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Der Dorn in ihren Augen
Crewmitglied der Sphinx
für 60 Gold gesucht
dabei seit Nov 2015
#1
Der Dorn in ihren Augen
bespielt von    Lucien Dravean   Shanaya Árashi
10.04.1822
Der Dorn in ihren Augen
Abend des 10. April 1822
Lucien Dravean & Shanaya Árashi

Shanaya hatte die Sonne beobachtet, den Horizont, und wie die Welt um sie herum langsam dunkler wurde. Die Menschen in ihrer Nähe wurden teils munter – andere eilten mit der Dunkelheit nach Hause. Die junge Frau selbst saß entspannt auf einem der Fässer in dieser Gasse, hinter ihr eine kleine Laterne. Der Teller auf dem Fass neben ihr war längst leer, und so blieb der Schwarzhaarigen für den Moment nur, ihre Umgebung zu beobachten. Nur selten richteten sich die blauen Augen zum Himmel, betrachteten die Wolken, die sich vor den Mond und die Sterne schoben, sie mehr und mehr verhüllten. Sie hatte kein wirkliches Ziel, Nichts, was es noch zu erledigen gab. Eigentlich wartete sie nur noch darauf, dass sie aufbrachen, diese Insel hinter sich ließen. Das Fest hatte sie ausgekostet, sich mit allem ausgerüstet, was sie noch gebraucht hatte. Die letzten Stunden auf dieser Insel genoss sie also allein. Zumindest glaubte sie das.
Sie wusste nicht, wie lange sie nun hier gesessen hatte, als sich die Dunkelhaarige mit einer ruhigen Bewegung von dem Fass schob, im nächsten Moment in ihrer Bewegung erstarrte. Eine Gruppe Männer kam direkt auf sie zu, im dämmrigen Licht glaubte sie sieben oder acht  zählen zu können. Die blauen Augen Shanayas wanderten nur kurz über die Gesichter, die sie erkennen konnte. Eines reichte jedoch um zu wissen, wieso diese Männer hier waren. Und wegen wem. Rhotan. Seines Zeichens Handlanger, Schläger und willenloser Sklave ihres Vaters.

Fräulein Árashi, so spät noch allein unterwegs?“

Die Hand der Schwarzhaarigen, die noch auf der Kante des Fasses lag, verkrampfte sich leicht. Sie wusste, was er wollte. Den Befehl ihres Vaters ausführen. Sie zurück bringen, egal in welchem Zustand. Sie biss die Zähne fest aufeinander, während ihr Blick zu beiden Seiten schweifte. Sie waren zu viele, selbst wenn sie zwei schnell erledigte... Sie kamen näher, wollten sie umzingeln. Es war so typisch, aber für den Moment so wirksam. Shanaya blieb Nichts anderes übrig, als zu fliehen. Sie kannte die Taktiken dieses Mannes. Er würde seine Aufgabe erfüllen wollen, auch wenn er sich dafür die Hände schmutzig machen musste.

Perrin hat den Mund also wieder zu weit aufgemacht...“

Keine wirkliche Frage, Shanaya wusste es längst. Er musste sich direkt nach dem Fest an Informanten gewandt haben, die ihrem Vater die frohe Botschaft übermittelt hatten. Seine Tochter lebte – und sie war natürlich genau da, wo das Pack ihres Vaters sich herum trieb.
Die Männer kamen noch  näher, bildeten nun einen Halbkreis um sie herum, während die Schwarzhaarige selbst einen winzigen Schritt zurück trat, ihre Hand schloss sich um den Griff der Laterne.

Wenn du ohne Widerstand mit uns kommst, versprechen wir, die Nichts zu tun.“

Die Worte des Mannes entlockten Shanaya nicht mehr als ein kaltes Lächeln, er wusste genauso gut wie sie, dass sie diesen Kampf nicht kampflos aufgab. Sie musste nur schnell genug sein. Es blieb also nur ein kurzer Herzschlag, ehe sie sich von dem Fass abdrückte, mit großen Schritten auf den Mann ganz außen zuhielt. Dieser, genau wie sein Nebenmann, straften ihre Haltung, wollten sie festhalten. Aber während auch der Rest der Männer sich nun in Bewegung setzte, bekam der erste, den die junge Frau erreichte, mit großem Schwung die Laterne gegen den Kopf geknallt. Das Glas zersplitterte, verteilte sich über sein Gesicht, seine Augen. Der zweite Mann wurde davon aus dem Takt gebracht, der Moment, in dem Shanaya nur los lief. Sie achtete nicht darauf, wer ihr folgte, welchen Weg sie wählten. Sie lief einfach, hechtete um Kurven, durch winzige Gassen. Ihr Kampfwille wollte sie zurück schicken, auch wenn sie noch so genau wusste, dass diese Männer sie überwältigen würden. Sie floh also, in irgendeine Richtung, erst einmal nur weg. Hinter sich die wütenden Rufe der Männer. Minuten, die verstrichen. Unzählige Kurven und die Kraft, die langsam von ihr wich. Ihr Körper fühlte sich an, als würde sie seit Stunden laufen. Aber sie durfte nicht langsamer werden.

Sie brauchte eine Pause. Ein paar Minuten, in denen sie verschnaufen konnte. Die Gassen boten ihr nur keinen Schutz, keinen Ort, an dem sie sich verstecken konnte. Sie musste zurück zu den Ständen, dorthin, wo das Fest noch im Gang war. Im Schutz der Massen würde sie sich eine Atempause gönnen können. Noch während sie diesem Gedanken folgte, nahm sie die nächste Kurve, schreckte fast im selben Moment zurück, als sie sah, dass dort jemand stand. Es waren kaum mehr als zwei Schritte, die von ihrem Captain trennte, als sie mit einem Ruck stehen blieb, den hellen Blick schwer atmend auf den Dunkelhaarigen gerichtet. Dieses Mal lag in ihren Augen keinerlei Wärme, keine Herausforderung. Kälte hatte sich in das Blau gemischt und auch wenn ihre Augen fest auf Lucien lagen, wich sie für diesen Moment nicht. Hinter sich hörte sie eilige, schwere Schritte. Sie waren noch da, sie wussten in etwa, welchen Weg sie gegangen war. Beinahe erwartete Shanaya, dass mit dem nächsten Herzschlag um die Ecke gerannt kamen, sie richtete sich also für einige Momente um. Noch war niemand zu erkennen – eine Frage der Zeit. Die Schwarzhaarige zögerte nicht lang, Lucien brauchte sie in diese Sache nicht mit hinein ziehen. Das war eine Angelegenheit mit ihrer Familie – und die Anwesenheit des Mannes würde sie gewiss ablenken. Ihm galt also ein erneuter Blick, ehe sich die junge Frau wieder in Bewegung setzte, scheinbar direkt an Lucien vorbei. Sie konnte sich noch keine Pause gönnen.
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Der Dorn in ihren Augen - von Shanaya Árashi - 03.05.2019, 22:18

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