer fließenden Bewegung eng an seine Brust. Bettete den dunklen Haarschopf an die warme Halsbeuge und schloss für einen Moment die müden Lider. Lauschte dem unruhigen Rhythmus in ihrer Brust, während sie den langsamen Tanzschritten Liams folgte und sogar glaubte, unter dem steten Klopfen auch seinen Herzschlag zu vernehmen. Begann mit einem leisen Summen auf den vollen Lippen den schweigsamen Tanz zu begleiten und ein wohliges Gefühl in ihre Brust zu pflanzen. Skadi musste sich zwangsläufig eingestehen, dass es so schnell keinen zweiten Ort auf diesem Schiff geben würde, der sie so sehr entspannte, wie dieser. Sicherlich gab es noch Enrique, dem sie mehr vertraute alles jedem anderen. Doch Liam schürfte bereits jetzt an einer Ebene die anders, tiefer und intimer war. Die nicht nur auf einem tiefen Urvertrauen basierte, sondern eben jene Dinge berührte, die die Nordskov allzu gern verdrängte. Doch ganz gleich wie viele Gedanken ihr dazu im Kopf herumgeisterten, schaffte es keiner von ihnen bis hinab zu ihren vollen Lippen. Womöglich waren Worte ohnehin überflüssig in jenem Moment. Skadi brauchte keine, um zu verstehen, wie schön und wichtig dieser Augenblick für sie beide war. Wie groß das Vertrauen wurde, das sie einander schenkten und wie eng sich das Geflecht ihrer sonderbaren Freundschaft verwob.
Fast schon abwesend glitten die langen Finger immer wieder über die warme Haut in seinem Nacken. Zwirbelten summend vereinzelte Locken auf und rutschten erst in einer letzten Bewegung auf Liams linke Brust hinab. Malten kleine Muster auf die nackte Haut, während sich der dunkle Haarschopf langsam, fast schon in Zeitlupe aus seinem Versteck erhob. Wie magisch angezogen richteten sich die dunkelbraunen Augen mit einem verträumten Funkeln auf die braun gebrannte Miene des Musikers. Warteten keine Sekunde, keinen Lebensnotwendigen Herzschlag auf eine wortlose Zustimmung, um sich auf Zehenspitzen stehend, einen fast schon lieblichen Kuss von den weichen Lippen zu stehlen. Dabei genüsslich die Augen zu schließen und sich dem aufgeregten Marathon in ihrer Brust zu ergeben, der stetig auf und ab hüpfte und ihre Wangen in ein sanftes Rosé tränkte.
Eigentlich diffus, wie unterschiedlich schnell man die Menschen um sich herum kennenlernte. Bei manchen brauchte man ewig, um sich mit ihnen zu arrangieren und wagte es kaum, sich von der Oberflächlichkeit zu entfernen. Lebte damit, dass man nichts übereinander erfuhr und es bei belanglosen Gesprächen blieb, ohne es wirklich zu bedauern. Bei anderen bemühte man sich, eine tiefere Ebene zu erreichen, einander beizustehen und sich zu zeigen, dass man nicht allein war. Und dann gab es die, bei denen es keiner wirklichen Zeit bedurfte, sich kennenzulernen. Menschen, deren Anwesenheit sich so selbstverständlich und angenehm anfühlte, als wären sie immer schon da gewesen. Menschen, bei denen der Augenblick zählte. Augenblicke wie dieser und Liam hätte den Teufel getan, ihn nicht zu genießen. Ausnahmsweise war es tatsächlich ganz angenehm, zu wissen, dass es nicht zwingend einer dieser flüchtigen Momente sein musste, wie er sie die letzten Jahre zu Hauf erlebt hatte. Außer Lubaya und Alex waren die meisten Begegnungen in seinem Leben temporär gewesen. Nicht, weil er es zwingend darauf angesetzt hatte, sondern weil es sich einfach so ergeben hatte. Und auch, wenn ihm durchaus bewusst war, dass diese Begegnung noch immer das Potential dazu hatte, temporär zu sein, behandelten seine Gedanken Skadi mittlerweile schon ganz automatisch eher wie Alex oder Lubaya. Eine Bekanntschaft, die im Zweifel vielleicht auch Meilen und Monate überdauern würde, bis einen die Wege wieder zusammenführen würden. Und selbst wenn nicht – er hatte eine Zeit, auf die er gerne zurückblicken würde. Eine Zeit, die ihn daran erinnerte, was es bedeutete, nicht auf sich allein gestellt zu sein.
