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Bring me to the garden where we'd go
Crewmitglied der Sphinx
für 0 Gold gesucht
dabei seit Feb 2016
#6
Es war die Intensität, die er daran liebte. Die Hingabe, die ihn nicht genug davon bekommen ließ. Das Abenteuer und der Reiz, sich immer wieder neu auf etwas einstellen zu können und nichts falsch machen zu können. Diesbezüglich hatte ein heimatloses Leben tatsächlich Vorteile – mehr als die bloße Tatsache, dass man herumkam. Man lernte Leute kennen. Auf die eine oder eben auf die andere Weise. Spielerisch tanzten ihre Finger über seine Haut, ließen das Kribbeln in seiner Magengegend so kindelreicht heranwachsen, dass es einem gewaltigen Bienenschwarm gleich kam, der sich aufgeregt durch seine Eingeweide bewegte und noch immer nicht genug hatte. Sein Herz brachte seine Rippen deutlich zum Beben, schlug kräftig, schlug gierig, während er den Ausdruck ihrer Augen verschlang, die ein vielsagendes Grinsen in seine Mundwinkel trieben. Noch bevor die Spannung sich entladen konnte, die sich knisternd zwischen ihren Gesichtern aufbaute, presste sich ein ersticktes Keuchen zwischen seinen geschlossenen Lippen hervor, dessen Ursprung Skadi nur allzu gut erahnen konnte. Seine Hand wanderte den Stoff ihrer Hose hinab, nur um einen Moment später wieder unterhalb ihren Knöchel hinauf zu wandern, so gut es in ihrer Haltung eben ging. Im Zuge seines gierigen Kusses blendete er aus, dass sie nicht alleine waren, dass jeden Moment jemand die Treppe hinaufsteigen konnte oder dass sie sich unmittelbar über der Kajüte der Captains befanden.
Stattdessen versank er gänzlich in der Leidenschaft, die sie verband, versank in all den Gefühlen und all dem Verlangen, das seinen Körper so empfindlich für jede noch so kleine Berührung ihrerseits werden ließen, ihn verrückt machte wie vor ihr schon lange nicht mehr. Außer ihr spielte allerdings auch gerade nichts mehr eine Rolle. Skadi vereinnahmte ihn, bis er schließlich eine gefühlte Ewigkeit später atemlos zur Ruhe kam. Mit flachen Atemzügen sog er ihren verschwitzen Geruch ein, bildete sich ein, ihr wild schlagendes Herz hören zu können, als er ihr einen weiteren, flüchtigeren Kuss von den Lippen stahl. „Hätte ich gewusst, wie ein Piratenleben aussieht, hätte ich mich früher dafür entschieden.“, hauchte er ihr entgegen und genoss den Augenblick, in dem es so einfach war, zu verdrängen, dass das hier eine Ausnahme war und er noch lange nichts entschieden hatte. Es spielte keine Rolle. So fühlte es sich gut an. Und er würde den Teufel tun, sich den Moment mit unnötigen Zukunftsgedanken zu vermiesen.
Jeder Gedanke, der kurz schwach in ihrem Unterbewusstsein aufschimmerte, verschwand just im selben Moment wie er aufgekommen war. Skadi verlor jegliches Zeitgefühl. Akzeptierte die Tatsache, dass ihre Vernunft für den Rest des Abends unter einem stetig pulsierenden Gefühl begraben wurde, das Liam mit jedem Kuss und jeder intimen Berührung schürte wie ein Lauffeuer. Sie konnte nicht einmal mehr sagen, ob sie jemanden die Stufen hinauf kommen hörte. Ob sich jemand in guter Entfernung einen Ehrenplatz ergattert hatte und die Show genoss, die sie vollführten. War zu sehr damit beschäftig den Moment in sich aufzusaugen, ihn für die nächsten Wochen tief in ihrem Inneren zu konservieren und dem zitternden Impuls zu wiederstehen, laut unter ihren Fingern aufzustöhnen, die sie sich immer wieder auf die Lippen legte.

