14.10.2018, 16:07
Gut.
Am Rande bekam er mit, dass Cornelis sich um Trevor kümmerte und blieb am Verkäufer dran, bis die Beiden im bunten Treiben verschwunden waren.
Kurz darauf verfolgte er, neben dem Rotbart einherschlendernd, wie sein Bruder seine Schneise der Aufmerksamkeit hinterließ, konnte sich aber zum Glück aus den meisten Angelegenheiten heraushalten und so recht sicher sein, dass man ihn und Feuerbart kaum beachtete.
Er war gerade dabei zu überlegen, wie er dem Hünen am geschicktesten eine Frage stellen könnte, als jener plötzlich stehen blieb.
Hmm...?
Da fing Cornelis auch schon an zu grinsen, stieß ihm in die Seite und lenkte stumm Gregorys Blick auf den Schmuckstand.
"Was—", setzte er an, wurde aber von einem plötzlich losgreinenden Blag übertönt.
Der wollte doch nicht etwa wirklich ...? Doch der ehemalige Kapitän bewegte sich bereits zu Trevor zurück.
"Was willst du denn jetzt von meinem Bruder?", nuschelte Greg sich in seinen Bart und beobachtete Feuerbart misstrauisch.
Als der zu schwanken begann entfuhr dem Schiffsarzt ein gedämpftes:
"Was zum...?!?
"Oh Goddess, bitte nicht! NEIN!"
Aber es kam wie er befürchtet hatte:
Vor dem Stand brach Cornelis scheinbar einen Streit mit Trevor vom Zaun und alles, was ihm blieb, war zurückweichen, und sich wie die Masse zu benehmen.
Unauffällig beobachtete Gregory seine Umgebung, suchte nach Wachen oder anderen, übereifrigen "Rittern", die dem Juwelier zu Hilfe eilen wollten.
Hinter dem Stand redete der jener auf seinen Gesellen ein und bekam den Aufruhr erst verspätet mit.
Die Standwachen sahen einander an, entschieden aber, dass das noch nicht ihr Problem wäre.
Von den übrigen Leuten deuteten zwar ein paar auf die Streithähne, der Großteil ignorierte sie jedoch gleichgültig bis angewidert. Ein junger Mann aber schickte sich an, dazwischen gehen zu wollen.
Das war sein Zeichen. Entschlossen trat der ältere Scovell vor und kam gerade recht, um in die Befreiungsaktion seines Bruders hineinzugerate. Dann ging alles sehr schnell:
"Ho' there Gentlemen! Das tut doch nicht nötig! AGH!", meinte er.
Cornelis krachte in ihn hinein, Gregory taumelte zwei Schritte zurück, presste sich den Handballen auf die Lippen und verhielt sich auch sonst, als hätte er soeben einen schmerzhaften Schlag dorthin bekommen.
Trevor stürzt mitsamt eines Aufpassers in den Stand. Krachend und splitternd gab die Auslage unter dem Gewicht der Körper nach.
Der zweite Wachhund stand einen Augenblick hin- und hergerissen da, schnellte dann nach vorne, um Cornelis zu packen.
"Mein Stand!", keuchte der Händler, während sein Geselle völlig verdatter dastand.
"Pack ihn dir!", fuhr ihn der Meister an, was den Jungspund tatsächlich dazu brachte, Trevor ungeschickt zu greifen und zu sich zu ziehen. Der Mann darunter stöhnte schmerzhaft und hustete, griff sich fahrig an die Seite und starrte kurz darauf auf seine Blutigen Finger.
"Warten Sie! Ich bin Arzt."
Was für eine Anmaßung, dachte Gregory. Und doch hatte er die Worte gerade geäußert. Er eilte zu dem Verletzten und ging in die Hocke. Geschickt fing er seinen Schwung auf einer Kette ab und ließ sie unbemerkt in einer Tasche verschwinden.
Doch auch die Elstern des Marktes waren nicht weit, denn genau wie Gregory stürzten auch zwei Straßenkinder Richtung stand um die Gelegenheit zu nutzen und der junge Mann von vorhin zögerte zwar, eilte dann aber tatsächlich in Richtung eines der Uniformierten und versuchte ihn auf die Situation aufmerksam zu machen, welcher allerdings zu einem Kollegen schaute, der näher am Marktplatz stand und die Aufregung dort mitbekommen hatte ...
{ Marktplatz, Stand eines Juweliers | bei Cornelis und Trevor }