Das Schöne daran war, dass es nichts gab, was man falsch machen konnte, dass sie sich nahmen, wie sie waren und über die Fehler hinwegsehen konnten, die sie beide mit sich herumtrugen; sie vielleicht nicht einmal als Fehler sahen, sondern eher als Charakterzug, der unweigerlich dazugehörte. Er hatte ihr einen Moment gelassen, um für sich selbst zu entscheiden, ob ihr diese Art von Nähe nicht behagte. Es war längst nicht mehr die pure Impulsivität zwischen ihnen, sondern eine andere Form von Leidenschaft, die Liam nicht minder zu schätzen wusste. Er forderte hier keine Versprechen oder Verpflichtungen – sein einziges Ziel war, ihr und sich selbst das zu geben, wonach sie sich offenbar beide sehnten. Vertrauen, Geborgenheit und Nähe, nur für diesen einen Abend. Er ließ ihr die Wahl, ob ihr diese Art behagte und bekam die Antwort anhand eines vielsagenden Schweigens mit dem sie sich der Spannung hingab, statt ihr auszuweichen. Und er zögerte keinen weiteren Moment mehr, ihre Einladung anzunehmen. Und vielleicht hatte er nur ein bisschen gelogen, als er vor sich selbst beteuert hatte, dass er keine Verpflichtung verlangte, denn nur wenige Herzschläge später war es genau das, was seine Lippen verließ. Doch nicht wegen der Intimität, die sie hier gerade teilten, sondern weil er sie wahrlich als Tanzpartnerin zu schätzen gelernt hatte. Ein Anspruch aus reiner Freundschaft heraus, ohne Hintergedanken. Und so nahm er auch ihre Antwort entgegen, lächelte verwegen und würde sich an ihr Versprechen erinnern, sobald es dazu kam. Ihre Finger hinterließen eine angenehme Wärme in seinem Gesicht und führten sie einer Lunte gleich seinen Hals entlang zurück zu seinem Nacken. Nur flüchtig folgte er ihrer Bewegung mit den Augen, spürte ihre Wange an seiner Brust und vernahm, wie sie sein Herz in einen unruhigeren, aufgeregteren Takt trieb.
Eine gute Aufregung, die sich gleichzeitig wohlig in seinem Magen zusammenrollte und ihn zufrieden über den kurzen Schopf der Jüngeren über die Reling aufs Meer blicken ließ. Skadi leises Summen war bald schon angenehm in das Rauschen der Wellen übergegangen und lockte seinen Geist in einen Zustand der völligen Ruhe, sich danach sehnend, es würde einfach ewig andauern und den Alltag und die Welt von ihnen fernhalten. Erst, als das Summen verstummte, registrierte er wieder, dass er überhaupt blinzelte, hatte sich die ganze Zeit nur auf die leise Melodie in seinem Kopf und die Wärme ihres Körpers konzentriert. Und kaum, dass er den Blick wieder zu ihren feinen Zügen gesenkt hatte, spürte er auch schon ihre Lippen auf seinen, erwiderte den Kuss, ohne darüber nachdenken zu müssen und genoss die Aufregung, die diese Berührung in der wohligen Wärme seiner Magengegend heraufbeschwor. Langsam lösten sich seine Hände von ihrer Taille und fanden sich wenige Herzschläge später auf ihren Wangen wieder. Es kam ihm wie eine Ewigkeit vor, bis sie sich voneinander lösten, er ihr glücklich entgegen lächelte und schwieg, als gäbe es nichts, was sie ihm Augenblick zu sagen brauchten. Einen ganzen Moment später erst, indem er ihre Züge gemustert und ihr sachte mit den Fingern über die Wange gestrichen war, fand er doch etwas, was er ihr nicht vorenthalten wollte. „Ich weiß nicht, wann ich die Zeit das letzte Mal so sehr mit jemandem genossen habe.“ Ohne, dass er es mitbekommen hatte, war die Bewegung ihres Tanzes mittlerweile gestoppt.