Mit einem letzten tiefen Atemzug glitt sie von seinen Hüften. Rollte sich neben ihn schwer atmend auf den Rücken und schloss die Augen. Versuchte das Rauschen in ihren Ohren zu kontrollieren und das brennende Gefühl aus ihren Knien zu verbannen. “Ts…“, entwich es der Nordskov mit einem leisen Schnalzen. “… meinst du wirklich, dass es auf jedem Schiff so eine gibt wie mich?“ Nicht nur, dass sie es bezweifelte, war jeder Mensch doch anders und speziell, zudem hatte sie außerhalb ihrer Heimat selten jemanden angetroffen, der ähnlich tickte wie sie selbst. Entweder waren die Frauen zu selbstbewusst und vergaßen, dass sie nicht der Nabel der Welt waren und trotz all ihrer Stärke in einem Kampf verlieren konnten. Oder sie waren nur oberflächlich stark und im Privaten viel zu schüchtern um dermaßen aus sich heraus zu gehen. Eine Weile blieb sie erschöpft liegen. Kümmerte sie nicht darum dass sie komplett nackt auf den dunklen Planken des Schiffes lag und jeder ihren Körper bestaunen konnte, der sich zu ihnen herauf wagte. Sie war glücklich in jenem Moment. Ihr war alles andere egal. Gleichgültig. Lediglich der warme Körper neben ihr war von Bedeutung. Bis zum nächsten Morgen, wenn die Nacht und etwas Schlaf die nachhallende Lust aus ihren Gliedern gespült hätte. “Und…“ Schlagartig stahlen sich die braunen Augen unter den Lidern hervor, während sie sich langsam auf die Seite rollte und den Arm um seine Brust schlang. Den dunklen Haarschopf teils auf seiner Schulter, teils auf seinen Arm gebettet. “… hasst du mich jetzt immer noch?“
Sein Geist blieb benebelt und gaukelte ihm für den Moment vor, dass es völlig normal war, dass sie auf den harten Planken eines Schiffs lagen und ihr Leben in vollen Zügen genossen. Ganz so, als lägen all die Erinnerungen, die sie eben noch miteinander geteilt hatten, in einer völlig fernen Welt. Oder war es ihre Art, sich vom Moment zu überzeugen und Zukunft wie Vergangenheit zu nichtigen Geschichten zu machen, die sie sich an einem anderen Tag anhören würden? Liam war es egal. Er musste nicht wissen, warum es sich so gut anfühlte. Im Augenblick reiche ihm die Hitze ihrer nackten Haut an seiner Seite und das rauschende Blut, welches dank ihr noch immer in seinem gesamten Körper pulsierte. Ein hörbares Lächeln galt ihr, ungläubig, als er den Arm unter ihrem Nacken hindurchstreckte und sie den Kopf auf seiner Schulter bettete. „Das gewiss nicht.“, flüsterte er überzeugt und ließ es vorerst als einsames Kompliment stehen, bis er den Kopf zur Seite drehte und die Partie ihrer Stirn besah, die er aus seiner Position heraus erkennen konnte. „Aber vielleicht hätte man versucht, mich nach Esmacil zu verschiffen.“ Oh, Liam war gewiss nicht im Glauben, dass es sich lohnte, für eine Liebschaft sein gesamtes Leben aufs Spiel zu setzen. Aber hier ging es nicht um Realität. Vermutlich hätten ihn die anderen Verbrecher gevierteilt, bevor sie überhaupt ausgelaufen wären. Er schloss die Augen, genoss für den Augenblick einfach ihre Nähe, das Geräusch ihres Atems und ihren Geruch. Langsam hob er die freie Hand, legte sie auf ihre Finger auf seiner Brust und strich mit dem Daumen sanft über ihre Haut.
