02.02.2019, 17:42
„Wie eine sehr muskulöse Gazelle.“, stimmte Tanis zu, bereits außer Atem. Monate auf See waren nicht gut für die Ausdauer bei einem sehr schnellen Dauerlauf durch die Stadt. Er hatte das Gefühl, als würde ihm gerade alles aus der Brust heraus platzen. Seine Lunge brannte. Wenigstens konnte er sich auf Elians Hinterseite konzentrieren, während der Arzt vorne weg lief und – nein! Nein, nein, nein, nein, NEIN!
Wirklich, es war fast, als würde alles ein wenig schlimmer werden. Dabei konnte er nun wirklich nicht sagen, dass er sich die letzten Monate über zurück gehalten hätte. Nein, es gab KEINEN guten Grund hierfür.
Er verzog das Gesicht, zwang sich dazu, sich auf die Schrei zu konzentrieren, auf die Anstrengung, auf alles andere als Elian. „Die wenigsten Leute kundschaften alle Gassen aus.“ Tanis allerdings kannte alle Fluchtwege in der Stadt, vor allen Dingen diejenigen, die ihn schnell in die Laterne bringen würden und er lief sie regelmäßig ab. Es war besser, vorbereitet zu sein, sollte er irgendwann einmal auffliegen.
Die Laterne selbst war Sicherheit. Fred hatte sie zumindest nicht durch die Tür laufen sehen, also hatten sie mit etwas Glück alle Zeit der Welt. Wenn er auf die Idee kam, sie in der Laterne zu suchen – was nicht unwahrscheinlich war – würde er wohl nicht in der Küche anfangen. Zumindest hoffte Tanis das. Der Mann war noch nie hier gewesen. In aller Regel blieben Besucher im Empfangsraum oder den Zimmern. Niemand hatte ein großes Bedürfnis bei der ehemaligen Puffmutter herein zu schneien.
Er nahm sich ebenfalls Zucker und lehnte sich zurück, rührte nachdenklich in der Tasse. Seine Hand zitterte und der Löffel klackerte gegen die Tasse. Er stellte die Tasse ab und ballte die Hand zur Faust.
Nein. Nein, er wollte nicht darüber reden. Wobei es albern war, es war wirklich albern. Vermutlich wollte Fred mehr von ihm, als er gewillt war mit einem Mann zu tun, aber das sollte ihn nicht so mitnehmen. Es war albern und erbärmlich.
„Ich weiß.“ Er massierte sich die Schläfen. „Und vorher darf ich mich verstecken. Vermutlich wird er auch noch versuchen dich…oh Göttin…“ Er würde aufhören. Er würde sich nicht mehr mit anderen Matrosen vergnügen auf See. Wenn sie hier durchkamen, würde er auf See selbst Hand anlegen und das war es. „Du bist nicht durch und durch gegen Erpressung oder?“