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Kapitel 5 - Melodie des Frühlings
Crewmitglied der Sphinx
für Gold gesucht
dabei seit Feb 2018
#90
„Elian. Sehr erfreut.“

Geistesabwesend erwiderte er die Vorstellung des Knaben. Seine guten Manieren waren nach wie vor wie ein Reflex, fast so selbstverständlich wie Atmen.

Der Plan des Kleinen war an sich nicht schlecht, fand Elian, aber Zeit zum Streiten war nun wirklich keine und sein Impuls war, lieber weiter zu rennen als sich in der Öffentlichkeit hinzusetzen und zu hoffen, dass die Wachen nicht hinterfragen würden, warum die zwei breitschultrigen Frauen, die beide nur mit Laken bekleidet waren, ihr Haar zu kurz und dafür ihre Bartansätze zu struppig trugen. Aspen schien der Plan jedenfalls zu gefallen. Elian gab sich Mühe, den kleinen Stich von Eifersucht zu unterdrücken, als sein älterer Bruder sich ratsuchend zu seinem Begleiter statt zu Elian umdrehte, um Rat einzuholen.

Dem Gefühlswirrwarr der letzten Minuten war es wohl zu verdanken, dass Elian zu taub war, um dieser Emotion gemäß zu handeln. Stattdessen spannte er seinen Kiefer an, unterdrückte die spitzen Bemerkungen, die ihm auf der Zunge lagen – sie waren weder hilfreich noch gerechtfertigt – und wandte sich ebenfalls an den fremden Mann, in Erwartung seiner Antwort. Leider sollte dieselbe niemals kommen, denn in diesem Moment ertönte erneut die Signalpfeife – viel näher als bisher! Elian sah von einem zum anderen und begann bereits, von der Richtung zurückzuweichen, aus der er zunehmend laute Schritte vernehmen konnte, während er das Laken auffaltete, um es sich im Zweifelsfall schnell überwerfen zu können.

„Also wenn sonst keiner eine bessere I---“

Weiter kam er nicht, da bogen zwei Wachen aus einer Seitengasse direkt zu seiner Linken, keine zwei Schritte von ihm entfernt. Für einen Moment schien die Welt zu erstarren. Die Soldaten starrten auf die Gruppe vor ihnen, und die Gruppe starrte zurück wie ein Rudel Hirsche, die den Jäger genau im Moment des ersten Schusses erspäht hat. Elians Augen wurden wie gebannt von der Schusswaffe angezogen, die einer der beiden Gegner plötzlich wie von selber hielt. Er dachte nicht nach, sondern handelte instinktiv, warf was auch immer er gerade hielt auf die Wachen und wandte sich zur Flucht, ohne zuzusehen, ob das Laken überhaupt irgendeinen Effekt auf die Verfolger haben würde. Ein Blick auf diese Pistole hatte ihm gereicht, er wusste verdammt genau, was diese Dinger anrichten konnten, besonders auf diese Entfernung, ganz gleich wie gut man damit umgehen konnte!

Nach nur einem Schritt hielt er in seiner Flucht inne. Scortias stand ohne Deckung in der Gasse, mitten in die Schusslinie der Wachen. Elian packte den Kleinen, zog ihn vom Pflaster, gerade als der erste Schuss fiel. Irgendetwas schlug ihm gegen den Rücken, schleuderte ihn und den Kleinen beinahe gen Boden, aber da standen auch noch Aspen und sein Freund, und irgendwie fing sich der junge Arzt, während einer der anderen beiden verhinderte, dass Scortias auf dem Pflaster aufschlug.

Das Blut pochte in seinen Ohren, sein Atem beschleunigte sich in der aufsteigenden Panik und dem damit einhergehenden Zustand erhöhter Kraft. Er hätte in diesem Moment selbst nicht sagen können, ob er vor Schreck gestolpert oder getroffen worden war und falls ihn tatsächlich eine Kugel erwischt hatte, ob sie in seinem Rücken oder dem Gepäck steckte, das er sich umgehängt und im Laufe der Flucht auf seinen Rücken verschoben hatte. Das hier war jedenfalls schwerlich die Zeit sich darüber den Kopf zu zerbrechen!

„WEG HIER!“

Er hielt Scortias noch mehr oder weniger im Arm, dachte gar nicht daran, das Kind abzusetzen, solange noch Kugeln fliegen konnten. War ich auch mal so leicht? Oder macht die Angst mich stärker?

Zum Glück musste er den anderen nicht lange erklären, was ihre einzige Option war, sie hatten alle Ohren und Augen, zwischen denen sich Gehirne befanden, und handelten entsprechend. Da die beiden Soldaten hinter ihnen bereits das Feuer eröffnet hatten, wandten sich die Flüchtlinge erst zurück, grob in Richtung Marktplatz. Just in diesem Moment jedoch bogen weitere vier Soldaten um die letzte Biegung der Gasse, in der sie sich befanden, zogen ihre Waffen und versperrten den Rückzug.

Blieb noch der dritte Pfad, rechter Hand hinab zum Fluss, und das war der Weg, den sie alle notgedrungen hinunterrannten, raus aus der unmittelbaren Schusslinie. Es dauerte jedoch nicht lange, da ertönte hinter ihnen weiteres Knallen. Elian keuchte mittlerweile. Auf seine Zunge legte sich ein Geschmack wie von Metall und er hatte Mühe, mit Farley und Aspen mitzuhalten, aber er wollte nicht stehen bleiben, um Scortias auf seine eigenen Füße zurück zu stellen. Links vor ihnen öffnete sich nach gefühlten Minuten – es waren wohl eher zehn Sekunden im halsbrecherischen Sprint, die ihm zwischen den vereinzelt fallenden Schüssen viel länger vorkamen – ein neues Gässchen, und ohne lange Absprache bog der Vorderste von ihnen dahinein ab. Alle anderen folgten, nichts wie aus dem Gesichtsfeld der Wachen raus!

Elian biss die Zähne zusammen und gab sich Mühe, mitzuhalten, aber er wurde unter dem Gewicht des Knaben nun doch spürbar langsamer.

„Hey – alles -- in – Ord -- nung -- bei -- dir?“

Hoffentlich hatte seine Aktion etwas gebracht und der Kleine, geschützt durch Elians Körper, nicht angeschossen worden! Dann könnte er ihn selber rennen lassen – jede Sekunde, die er schneller sein konnte, zählte gerade!

(Scortias, Aspen, Farley – Gasse, dann runter zum Bach, und ins nächste Gässchen flussabwärts abgebogen)
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