„Vielleicht ein bisschen weniger.“, hauchte er mit vielsagendem Unterton letztlich gegen ihre Stirn, löste den Griff um ihre Hand und strich ihr eine hartnäckige Strähne aus dem Gesicht. „Aber ich würde uns mal etwas zum Trinken besorgen, hm?“ Bei ihrer Aktivität war es kein Wunder, dass sich ihre Körper nach ein bisschen Flüssigkeit sehnten. Skadi hatte die Pause verdient, da war es nur fair, wenn er ein bisschen Wasser besorgte.
Esmacil. Das war definitiv kein Ort, an dem sie jemanden wie Liam gern zurückgelassen hätte. Das Gefängnis dort war grausam, ebenso wie die meisten Wärter, die dort ihren gewaltvollen Fantasien nachgingen, ohne dafür ihrer eigentlich gerechten Strafe zugeführt zu werden. Allesamt Sadisten, wie Skadi für sich beschlossen hatte. Und auch wenn Liams Worte einer gänzlich anderen Natur entsprungen waren und ihre vollen Lippen zu einem sanften Schmunzeln verzogen, konnte sie den bitteren Beigeschmack kaum aus ihrer Kehle verbannen. Wurde ihr vielleicht erst jetzt bewusst, dass es ihr absolut nicht egal sein würde, träfe den ein oder anderen auf diesem Schiff das Schicksal Luciens?
“Am Rest arbeite ich noch, versprochen.“, entgegnete sie mit gespitzten Lippen und lachte leise auf. Verstummte jäh als Liam ihr Gesicht von einer lästigen Haarsträhne befreite, ohne sich dabei von seinen Augen abzuwenden. Wohlig warm zog sich das Gefühl von Geborgenheit noch immer durch ihre Adern. Unterdrückte sogar fast das Pulsieren in ihren Gliedern, während sich der hoch gewachsene Körper der Jägerin ob Liams Worte allmählich aufrichtete. Mit einem knappen Nicken.
“Sehr gern… und dann könntest du mir endlich die Geschichte mit dem Mann und dem kleinen Jungen weiterzählen. Die beiden verfolgen mich mittlerweile schon in meinen Träumen.“ Wie verstörend diese manchmal waren, weil dieser offenbarte Teil relativ klein war im Gegensatz zum Rest, verschwieg sie ihm lieber. Ließ sich stattdessen vorsichtig auf die nackten Füße gleiten und streckte sich bereits nach ihrer Kleidung. Unterdrückte ein tiefes Seufzen, das die jähe Müdigkeit aus ihren Muskeln vertreiben sollte und warf Liam… Moment. “Wo ist dein Hemd?“ Mit irritiertem Blick wandte sich Skadi über die Schulter an den Lockenkopf und musterte schwach erkennbaren Züge. Ignorierte das Kribbeln, das sich bei seinem Anblick auf ihre Miene schlich und erhob sich langsam. Streifte erst ihre Hose über die langen Beine, wenig später das knappe Stoffbustier, ehe sie sich das lederne Wams umlegte und die bemüht leise die metallenen Laschen verschloss. “Von mir aus könntest du ja den ganzen Tag auch nackt herum laufen… aber ich weiß nicht ob die anderen den Anblick so zu schätzen wissen.“
Skadi traf die Worte, die er hatte hören wollen. Augenblicklich zog sich ganz unbewusst ein schmales Lächeln über seine Züge. Abwartend, gespannt, voller Vorfreude, selbst wenn er befürchtete, dass ihn sämtliche Versuche der jüngeren Nordskov ihn vermutlich wieder ähnlich durch den Wind bringen würden wie gerade. Dafür hatte sie viel zu viel Gefallen daran gefunden. Liam aber ebenfalls. Eine lautere Antwort als die, die seine Lippen bereits gegeben hatten, blieb er ihr allerdings schuldig, schlug stattdessen vor, sich um ein bisschen Flüssigkeit zu kümmern und stellte mit leisem Bedauern fest, dass sie seinen Vorschlag als ‚sofort‘ verstanden hatte. Ganz so direkt hatte er nicht aufbrechen wollen, half aber jetzt