09.05.2016, 22:21
Shanaya unterdrückte ein übertrieben schweres Seufzen, richtete den hellen Blick stattdessen nur kurz an die Decke der Kombüse.
„Ich frage mich wirklich, wieso du dich so anstellst... und trotzdem spülst. Du bist ein Phänomen.“
Und das meinte sie sogar halb ernst. Vielleicht war sie einfach so überzeugend, dass er gar nicht anders konnte? Oder nahm er das einfach als... sie hatte gekocht, er übernahm den Rest? Dann hätte er vermutlich einen kleinen, ernst gemeinten Applaus verdient. Aber der blieb aus, die Schwarzhaarige wippte nur leicht mit einem Fuß. Die blauen Augen richteten sich derweil auf die Wand ihr gegenüber, betrachteten die Musterung des Holzes, während sie dem leisen Klimpern lauschte. Und die kurze Pause nach ihren Worten entging ihr dabei nicht. Wunder Punkt, hm? Shanaya verkniff sich ein seufzendes Piraten, allein schon weil sie sich sicher war, dass der Blonde ihr früh genug eine weitere Möglichkeit bieten würde, ihm genau das unter die Nase zu reiben. Und seine nächsten Worte lenkten diesen Gedanken sowieso wieder um.
Die Schwarzhaarige blinzelte zuerst, ehe sich ein gehässiges Grinsen auf ihre Züge schlich. Sie gingen zu weit, ja? Zumindest manchmal.
„Dann werde ich mir Mal Mühe geben, dass sie immer zu weit gehen, vielleicht härtest du dann ab?“
Zu gerne hätte sie nun extra-dramatisch in einen Apfel gebissen, aber die waren gerade aus, also gab sich die Dunkelhaarige damit zufrieden, aufzustehen und den Stuhl an den Tisch zu schieben. Der mahnende Ton in Aspens Stimme war ihr nicht entgangen, aber sie nahm es so hin, machte sich darüber keinerlei Gedanken. Was wollte er tun? Ihr den Eimer Wasser über den Kopf schütten? Das würde sie auch nicht zum verstummen bringen. Die junge Frau trat zu dem Topf hinüber, griff nach etwas, was nach einem Deckel aussah und verschloss den Topf mit dem Rest Suppe.
„Die Zeiten in denen dir immer und überall Jemand etwas hinterher trägt sind vorbei, Aspen. Wenn du das willst, bist du den falschen Weg gegangen.“
In Shanayas stimme lag ein gewisser, ernster Ton, auch wenn das Lächeln weiter auf ihren Lippen ruhte, als sie sich zu dem Blonden herum wandte.