30.01.2019, 01:25
„Ich sie sicherlich auch.“ Elian sah nach oben, an die Decke. „Ich weiß nicht, was meine Mutter von dir gehalten hätte. Ich erinnere mich kaum noch an sie… aber ich weiß, dass mein Vater dich verabscheuen würde.“ Er faltete einen seiner Arme unter seinen Kopf, um bequemer zu liegen. „Das größte Kompliment an deinen Charakter, den ich dir im Gegenzug machen kann, schätze ich.“
Das Gespräch kam von ihren Eltern zurück zum Bordell, als wäre das in irgendeiner Schicht der Gesellschaft eine akzeptable Entwicklung. Elian, der den Gesprächswechsel initiiert hatte, fühlte jedoch kein Bedauern. Für ihn waren die Erinnerungen noch zu gut. „War es in der Tat nicht. Es war die meine. Weswegen du wirklich aufhören solltest, Schuldgefühle deswegen zu haben.“ Abgesehen davon, nichts ist passiert. Außer dass ich drei Leben gerettet habe, denn diese Geburt hätte sie ohne Hilfe nicht überlebt. Das heißt im Grunde hat Rhys drei Leben gerettet. Und noch sehr, sehr viele in der Zukunft. Ohne ihn hätte ich niemals einen Fuß in das Haus gesetzt, aber sie brauchen einen Arzt. Patient ist Patient, aber das scheinen meine Kollegen nicht so zu sehen.
Was dagegen Angus anging… er wirkte mehr wie ein Geschäftsmann als wie ein moralischer Mann. Elian war sich nicht sicher, was er von dem Barkeeper halten sollte, aber eines war klar – er wusste zu viel, sah zu viel. Es war potenziell gefährlich, sollte Angus je beschließen, dass er ein paar Marineoffiziere für etwas brauchen konnte.
„Ich weiß nicht, ob er mich mag oder in mir eine lohnende Investition sieht.“ Er schloss die Augen wieder, immer noch erschöpft. „Ich bin nicht mal sicher, ob es bei ihm einen Unterschied macht.“