09.01.2019, 18:26
Die Laute der Wachen waren unüberhörbar und ließen Aspen einen weiteren Schauer über den Rücken laufen. Sie kamen näher und näher, weil ihre kleine Gruppe nichts anderes im Sinn hatte als dazustehen und sich vorzustellen, anstatt den erst besten Plan zu verfolgen und erst einmal das Weite zu suchen. Doch Aspen selbst räumte ihnen noch etwas mehr Zeit an, als ihnen ihnen dann blieb: Beinahe im selben Moment tauchten zwei einzelne Wachen in ihrer Gasse auf, die beide so irritiert wirkten, dass der erste Gedanke des Montrose war, ihnen entgegen zustürmen und sie zu überrumpeln – doch als Elian lauthals eine Aufforderung schrie, setzte Aspens Gedanken dem Alarm nach und statt sich um die Wachen zu kümmern, befolgte er dem Schrei, nicht zuletzt dank dem lauten Schuss, der plötzlich fiel. „Nicht gut!“ Nein, gar nicht gut!
Während das Laken flog, Elian sich den Schiffsjungen schnappt und Farley hinterher setzte, blieb Aspen keine Zeit sich selbst zu kontrollieren, ob irgendwo eine Schussverletzung zu fühlen war. Doch dank dem ganzen Adrenalin konnte er nichts spüren. Während er den drei anderen hinterher stürmte, versuchte er noch den Weg irgendwie zu versperren, damit ihnen niemand folgen konnte: Alles greifbare versuchte er umzureißen, Regentonnen, Eimer, Wäscheleinen. Doch damit war er zu langsam und so setze er nach, bis die Gruppe abermals zum stehen kam. Elian setzte gerade den Schiffsjungen ab, der bereits mit neuen Ideen los plappert... Elian, der tatsächlich so reflexartig gehandelt hatte, dass der ältere Montrose trotz der Hektik verwundert die Augen verengen musste: Der kleine Bruder war nicht mehr ganz so klein und schutzlos, auch wenn... Während Farley den kurzwährenden Plan des Jungen modifizierte, fiel Aspen der rote Fleck an Elians Hüfte auf. Nicht Unmengen Blut, aber dennoch sichtbar. Gerade wollte er dem Dunkelhaarigen etwas in die Seite drücken, da entschied er sich nichts zu sagen. Es war zu wenig Rot, als dass es wirklich bedrohlich sein konnte und genau jetzt könnten sie nichts anderes tun, als darauf zu hoffen, dass Elians Adrenalin lange genug anhielt, dass er es nicht merkte.
„Das machen wir.“, stimmte er ganz außer Atme zu und wandte den Blick endlich von der roten Signalfarbe ab, bereits auf dem Weg zu den Fässern. Während er bereits mit Mühen dabei war die Wasserreste aus einem Fass zu kippen – alleine ganz schön schwierig – kam ihm jedoch ein anderer Gedanke. „Sie sollen denken, dass wir damit flüchten, während wir in den Gassen bleiben. Die Wachen sind mit ihrem Behang laut genug, als dass wir sie frühzeitig hören.“, beschloss er unmittelbar und ohne Rückfrage. Er wollte keinen Lockvogel opfern. So etwas ging nie gut.
Die Fässer müssten sie nur im richtigen Moment den abfallenden Untergrund hinunterrollen lassen, dann könnten sie entkommen. Während das erste Fass bereits leer und leicht genug war um es zu kippeln, zog er sich bereits die leichte übergeworfene Jacke aus, um sie unauffällig auffällig an dem Holz zu befestigen.
(Gasse, auf der Flucht - Elian, Scortias, Farley)