26.11.2018, 22:25
Amy hatte sich ihren plan eigentlich schon im Kopf ausgemalt. Sie würde den Moment ausnutzen, in dem er abgelenkt war, sich aus seinen Griff befreien und schneller hinfort sein als dass er sich wieder erholen konnte. Naja, eigentlich. Denn anstatt der erwarteten Trittes, ging dieser ins Nichts, und bevor sie sich überhaupt darüber wundern konnte presste er auch ihr eines Bein gegen die Wand, und behielt sie auf einen wackeligen Fuß. Oh, okay, damit hatte sie nicht gerechnet. Amy blinzelte, als sie in dieser seltsamen Position versuchte, einen Blick auf das Gesicht des Diebes zu erhaschen. Ohne Erfolg, denn es war zu dunkel, als dass sie etwas sehen konnte. So zuckte sie ganz einfach mit den Schultern, die glücklicherweise noch frei und locker waren, und gab ihren Versuch auf.
“Also das letzte mal wo mir ein Mann so nahe kam war angenehmer als das hier.“ meinte sie unbekümmert, und machte somit nebensächlich darauf aufmerksam, dass es nicht gerade gemütlich war, so an der Wand zu stehen. Als ob sie erwarten würde, dass er sich entschuldigte, sie los ließ und sie laufen ließ. Ja, sicherlich. Ihr Blick war kurz etwas abgedriftet - im Gesicht ihres Gegenübers erkannte sie ja ohnehin nichts - doch sie ließ ihn dennoch schnell wieder zurück schweifen als der Dieb seine unangenehme Hand an ihrer Kehle etwas höher wandern ließ. Wollte er sie jetzt zu Tode starren? Fast schon gelangweilt, oder eher vorwurfsvoll, schaute sie vollkommen gelassen zurück, und wäre ihr eines Bein nicht an der Wand festgenagelt, hätte sie ungeduldig mit den Fuß gestampft. Gott, sie hatte doch besseres zu tun als...!
Sie verschluckte sich beinahe an ihren Keuchen, als der Kerl sie plötzlich, ohne Vorwarnung, am Hals und Handgelenk von der Wand hinweg riss, um sie stattdessen auf die belebte Straße zu schupsen. Beinahe wäre sie über ihre eigenen Füße gestolpert, dank der hohen Absätze, die sie manchmal verfluchte, doch konnte gerade noch ihr Gleichgewicht halten. Sie schnaufte leicht, als sie ihren Mantel richtete. “Eine Dame behandelt man normalerweise anders.“ kommentierte sie sein Verhalten, nicht wirklich sauer, aber doch etwas gereizt. Noch bevor sie fragen konnte, was das jetzt sollte, platzten bereits Worte aus seinen Mund, die sie zuerst nicht zuordnen konnte. Verwirrt beobachtete sie, wie er eine Szene vor all den Leuten machte, und erst, nachdem ein paar Sekunden nach seiner Anschuldigung vergangen waren, schien sie zu begreifen, was er vorhatte. Na, seine Schauspielkünste konnte er noch etwas verbessern. Gut genug waren sie jedoch, um die Leute um sie herum rein zu legen, denn plötzlich brach Tumult aus, als die Menschen versuchten sich in Sicherheit zu bringen. Nicht deren Ernst...? Amy seufzte laut, doch als sie plötzlich das herannahen lauter Schritte hörte, spannte sie sich etwas an. Die plötzlichen Schreie müssen Wachen angelockt haben. Für den Bruchteil einer Sekunde wirkte Amy tatsächlich geschockt, gar verzweifelt, doch ihr Hirn in Not arbeitete schnell und kam schon bald mit einer Idee auf. Nun war sie es, die ihn ein Grinsen zuwarf.
