30.01.2019, 16:01
Rhys‘ Reaktion war nicht unbedingt, was Elian erwartet hatte. Er bekam nicht mal die Zeit, zu reagieren, ehe seine Kehle von einer kräftigen Männerhand umschlossen und zugedrückt wurde. Er rang nach Luft, konnte keine bekommen, griff im Reflex nach Rhys‘ Handgelenk, versuchte, die Klammer um seine Luftröhre zu lösen.
Und dann war er mit einem Mal frei und kippte vorwärts, die Hände auf den Oberschenkeln, um hustend nach Luft zu ringen. „Bei der Göttin…“ Er musste an die Mauer greifen, während er sich aufrichtete und die Umgebung nur langsam aufhörte, vor seinen Augen zu tanzen. „Du wusstest schon immer, wie man eine Begrüßung besonders macht…“ Er rieb sich den Hals, konnte aber nichts spüren, das wie eine bleibende Verletzung anfühlte. Natürlich nicht, so schnell geht das nicht. Aber erschreckt hat er mich schon, herrje.
So allmählich kam er wieder zu sich und fand in eine zusammenhängende Unterhaltung hinein. Rhys‘ ganzes Wesen wirkte gehetzt, seine Eile dringlicher als nur in einer allgemeinen Präferenz für traute Zweisamkeit begründet. Elian legte den Kopf schief, aber sein Vertrauen in den Anderen war von dessen erster Handlung längst nicht ausreichend angekratzt, um ihn in einem solchen Moment zu hinterfragen. Erklärungen würden kommen. Oder auch nicht. Beides war für ihn in Ordnung.
„Eh... Natürlich. Gerne. Komm mit.“ Sie gingen nebeneinander her, bogen in Richtung der Kaserne ab. Elian merkte, dass Rhys sich in der Kurve mehrfach umdrehte und noch etwas zügiger wurde, so dass sie jetzt regelrecht vorwärts hasteten. „Na schön…“ Glücklicherweise hatte er die längeren Beine und hielt mühelos mit seinem Freund mit. „Laufen wir vor dem Hafenbereich weg, vor deinen inneren Dämonen, oder vor einer bestimmten Person?“