08.11.2018, 22:18
Mit einer fließenden Bewegung ließ Shanaya ihre Tasche von der Schulter gleiten, ließ sie neben sich auf einen noch trockenen Stein sinken. So weit vom Wasser weg, wie es aus ihrer Position möglich war. Nur aus den Augenwinkeln nahm sie wahr, wie Lucien sich seiner Habe entledigte. Nur, als er etwas auf ihre Worte erwiderte, richteten sich die blauen Augen auf den Mann, ein gespielt enttäuschter Blick darin.
„Meine unsterbliche Seele wird dich heimsuchen.“
Ein leises Schnauben, ehe das gut gelaunte Grinsen auf ihre Lippen zurück kehrte. Aber das Gift wirkte immerhin nicht sofort – und so würde sie vielleicht dazu kommen, sich vor ihrem Tod noch kurz zu erfrischen. Und Lucien schien diese Idee auch sehr verlockend zu finden, immerhin hatte er sich schon seinen Stiefeln entledigt, zog das Hemd von seiner Hüfte, während ihre eigenen Finger zu ihrem Gürtel wanderten. Erst in diesem Moment fiel ihr bewusst auf, dass es bei ihr einen Moment länger dauern würde. Der Gürtel mit dem Degen war schnell geöffnet, landete neben ihr auf den Felsen. Dann hielt sie einen Moment inne, überdachte etwas entscheidendes und biss sich leicht auf die Zunge, um ein Grinsen zu unterdrücken. Die Worte des Dunkelhaarigen ließen sie schließlich wieder aufmerken, und gerade, als sie das rote Tuch von ihrer Hüfte zog, hatte Lucien sich seiner Hose entledigt. Ihre erster Gedanke war erstaunlicherweise der unschuldige Gedanke daran, ob er genau DAS jetzt auch von ihr erwartete. Seine Worte sprachen schon einmal dafür.
„Vielleicht bleibe ich auch einfach hier sitzen und genieße die Aussicht ein wenig?“
Ihr zweiter Gedanke war der, den man in solch einem Moment erwartete. Und so musterte sie ganz ungeniert jede Stelle seines Körpers, wog dabei abschätzend und mit prüfender Miene den Kopf etwas zur Seite. Nur das Ergebnis teilte sie ihm nicht mit. Inzwischen hatten ihre Hände schon einige der Bänder ihrer Corsage geöffnet, während Lucien der erste war, der sich auf ins Wasser machte. Er blieb stehen und sie hob den Blick, musterte sein Gesicht, während ihre Finger geschickt die letzten Bänder aus dem Leder zupften. Und ihre Frage war längst beantwortet, und doch konnte sie genau das in seinem Blick erkennen. Die Herausforderung. Die Erwartung, dass sie es ihm gleich tat.
„Ich könnte mich an diesen Ausblick wirklich gewöhnen.“
Damit konnte sie die Corsage von sich lösen, warf sie zu ihrem Gürtel und der Tasche. Noch einen Moment musterte sie den Dunkelhaarigen, ehe sie sich mit aller Ruhe erhob, die Hände kurz ineinander legte und sich zum Himmel streckte. Ohne diesen ganzen Kram war es doch irgendwie erträglicher. Als sie die Hände wieder sinken ließ, wanderten ihre Finger automatisch zu dem Verschluss ihrer Hose, ihr blauer Blick lag dabei forschend auf Lucien. Sie musste ihn leider enttäuschen – aber er wusste ja bereits, dass er sich manche Dinge erst verdienen musste. Einige Momente später landete auch ihre Hose bei der Tasche – nur die Bluse behielt sie an. Und diese war gerade lang genug, um das nötigste zu verdecken. Und damit ließ sie nicht länger auf sich warten, tat es dem Dunkelhaarigen gleich und watete durch das Wasser. Es war unglaublich angenehm, aber sie riss sich zusammen, warf sich nicht direkt nach vorn. Nur direkt vor Lucien blieb sie stehen, neigte sich zu ihm, ein eindeutiges Lächeln auf den Lippen. Damit legte sie ihm eine Hand auf die nackte Brust, fuhr kurz mit den Fingern über seine Haut und drückte ihn leicht nach hinten, bis die Felsen ein abruptes Ende nahmen und nur noch Wasser auf sie wartete.