30.01.2019, 02:14
Rhys bekam einen sehr komischen Blick, während sie sich so ansahen. „… Du glaubst mir doch, oder?“ Elian war wirklich unsicher, wie er das hier lesen sollte. Je länger ihre Gesichter sich so nahe waren, desto schneller und höher schlug sein Herz. Wenn uns seine Freunde jetzt sehen würden, wäre der ganze Aufwand von letzter Nacht unwichtig. Manche Leute konnten aber auch alles in den Schmutz ziehen.
„Und was macht dich so besonders, im Vergleich von uns Normalsterblichen?“ Es war ein überraschend schönes Gefühl zu wissen, dass Rhys sich um ihn ebenso viele Sorgen machte wie Elian um Rhys. Fühlte sich fast so an wie die Erinnerung an das Lächeln auf Miras müden Zügen, auch wenn es ganz eindeutig unnötig war. Vor allem, da Elian ja geschworen hatte, Fred nicht gezielt verprügeln zu gehen. Es schmeckte ihm immer noch nicht so ganz, aber er hatte es einmal versprochen, und würde sich jetzt unumstößlich daran halten müssen… oder Rhys enttäuschen. Das war letzten Endes nie eine Option.
„Abgesehen davon hätte ich nicht seinen Onkel verprügelt, sondern ihn…“ Er murmelte es nur, wusste es ja selbst besser. Einen Gouverneursneffen zu verprügeln wäre keine kluge Idee. Für keinen von uns.
Rhys sagte nichts auf Elians abschließende Worte zu Angus, aber das war Elian nur Recht. Es war kein Thema, das er unbedingt lange ausbreiten musste.
„Was hältst du von Frühstück?“ Er räkelte sich auf dem Bett, eigentlich zu müde, um aufzustehen – aber auch im festen Bewusstsein, dass er eindösen würde, wenn er noch lange liegen blieb. „Dann können wir auch endlich das Buch besprechen… und wenn einer deiner Freunde schon auf den Beinen ist und uns auflauert, jederzeit zugeben, dass das wichtigste Thema heute der gestrige Abend war. Glaube kaum, dass diese Trottel das durchschauen.“