02.02.2019, 21:54
„Ich weiß, dass du weißt, was es ist. Du bist oft genug hier.“ Was ihn nicht stören sollte. Wirklich nicht. Sex für jeden, Freiheit für jeden und wirklich, Bordelle waren wundervolle Orte, wenn sie halbwegs die richtigen Kunden hatten und vermutlich gab es keinen besseren Kunden als Elian. Er war vermutlich sanft und darauf bedacht, dass beide Parteien ihren Spaß hatten, aufmerksam und er war kräftig genug, um es interessant zu machen, also – wo war er noch einmal gewesen? Es hatte ein anderes Thema gegeben…ah. Ja. Fred. Irgh.
„Ich mag die Geschichten. Mehr ist immer gut.“ Er schmunzelte und streckte die Beine aus, sah Elian an und ließ seine Augenbrauen nach oben wandern. „Auch wenn ich sagen muss, dass du ein wenig zu nachsichtig gewesen bist mit deinem Tjell Elsterspiegel. Dir ist bewusst, dass er ein Verbrecher ist oder?“ Er LIEBTE die Geschichten. Sie halfen ihm oft auf See und sie hatten auch dafür gesorgt, dass er wusste, dass er niemals selbst etwas schreiben würde. Er konnte sich nicht kurz fassen, er war nie leichtfüßig. Er schrieb, er schrieb tatsächlich, aber das was er schrieb wuchs und wuchs und wuchs und es deprimierte ihn mehr als irgendetwas anderes. In aller Regel schrieb er dann, wenn er sich traurig fühlen konnte. Die Elendigen - Arbeitstitel – würden sich sicherlich niemals in Elians Händen befinden.
Womit er ihn erpressen würde…nun….
„Du willst es nicht wissen.“ Er verzog das Gesicht. „Ich habe ihn Sachen machen sehen, die NICHT mit mir waren und….es würde ausreichen, wenn sein Vater es erfahren würde.“ Er hatte ihn Sachen machen sehen, bei denen sich IHM der Magen umgedreht hatte. Und er hatte ihn tatsächlich ein paar Mal bei gewissen Dingen aufgehalten. Dafür gab es Zeugen. Ausreichend Zeugen, dass es eine Drohung wert war. Es würde nur dazu führen, dass er WIRKLICH nicht mehr mit Fred auf einem Schiff sein sollte, weil der Mann ihn garantiert über Bord werfen würde. „Es würde vermutlich ausreichen, wenn IRGENDJEMAND es erfahren würde.“ Er schüttelte sich. Allein die Erinnerungen waren…das waren Dinge, die er nicht einmal in seinem Epos der Traurigkeit verarbeiten würde.