23.05.2019, 21:53
„Warte ab, dann mach ich das noch.“,
warf er dazwischen, kaum, dass sie von dem Teppich gesprochen hatte und ihm ein Bild der Aktion vor Augen getreten war.
Möglicherweise war ein Krönchen ein neckisches Geschenk, das er ihr irgendwann mal machen konnte, wenn auch mit der Befürchtung, dass sie es dann rachsüchtig an eine Körperstelle von ihm stopfte, wo er es nicht haben wollte. Was war das für eine Familie, die offenbar alles hatte und ihr Kind trotzdem mit dem, was sie tat, forttrieb? Freilich kannte Greo nicht Shanayas Beweggründe für ihr Leben auf See, aber er hatte die Vermutung, dass sie einfach hatte ausbrechen wollen.
Greo nahm das Holzschaf an sich, schob sich zurück, bis er sich wo anlehnen konnte und ließ es zwischen den Händen herumgleiten. Sein Lächeln gefror dabei zusehends. Ein kehliger Laut presste sich zwischen seinen Lippen hervor und er hob leicht eine Braue.
„Ich schätze eher, sie haben mich schon für tot erklärt.“,
sagte er mit starrem Blick auf das Holzschaf und schloss es zwischen den Fingern der rechten Hand ein. Seine Stimme wurde immer leiser.
„Sie haben seit zwei Jahren nichts von mir gehört. Ich glaube nicht, dass irgendeine meiner Nachrichten ankommt.“
Er zog die Nase kraus und nahm wieder seinen gewohnt gemütlich-brummigen Ton an. Er sah kurz zum Himmel, ließ den Kopf dann zurückgelehnt zur Seite fallen und schaute sie ruhig an.
„Hast du denn Kontakt? Ich mein… zu irgendwem von früher?“