09.05.2016, 21:09
Ziemlich angewidert griff Aspen sich den einzigen Lappen der in der gesamten Kombüse zu finden war. Dreckig, ausgefranst und so siffig, dass der Blondschopf sich nicht gewundert hätte, wenn dem graubraunen Ding Beine gewachsen wären. Noch mürrischer als sowieso schon drehte er Shanaya den Rücken zu und warf den Lumpen in den Eimer, ein ganzes Stück Seife gleich hinterher, als wäre sie das Gift gegen den Geruch.
„Zuvor verlange ich aber die Luxusaustattung der Marineschiffe. Frisches und salzfreies Wasser, Handschuhe und einen Mundschutz.“, erwiderte er immer noch recht grimmig, auch wenn es dieses eine Mal nichts mit dem kleinem Raben zu tun hatte. „Wenn wir das Geschirr so zurückstellen leben wir länger, als wenn ichs damit spüle.“
Nichts desto trotz krempelte er sich die Ärmel hoch und legte los. Ganz nebensächlich, als säße er wieder an einer seiner Schnitzereien. Nur dass er bei dieser ungewohnten Beschäftigung nicht ganz so unkonzentriert war wie bei seinem Lieblingshobby, so dass seine Hände bei den stichelnden Worten kurz inne hielten, bevor sie weiter machten. Wie war sie denn jetzt auf dieses Thema gekommen? Würde er der Dunkelhaarigen nicht gerade den Rücke zudrehen, so hätte er sich wahrscheinlich anstrengen müssen nicht mit dem Kiefer zu mahlen. So jedoch konnte Aspen jede Gesichtsregung wirklich ausleben... Und siehe da: Es war unerwartet beruhigend, so dass er nur einmal desinteressiert seufzen musste.
„Manchmal gehen deine Scherze ein wenig zu weit.“, mahnte er ruhig und beließ es dabei.
Der Montrose konnte gar nicht sagen, ob ihn ihre Seitenhiebe nur deshalb so störten, weil die Wunden noch zu frisch waren, oder weil er den Teil seines Lebens gerne verdrängen wollte. So oder so war er hier, um damit abzuschließen. Wenn er dafür wirklich Teller noch weiter verdrecken musste, nahm er das gerne für den Moment auf sich und betete, dass sie an Land dafür andere Deppen finden würden.
Als wäre nichts gewesen nahm er sich den zweiten Teller vor.