Tock, Tock. Tock, Tock. Tock, Tock. Unruhig pulsierte das Blut von Kopf bis Fuß. Skadi fühlte sich, als vernebelte ihr der angenehme Geruch ihr jegliche Sinne. Beraubte sie der Fähigkeit weiter voraus zu denken als von einer Sekunde zur nächsten. Zu sehr genoss sie den Geschmack der weichen Lippen. Das sanfte Wummern hinter der braungebrannten Brust, dessen warme Haut sie noch immer mit ihren Fingerspitzen berührte und nicht einmal zurück wich, als sich der liebliche Hauch auf ihren Zügen entfernte. Schlagartig traten die funkelnden braunen Augen unter schweren Lidern hervor. Skadi wurde erst jetzt bewusst, dass sie vollkommen vergessen hatte zu atmen. Spürte das Kribbeln und Ziehen in ihren Lungen und gestattete es sich unter dem intensiven Blick Liams tief ein- und auszuatmen. Hatte in diesem Kuss mehr gelegen, als sie es sich vielleicht eingestand? Höch wahrscheinlich. Und doch konnte sie den Drang kaum niederringen, sich ihm erneut entgegen zu lehnen. Die langen Finger tief in seinem dichten Haarschopf zu vergraben und nie wieder damit aufzuhören. Und obwohl jeder Muskel und jede Faser ihres Körpers dazu bereit war, konnte sie nichts anderes tun, als mit einem liebevollen Lächeln zu ihm hinauf zu sehen. Seinen Anblick zu genießen, ihn in sich aufzunehmen und für schlechte Zeiten zu verwahren. Just in diesem Moment war ihr alles und jeder egal. Die Zukunft interessierte sie noch weniger als ohnehin schon. Verschwamm mit dem steten Klopfen hinter ihrer Brust. Alles was zählte stand vor ihr. Mit einem solch glücklichen Ausdruck auf den Zügen, dass eine wohlige Wärme durch ihren Magen zog. Sich leise schnurrend zusammenrollte, kaum dass Liams Worte über seine Lippen gedrungen waren und sich wie ein angenehmer Sommerregen auf ihrer Seele niederließ.
Das Lächeln auf ihren Lippen wurde eine Spur breiter. Leuchtete beinahe wie die flackernde Flamme in der kleinen Öllampe zu ihren Füßen. Sie rührte sich keinen Millimeter, während sie schweigend zu dem Älteren hinauf sah und jegliche Gedanken, die weiter als über den Moment hinaus gingen, aus ihrem System verbannte. Löste erst langsam die Finger von seinem Körper, um sie wenig später auf seine Handrücken zu betten. Wandte den dunklen Haarschopf zur Seite und tiefer in die Handfläche hinein, die eine unbeschreibliche Hitze auf ihrer Wange hinterließ. Es brauchte keine Worte, um ihm zu verstehen zu geben, dass es ihr wohl kaum anders erging. Keine Worte die weniger eindringlich waren, als das, was sie in diesem Moment tat, während sie kurzweilig die Lippen auf seine Handfläche bettete und dann aus den Augenwinkeln zu ihm zurück blickte. Liam würde verstehen, verstand es vielleicht sogar schon weitaus länger, als sie selbst, dass sie das hier brauchte. Was auch immer es war oder werden sollte.