auch nichts mehr. Als sich der zierliche Körper der Frau in seinen Armen aufrichtete, ließ er bereitwillig von ihrer Hand auf seiner Brust ab. Als sie allerdings weitersprach und um die Fortsetzung der Geschichte bat, die er ihr am Anfang des Monats am Lagerfeuer erzählt hatte, zeichnete sich auf seinen Zügen ein überraschter Ausdruck ab, den er selbst gar nicht mitbekam. Der Lockenkopf hatte es fast schon wieder vergessen gehabt. Die Geschichte mitten drin zu beenden, hatte eigentlich auch weniger den Plan gehabt, sie an sich zu binden, wenn sie denn erfahren wollte, wie es weiter ging – er hatte ihr einfach keine Wand ans Ohr reden wollen. Umso erfreuter war er, dass es sie offenbar tatsächlich interessierte und sie nicht bloß der Freundlichkeit halber eine interessierte Miene gemacht hatte. Die Überraschung wich recht schnell einem kurzen, leisen Lachen und verschwand so schnell, wie sie gekommen war. Es gab tatsächlich schöneres, wovon man träumen konnte. Und Liam hatte sich nach ihrem kleinen Abenteuer am Fluss einige Male nicht beschweren können.
Doch bevor er etwas darauf entgegnete (vielleicht war er ein bisschen von ihrem Anblick abgelenkt), fuhr sie bereits fort. Liam blinzelte und wies ganz automatisch mit der Hand in die Richtung, in der sie Buch und Licht zurückgelassen hatten. „Da unten, ich hol’s gleich.“, entgegnete er und nahm es als Ansatz, sich nun ebenfalls zu erheben, statt Skadi dabei zuzusehen, wie sie sich ihre Kleider wieder überwarf. Er kratzte sich kurz an der Schulter, bückte sich schließlich nach seiner Hose und schlüpfte in das erste Hosenbein, ehe er innehielt und mit gerunzelter Stirn in ihre Richtung sah. „Ich wüsste nicht, was es daran auszusetzen gäbe.“ Das Lachen in seiner Stimme war deutlich zu hören und das, was hängen blieb, war auch viel mehr der erste Teil ihres Satzes. Als seine Hose wieder da saß, wo sie hingehörte, wollte er sich gerade aufmachen, um unter Deck zu verschwinden. Doch vorher trat er ein letztes Mal von hinten an Skadi heran, die gerade die Laschen ihres Bustiers verschloss, legte ihr sanft die Fingerkuppen auf die Hüfte und blickte über ihre Schulter. „Aber ich fürchte, dass dann alle Anspruch auf diese Freiheit erheben würden.“, flüsterte er mit einem Zwinkern auf Höhe ihres Ohres, hinterließ ihr einen letzten Kuss knapp überhalb ihrer Schulter am Hals und trat mit einem „Bis gleich.“ die Stufen zum Deck hinunter.
Mit leisen Schritten verschwand er unter Deck, bemühte sich, die Türen nicht allzu laut aufzuschieben und stahl sich im Halbdunkel – er hatte im Vorbeigehen schnell den Rest seiner Kerze gegriffen, die langsam vor sich hin gebrannt hatte – in die Kombüse. Zum Glück hatte er dort vorhin sowieso seine Trinkflasche liegen gelassen, die er kurzerhand wieder mit Trinkwasser füllte. Dazu griff er sich noch einen der Äpfel, die herrenlos auf Rayons Anrichte lagen und verschwand wieder nach oben. Skadi war mittlerweile wieder zur Öllampe zurückgekehrt, wo auch sein Hemd noch immer auf seinen Besitzer wartete. „Wo waren wir denn stehen geblieben?“, fragte er in Gedanken an die Fortsetzung der Geschichte und hielt ihr die Flasche entgegen, während er selbst darüber nachdachte, wo er geendet hatte.
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RE: Bring me to the garden where we'd go - von Liam Casey - 25.06.2019, 20:23

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