08.12.2018, 00:21
Dringend nötig? So hätte sie das ganz sicher nicht formuliert. Viel mehr wollte sie ihn testen, ihn locken und sehen, was man bei ihm erreichen konnte. Und nach seiner 'Rache' von vorhin, hatte sie tatsächlich mehr erwartet – sie war sich nur sicher, dass das noch nicht alles gewesen war. Sie erwiderte also Nichts auf seine Worte, wollte einfach nur ihres Weges schwimmen. Bis Lucien ihre Befürchtung einlöste. Er nutzte den Moment, in dem ihr Blick nach vorn gerichtet blieb. Und einen Moment später war sie ihm sehr nahe, spürte seine Berührung, seinen Körper so nah an ihrem. Wieder war da dieses dringende Verlangen nach Abstand, immerhin hätte sie ihn ohne Probleme los werden können. Aber sie hatte ihn herausgefordert, ihn gelockt. Und so hatten sie sich beide irgendwie gegenseitig, da wo sie den anderen haben wollten.
Shanaya erwiderte das Lächeln des Mannes, legte ihm einen Arm locker auf die Schulter, um besseren Halt zu haben. Mal sehen, wie er so schwimmen konnte. Vielleicht ging er ja auch einfach unter.
„Ich laufe nicht. Ich schwimme.“
Mit einem munteren Ausdruck auf den Zügen hatte sie den Blick genau auf seine Augen gerichtet, lehnte sich nur ein Stück näher zu ihm. Seine Nähe, die Wärme, die sie direkt an sich spürte... zu viele, gemischte Emotionen. Noch immer wollte sie ihm ausweichen, Platz für sich haben. Aber irgendwie auch nicht. Ein leises Seufzen, ihre Stimme wurde ein wenig leiser.
„Ich kann mich nicht beschweren, ich hab' dich da, wo ich dich haben wollte.“