"Und es wird hoffentlich nicht der letzte Abend sein.", hinterließ die Stimme Skadis flüsternd die leise Hoffnung in der Luft und konnte sich des verschmitzte Augenzwinkerns nicht verwehren. Bereitwillig ließ sie das warme Gefühl in ihrem Magen bis hinauf zu ihrer Brust wabern. Blickte noch eine Weile unverwandt in die braunen Augen ihres Tanzpartners und bemerkte erst jetzt, dass sie längst stehen geblieben waren. Nur langsam umfassten ihre Hände die seinen vollständig. Zogen sie mit zaghaftem Druck von ihren Wangen, nur um in einer fließenden Bewegung die langen Finger in seinen zu verschränken. Sich mit dieser Geste erneut voraus zu lehnen und einen innigen Kuss auf seine Lippen zu legen.
Erst hörte sie das leise Tapsend in der Stille, die sich zwischen den Küssen erhob. Spürte den kribbelnden Schauer auf ihrem Körper, der dieses Mal nicht von dem Lockenkopf herrührte. Hielt inne, als sie das weiche Fell bereits an ihren Beinen spürte und wenige Millimeter vor den feinen Zügen des Musikers inne hielt. Ein leises Auflachen stahl sich ihre Kehle hinauf, als das erste Mauzen ertönte. "Ich habe mich schon gefragt, wann der Aufpasser vorbeischaut."
Wie oft hatte er sie vor einem Monat noch mit ernster Miene aufs Meer blicken sehen, nachdenklich und hineingeworfen in eine völlig fremde Situation, die fortan ihre Zukunft bedeuten sollte. Es wäre gelogen gewesen, dass er damals groß auf sie geachtet hätte. Weder auf Kaladar noch auf Skadi selbst, nachdem sie sich dazu entschieden hatte, die Lüge, die sie aufgebaut hatte, hinter sich zu lassen. Und trotzdem war ihm der Blick aufgefallen, den er von sich selbst nur zu gut kannte. Ein Blick, der bedeutete, dass man mit sich allein war. Ob nun, weil man es wollte oder es nicht anders gewohnt war. Insgesamt konnte er sich nicht daran erinnern, sie die ersten Tage bis Milui irgendwann mal Lächeln gesehen zu haben, erinnerte sich noch recht genau daran, wie überrascht er über den Ausdruck gewesen war, als sie sich abends auf dem Fest begegnet waren. Überrascht. Und nun ging er mehr und mehr dazu über, sich über jedes noch so kleine Schmunzeln zu freuen, was sich auf ihre Züge stahl. Nicht etwa, weil er womöglich dafür verantwortlich war (das spielte für ihn absolut keine Rolle), sondern weil es ihr gut tat und zudem noch ziemlich gut zu Gesicht stand. Ihm hätte dieser Ausdruck von Freude auf ihren Zügen völlig gerecht, hätte ihn vermutlich sogar eine ganze Zeit lang damit beschäftigt, sie einfach anzublicken und sich daran zu erfreuen, dass die Schatten auf ihren Zügen für den Moment keinen Nährboden mehr fanden. Ein angenehmer Schauder kroch ihm über den Nacken hinauf in den Lockenschopf, folgte dem Weg, den ihre Finger vorgaben, ehe sie sich darin vergruben.
