16.09.2018, 15:05
Talin Immer noch mit ausgestrecktem Arm ließ die Blonde den Spott noch einmal über sich ergehen. Wenn sie wirklich so tollpatschig war und in ein Grab fiel und sich dabei auch noch ihr Fuß in einer Wurzel verkeilte, dann musste sie das einfach so hinnehmen. Wäre es Shanaya passiert, hätte Talin sie schallend ausgelacht. So fand sie das ganze aber nicht sehr witzig. Schon gar nicht, als sie dem Kopfnicken der Schwarzhaarigen mit einem Schulterblick folgte. Jetzt bekamen sie also noch Besuch? Dabei hatte der Abend so gut angefangen. „Ich denke mal, die sind so tot wie wir beide.“ Sie nahm die Hand der anderen und kämpfte noch einmal mit der Wurzel, die ihr Bein gefangen hielt, bevor sie sich schließlich befreien konnte. Erleichtert bewegte sie ihren Fuß ein paar Mal hin und her, bevor sie sich schließlich erhob und fröhlich in die Richtung der drei Gestalten blickte. Jetzt wo sie frei war, konnte sie einiges mehr mit Humor nehmen. „Aber vielleicht wollen sie ja, dass wir hier einen Liegeplatz beziehen.“
Shanaya lächelte amüsiert darüber, dass Talin ihre Worte scheinbar einfach hinnahm. Was blieb ihr auch anderes übrig? Sie konnte immerhin nicht weg. Sie saß in der Falle und ein paar Ideen gingen der Schwarzhaarigen noch durch den Kopf – bis die Blonde nach ihrer Hand griff. IM nächsten Moment war sie frei, genoss es offensichtlich, dass sie nicht mehr allein waren. Shanaya selbst erhob sich auch mit einem Lächeln, ließ die blauen Augen noch einen Moment auf ihrem Gegenüber ruhen, bevor auch sie sich wieder in die Richtung des Besuchs wandte. „Sie sehen jedenfalls aus, als ob sie hier den absoluten Spaß suchen würden.“ Die junge Frau zuckte mit den Schultern, ließ dabei die drei Gestalten nicht aus den Augen.
Der größte von ihnen, ein ziemlicher Schrank, war nun nah genug, dass man sein Gesicht erkennen konnte. Ein widerliches, süffisantes Grinsen auf den Lippen. „Was macht ihr zwei Vögelchen denn hier allein an so einem Ort?“
Talin konnte es nur zu gut verstehen, dass die drei Kerle ihnen gefolgt waren und nun ihr Vergnügen suchten. Der Friedhof gab ja nun wirklich gar nicht mehr her. Da musste man wohl immer darauf hoffen, dass zwei ahnungslose Passanten des Weges kamen, damit hier ein bisschen Spaß aufkam. So konnte man den Mythos um einen verfluchten Friedhof natürlich auch gestalten. Die Blonde musterte den Schrank kurz, bevor ihr Blick auf die anderen beiden fiel. Der eine war etwas untersetzt und hatte kaum Haar auf den Kopf, obwohl eher vielleicht Mitte zwanzig sein musste. Der Dritte im Bunde sah eigentlich ganz nett aus, aber das wars eigentlich auch schon. Er sah eben nett und normal und total langweilig aus. Kein Wunder das die sich zusammen taten. Sie sahen schon so aus, als würden sie allein kaum durchs Leben kommen. Sie seufzte gelangweilt und sah dann zu Shanaya, statt den Schrank zu beachten. „Ich glaube nicht, dass jemand von denen was interessantes dabei hat. Wollen wir uns noch ein wenig umsehen oder zurück gehen?“ Fastglatze schien es gar nicht zu gefallen, einfach so ignoriert zu werden. Er plusterte sich auf und trat vor seinen Freund den Schrank. „Ey, er hat disch was gefragt, ey!“ Talin wandte sich gelangweilt zu ihm und lächelte, ohne dass es ihre Augen erreichte. „Und mich interessiert es nicht, ey.“
Shanaya seufzte leise. Kaum waren sie auf einer Insel und zu zweit an 'so einem Ort' wurden sie von irgendwelchen Gestalten belagert. So viele Vorzüge es auch hatte, eine Frau zu sein... Viel zu oft zogen Brüste auch irgendwelche Idioten an. Wie in diesem Fall. Die blauen Augen musterten nur kurz die drei Fremden, auf die Worte des einen ein erneutes Seufzen. Wie kam Lucien auf die Behauptung, das nicht alle Kerle gleich waren? Vielleicht, weil er selbst einer war und das Offensichtliche nicht sah. Oder sehen wollte. „Wir können noch zum Ende gehen und dann zurück – ich glaube, der Rest hier ist so interessant wie die drei,“ war ihre schlichte Antwort auf die Frage der Blonden. Und wie erwartet, fühlten sich die werten Herrschaften natürlich gekränkt. Armes Ego. Der Dritte entfernte sich von den beiden andere, bewegte sich mit Blick zu den Beiden Frauen um sie herum, um ihnen den Weg zu versperren. „Ihr solltet aufpassen, was ihr sagt. Wir sind in der Überzahl. Und wir wollen euch kleinen Mädchen doch nicht wehtun.“ Und wieder kam von der Schwarzhaarigen ein gelangweiltes Seufzen, mit dem sie Talin anblickte.