“Siehe zu und lerne.“ meinte sie im befehlerischen Ton, und während sie sprach, warf sie sich im eiligen Tempo den Hut vom Kopf, irgendwo in die Schatten, zerzauste sich das Haar, riss selbst an ihren weißen Oberteil, um es chaotisch zu machen. Es glitt ihr an der linken Schulter herunter, ein Knopf an ihren Bauch sprang auf. Sie entfernte ihren Mantel, band sich ihn um die Hüfte, dass er in der Dunkelheit schon wie ein großer Rock aussah. Zuallerletzt fegte sie eine Handvoll Gold vom gestohlenen Beutel zu Boden, und genau dann kamen die Wachen um die Ecke, und fragten, was der Tumult zu verdanken war. Amy warf sich den Wachen fast schon dramatisch vor den Füßen, und zerrte etwas an den Uniformen, eine verzweifelte Geste.
“Oh, Gott sei Dank, sie wissen nicht, wie sehr ich mich freue, sie zu sehen!“ schluchzte Amy im verzweifelten Ton. Sie hatte die perfekte Maske aufgesetzt, das perfekte Schauspiel. Sie war damit aufgewachsen, die eigene Persönlichkeit zu verbergen und sie auszutauschen, war schon so unzählige Male erfolgreich mit ihrem Schauspiel gewesen. Nicht nur das Verhalten, doch sie achtete auf ihr Aussehen. Sie wirkte, als hätte ein Tiger sie attackiert. “Oh Herr im Himmel, es war so grauenhaft, ich verstehe es einfach nicht... echte Tränen fielen ihre Wangen hinab, und das Schauspiel schien zu funktionieren, als einer der Wachen fragte: „Beruhigen sie sich, junge Dame. Was ist geschehen?“ Amy musste sich ein triumphierendes Grinsen verkneifen.
“D-Dieser Mann...“ sie deutete in die ungefähre Richtung, wo der Dieb sich im Dunkeln verbarg, ohne selbst hinzusehen, als würde sie sich vom Anblick des Mannes fürchten. Ihre Hände zitterten, und sie wirkte schwach auf den Beinen. “Ich habe einfach nach den Weg gefragt... ich bin nicht von hier, wissen sie? Und... und plötzlich hat er mich einfach angegriffen, und mir Anschuldigungen vorgeworfen... Gott, warum sollte er sowas tun...? Er hat versucht, mir mein Gold zu stehlen!“ sie deutete auf die Goldmünzen, die zu Boden lagen. Der Beweis schien die Wachen dann doch zu überzeugen, und zwei von den Dreien begaben sich langsam zu der Stelle, wo Amy hingedeutet hatte, während einer, an den sie sich so verzweifelt klammerte, bei ihr blieb. Sie sagte doch, dass er etwas an seine Schauspielkünste feilen musste.
“Also das letzte mal wo mir ein Mann so nahe kam war angenehmer als das hier.“ meinte sie unbekümmert, und machte somit nebensächlich darauf aufmerksam, dass es nicht gerade gemütlich war, so an der Wand zu stehen. Als ob sie erwarten würde, dass er sich entschuldigte, sie los ließ und sie laufen ließ. Ja, sicherlich. Ihr Blick war kurz etwas abgedriftet - im Gesicht ihres Gegenübers erkannte sie ja ohnehin nichts - doch sie ließ ihn dennoch schnell wieder zurück schweifen als der Dieb seine unangenehme Hand an ihrer Kehle etwas höher wandern ließ. Wollte er sie jetzt zu Tode starren? Fast schon gelangweilt, oder eher vorwurfsvoll, schaute sie vollkommen gelassen zurück, und wäre ihr eines Bein nicht an der Wand festgenagelt, hätte sie ungeduldig mit den Fuß gestampft. Gott, sie hatte doch besseres zu tun als...!