Er hatte keinen Grund gehabt, ihr diese Wahrheit zu verheimlichen und wurde jäh mit einem glücklichen Funkeln in den dunklen Augen vor sich belohnt. Manchmal konnte es so einfach sein, einen Menschen glücklich zu machen. Ein paar Worte reichten, gepaart mit einer Ehrlichkeit, mit der Liam keine Probleme hatte. Eine Ehrlichkeit, die auch anderen das Leben vermutlich ein bisschen erleichtert hätte. Was gab es zu verlieren? – Im Augenblick absolut gar nichts, denn alles, was in dieser Nacht von Bedeutung war, hielt er in Händen. Und das vielleicht erste Mal in seinem Leben wusste er automatisch, dass es auch am nächsten Tag noch da sein würde. Beim ersten Mal hatte er daran vielleicht noch gezweifelt, allerdings auch nicht wirklich viel Wert daraufgelegt. Aber das hier hatte nichts mehr mit der Hitze ihres ersten Ausflugs gemein. Es war anders, unbekannter und fand auf einer Ebene statt, die Liam trotz all der Intimität nicht einmal darüber nachdenken ließ, abermals über sie herzufallen. Es fühlte sich sensibler an, verletzlicher und fast so unschuldig wie ein Keimling, der sich unter dichtem Blätterdach ins Leben kämpfte. Sein Puls hatte sich mittlerweile ziemlich deutlich in seinem gesamten Brustkorb ausgebreitet, pulsierte in seinen Ohren, während sein Blick weiterhin unverwandt auf ihren Zügen lag. Langsam strich sein Daumen über ihre Wange, als sie ihren Kopf in seiner Handfläche bettete, zuckte unter der Intensität ihres gehauchten Kusses auf seiner Hand.
Und als sie es nun war, die aussprach, was Liam eben noch für sich selbst beschlossen hatte, zog sich ein sanftes Lächeln einseitig seinen Mundwinkel nach oben, bis er ihr mit einem langsamen, angedeuteten Schütteln des Kopfes seine Antwort gab, ohne den Klang ihrer Stimme zu zerbrechen, der noch immer in seinen Ohren nachhallte. Fast gleichzeitig mit ihrer Bewegung hatte er das gleiche Bestreben gehabt, drehte die Hände und erwiderte ihre Geste und war kaum in der Lage, sich darüber Gedanken zu machen. Eine Sekunde später nämlich spürte er bereits ihre Lippen auf seinen, lehnte sich der Berührung entgegen und gab sich der Leere hin, die sie in seinem Kopf hinterließ. Im Gegensatz zu Skadi hatte er auch die leisen Pfoten nicht wahrgenommen, die zielstrebig auf sie zugesteuert waren, bis der gefleckte Pelz im Schein der Öllampe zum Vorschein kam und in völliger Selbstverständlichkeit zwischen ihren Beinen hindurchhuschte. Im Gegensatz zu Skadi zuckte Liam einen flüchtigen Augenblick zusammen, als er die plötzliche Berührung an den Beinen spürte, blickte hinab und erwischte sich dabei, wie er Sineca für einen Sekundenbruchteil dafür verfluchte, dass sie an Deck herumstromerte. Mit einem leisen Lachen stieg er in die Reaktion der Nordskov mit ein, die Sinecas Anwesenheit erstaunlich gelassen nahm. „Wer weiß, wie lange sie schon in der Dunkelheit gelauert hat.“, flüsterte mit einem Ton, der deutlich zeigte, dass er davon ausging, dass die Ginsterkatze sie schon länger beobachtet hatte. Mit einem letzten Lächeln drückte er ihre Hand für einen kurzen Moment ein wenig fester, ehe er sich von ihr löste und die wenigen Schritte zurück zur Reling überbrückte, um die Wasserflasche aufzunehmen. Flüchtig strich der der Ginsterkatze über den Kopf, die ihm gefolgt war, erhob sich wieder und gönnte sich einen kurzen Schluck, um der Trockenheit in seinem Rachen entgegenzuwirken, ehe er sie an Skadi weiterreichte, kaum dass er wieder neben ihr stand.
„Du siehst erschöpft aus.“, bemerkte er mit einem Lächeln und wunderte sich nicht wirklich darüber. Ihm sah man vermutlich auch an, dass die Nacht schon länger dauerte. Er hätte verstanden, wenn sie sich nun müde zurückgezogen hätte, während er sich den Rest der Nacht noch um die Ohren schlagen musste. Sineca indes spähte mit Wachsamen Augen aus dem Halbschatten zu ihnen hinüber. „Schleicht sie sich eigentlich immer noch heimlich in deine Hängematte?“