Talin Für einen kurzen Moment wusste sie nicht ganz, ob sie lachen oder weinen sollte. Für gewöhnlich fühlten sich Mädchen in solchen Situationen sicher bedroht und hatten furchtbare Angst. Nur natürlich, wenn man vorher noch nie mit etwas ähnlichem konfrontiert war. Aber das war nicht der Grund, warum sie weinen wollte. Nein, es war einfach so lächerlich, dass sie am liebsten in Tränen ausgebrochen wäre. Wie billig und peinlich war es bitte zwei Mädchen auf einem Friedhof aufzulauern und sie dann auch noch so plump einzukesseln. Talin sah kurz über die Schulter den Normalo hinter sich an. Ein bisschen hatte sie Angst vor ihm. Aber das lag nicht an seinem Aussehen oder weil er besonders kräftig wirkte. Nein, es war dieses Lächeln. Dieses nette Lächeln, als wäre es völlig selbstverständlich und normal, dass er zwei Mädchen bedrängte. Solche Typen hasste sie am meisten. Ihr Blick wanderte weiter zu Shanaya. Wenn sie ihren Rundgang fortsetzen wollten, dann mussten sie die drei wohl erst loswerden. „Sieh es als Übung. So können wir ein bisschen trainieren und müssen keine große Rücksicht nehmen. Und wer weiß, vielleicht haben sie ja auch etwas Wertvolles dabei.“ Talin wusste nicht recht, ob sie jetzt Shanaya oder sich selbst motivierte, aber sie drehte dem Großen und dem Kleinen den Rücken zu und konzentrierte sich auf den gruseligen Langweiligen. „Nur so aus Neugierde...wenn ihr uns beiden kleinen Mädchen nicht weh tun wollt...was wollt ihr denn dann?“ Wieder dieses nette, eklige Lächeln. „Nur ein bisschen Spaß. Das wird euch auch gefallen.“ Die. Absolut. Dümmste. Antwort. Aller. Zeiten. Ohne ein weiteres Wort zog Talin ihren Dolch, trat vor und griff ihn an. Im Gleichen Moment bemerkte sie aus dem Augenwinkel Bewegung hinter sich, wie die beiden anderen auf Shanaya los stürmten.