Sie verschluckte sich beinahe an ihren Keuchen, als der Kerl sie plötzlich, ohne Vorwarnung, am Hals und Handgelenk von der Wand hinweg riss, um sie stattdessen auf die belebte Straße zu schupsen. Beinahe wäre sie über ihre eigenen Füße gestolpert, dank der hohen Absätze, die sie manchmal verfluchte, doch konnte gerade noch ihr Gleichgewicht halten. Sie schnaufte leicht, als sie ihren Mantel richtete. “Eine Dame behandelt man normalerweise anders.“ kommentierte sie sein Verhalten, nicht wirklich sauer, aber doch etwas gereizt. Noch bevor sie fragen konnte, was das jetzt sollte, platzten bereits Worte aus seinen Mund, die sie zuerst nicht zuordnen konnte. Verwirrt beobachtete sie, wie er eine Szene vor all den Leuten machte, und erst, nachdem ein paar Sekunden nach seiner Anschuldigung vergangen waren, schien sie zu begreifen, was er vorhatte. Na, seine Schauspielkünste konnte er noch etwas verbessern. Gut genug waren sie jedoch, um die Leute um sie herum rein zu legen, denn plötzlich brach Tumult aus, als die Menschen versuchten sich in Sicherheit zu bringen. Nicht deren Ernst...? Amy seufzte laut, doch als sie plötzlich das herannahen lauter Schritte hörte, spannte sie sich etwas an. Die plötzlichen Schreie müssen Wachen angelockt haben. Für den Bruchteil einer Sekunde wirkte Amy tatsächlich geschockt, gar verzweifelt, doch ihr Hirn in Not arbeitete schnell und kam schon bald mit einer Idee auf. Nun war sie es, die ihn ein Grinsen zuwarf.
“Siehe zu und lerne.“ meinte sie im befehlerischen Ton, und während sie sprach, warf sie sich im eiligen Tempo den Hut vom Kopf, irgendwo in die Schatten, zerzauste sich das Haar, riss selbst an ihren weißen Oberteil, um es chaotisch zu machen. Es glitt ihr an der linken Schulter herunter, ein Knopf an ihren Bauch sprang auf. Sie entfernte ihren Mantel, band sich ihn um die Hüfte, dass er in der Dunkelheit schon wie ein großer Rock aussah. Zuallerletzt fegte sie eine Handvoll Gold vom gestohlenen Beutel zu Boden, und genau dann kamen die Wachen um die Ecke, und fragten, was der Tumult zu verdanken war. Amy warf sich den Wachen fast schon dramatisch vor den Füßen, und zerrte etwas an den Uniformen, eine verzweifelte Geste.
“Oh, Gott sei Dank, sie wissen nicht, wie sehr ich mich freue, sie zu sehen!“ schluchzte Amy im verzweifelten Ton. Sie hatte die perfekte Maske aufgesetzt, das perfekte Schauspiel. Sie war damit aufgewachsen, die eigene Persönlichkeit zu verbergen und sie auszutauschen, war schon so unzählige Male erfolgreich mit ihrem Schauspiel gewesen. Nicht nur das Verhalten, doch sie achtete auf ihr Aussehen. Sie wirkte, als hätte ein Tiger sie attackiert. “Oh Herr im Himmel, es war so grauenhaft, ich verstehe es einfach nicht... echte Tränen fielen ihre Wangen hinab, und das Schauspiel schien zu funktionieren, als einer der Wachen fragte: „Beruhigen sie sich, junge Dame. Was ist geschehen?“ Amy musste sich ein triumphierendes Grinsen verkneifen.
“D-Dieser Mann...“ sie deutete in die ungefähre Richtung, wo der Dieb sich im Dunkeln verbarg, ohne selbst hinzusehen, als würde sie sich vom Anblick des Mannes fürchten. Ihre Hände zitterten, und sie wirkte schwach auf den Beinen. “Ich habe einfach nach den Weg gefragt... ich bin nicht von hier, wissen sie? Und... und plötzlich hat er mich einfach angegriffen, und mir Anschuldigungen vorgeworfen... Gott, warum sollte er sowas tun...? Er hat versucht, mir mein Gold zu stehlen!“ sie deutete auf die Goldmünzen, die zu Boden lagen. Der Beweis schien die Wachen dann doch zu überzeugen, und zwei von den Dreien begaben sich langsam zu der Stelle, wo Amy hingedeutet hatte, während einer, an den sie sich so verzweifelt klammerte, bei ihr blieb. Sie sagte doch, dass er etwas an seine Schauspielkünste feilen musste.