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We are the last of us
Crewmitglied der Sphinx
für Gold gesucht
dabei seit Nov 2016
#2
Die äußere Finsternis hatte sich seiner inneren angeglichen. Wann hatte er nicht bemerkt. Eigentlich nicht einmal das sie es hatte.
Genau genommen hatte er, seit dem er getan hatte, was getan werden konnte, gar nichts mehr mitbekommen. Vielleicht schon vorher nicht. Rayon hatte versucht mit ihm zu sprechen, doch mehr als mechanische, ausdruckslose Antworten hatte er nicht bekommen. Auch Lucien nicht, den er über alles informiert hatte. Danach war Enrique verschwunden, zunächst unter Deck, dann irgendwann ins Krähennest, schließlich in die Netze unter dem Bugsprit. Und dort lag er noch immer.
Hatte er getrunken? Hatte er sich betrunken? Geschlafen? Sich erleichtert? Geweint? Er wusste es nicht, wusste nichts. Jegliches Körpergefühl und Denken war ihm für den Moment abhanden gekommen. Blicklos starrte seine schwarzen Augen in den Himmel.

Gewaschen hatte er sich jedenfalls nicht, das konnte Skadi sehen. Seine Hände wirkten pechschwarz, dunkle, verschmierte Flecken bedeckten Unterarme, die nackte Brust und das Gesicht, das Haar glich einer vertodderten Wolke und klebte ebenfalls dort und an den Tauen. Seine Arme schienen wie kraftlos in den Maschen hängen geblieben, seine Erscheinung glich insgesamt dem Bild eines Meermanns, der sich im blutigen Netz eines Robbenfängers verstrickt hatte und jetzt leblos darin festhing. Sein Unterleib verschwand in der Dunkelheit, die von der Bugreling hervorgerufen wurde, was den Eindruck noch weiter verstärkte und über die die junge Frau sich gerade beugte.
Und jetzt wusste sie auch, was der Wind ihr gelegentlich, über dem Geruch der See, in die Nase spielte:
Den alten Blutes.

Wieder ertönte der seltsame Laut. Ein halbersticktes Luftholen, das in ein Stöhnen überging, wie bei jemandem, der nur schwer Atem in seine Lunge bekam.
Er schien sie nicht zu bemerken, genauso wenig wie ihre Fragen. Sie würde wohl zu ihm müssen, so sie eine Reaktion von ihm wollte, über die Reling, ein Stück des fast waagerechten Mastes und damit über den Abgrund, die sie von der löchrigen, instabilen Unterlage trennten, auf der er lag:
Ein paar verflochtene Stricke über der endlosen, rauschenden, dunklen Tiefe der nächtlichen See.
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Nachrichten in diesem Thema
We are the last of us - von Skadi Nordskov - 30.04.2019, 22:05
RE: We are the last of us - von Enrique de Guzmán - 03.05.2019, 10:41
RE: We are the last of us - von Skadi Nordskov - 03.05.2019, 13:00
RE: We are the last of us - von Skadi Nordskov - 23.05.2019, 12:40
RE: We are the last of us - von Skadi Nordskov - 10.06.2019, 19:53
RE: We are the last of us - von Skadi Nordskov - 20.06.2019, 22:23
RE: We are the last of us - von Skadi Nordskov - 10.03.2020, 00:44
RE: We are the last of us - von Skadi Nordskov - 25.03.2020, 23:29

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