Shanaya rümpfte leicht die Nase, schloss dabei für einige Herzschläge die Augen. Hoffentlich wurde das jetzt nicht auf jeder Insel so. Darauf hatte sie nun wirklich keine Lust. Trotzdem stellte sie sich vorsichtshalber auf einige solcher Begegnungen ein. Auf irgendwelche dummen Sprüche. Auf Kerle, die glaubten, sie könnten ihr einfach so den Weg abschneiden, weil sie in der Überzahl waren. Auf Talins Worte hin lachte sie leise, zuckte mit den Schultern. „Wir haben uns ja nicht erst kürzlich die Finger mit Blut befleckt...“ Wobei das ja irgendwie für den 'guten' Zweck gewesen war. Es war um Leben und Tod gegangen! Und nicht um irgendwelche Typen, die ihr Gehirn in der Hose mit sich herum trugen. Aber die Worte der Blonden verlockten Shanaya auch ohne diesen Gedanken, sie lächelte also über die Antwort des Mannes – und Talins folgenden Angriff. Sie wollte ihnen doch auch gar nicht wehtun! Aber sie provozierten es ja förmlich. Und so huschten die blauen Augen schnell zu den beiden anderen Männern. Ihre Schwächen waren schnell erkannt. Der eine kräftig, dadurch aber auch weniger flink. Der andere sah nicht unbedingt aus, als wäre er eine helle Kerze. Shanaya grinste, wich dem ersten Schlag des Schranks einfach mit einem schnellen Ducken aus, griff jedoch nicht nach einer Waffe. Kaum hatte seine Faust sie verfehlt, warf der Glatzkopf sich nach vorn, wollte sie scheinbar mit seinem ganzen Körper zu Boden werfen. Und Shanaya wartete, bis zu dem Moment, in dem er los sprang und wieder machte sie einen Satz zur Seite, blieb jedoch so nah stehen, dass sie seinem Rücken einen guten Hieb mit ihrem Ellenbogen verpassen konnte. Ein kurzes Aufjolen, ehe der Mann am Boden lag und die Dunkelhaarige sich wieder auf den Schrank konzentrieren konnte, der sichtlich wütender als zuvor war.
Talin Der erste Streich mit ihrem Dolch ging daneben, aber sie hatte den Mann auch nur überraschen wollen. Er wich ziemlich irritiert zur Seite. Anscheinend hatte sich bis heute nie jemand gewehrt, wenn die drei ankamen. Was sie sich kaum vorstellen konnte. Die Kerle sahen nicht gerade nach dem großen Bösem dieser Insel aus. Um das noch einmal zu beweisen, stolperte Normalo in das gleiche Loch, wie Talin nur ein paar Augenblicke zuvor. Sie konnte nicht anders, als auf ihn hinab zu grinsen, wie er dort lag und versuchte sich wieder aufzurappeln. „Lass es bleiben. Die Untoten halten dich fest.“ Er sah sie an, als hätte sie einen Knall und Talin seufzte nur enttäuscht. Schade das er den Witz nicht verstand. Sie drehte ihren Dolch einmal um und ließ den Griff mit voller Wucht auf seine Stirn knallen. Und weil er nicht sofort das Bewusstsein verlor machte sie es gleich noch einmal, bis er umfiel. Sie sah ihm dabei nicht mehr zu, sondern drehte sich um, nur um festzustellen, dass die Schwarzhaarige, den kleinen schon auf die Matten geschickt hatte und sich nun dem Schrank gegenübersah. Auch den Kurzen schlug Talin bewusstlos, bevor sie den beiden Kontrahenten zu sah. „Brauchst du vielleicht Hilfe? Oder willst du das gern allein machen?“
Shanaya hätte sich zu gern umgewandt, um zu sehen, was Talin mit ihrer kleinen Beschäftigung so trieb. Aber sie wollte bei ihrer eigenen Beschäftigung ja nicht unaufmerksam werden, also schmunzelte sie nur über die verschiedenen Geräusche hinter ihr, ließ keine Sekunde für einen Zweifel, dass die Blonde hinter ihr die Überhand hatte. Ein lautes Knallen, aber leider musste sie den Griffeln des Schranks wieder ausweichen, konnte sich nicht umblicken. Aber schon im nächsten Moment hörte sie die Stimme der anderen Frau, grinste dem Mann vor ihr dabei breit ins Gesicht. Ob sie Hilfe brauchte? Sicher nicht. Aber sie war ja ein guter Mensch und wollte nicht all den Spaß für sich allein haben. Der nächste Griff des Mannes saß also, er packte sie mit einer Hand am Kragen und holte mit der anderen aus, während Shanaya vollkommen ruhig blieb. Sie hoffte nur, dass Talin diese Ruhe auch richtig deuten konnte. Ansonsten hätte sie gleich sicher ziemliche Kopfschmerzen.
Talin wartete entspannt auf eine Antwort, bekam sie aber nicht mit Worten, sondern mit Taten. Sie sah, wie Shanaya am Kragen gepackt wurde und der Schrank ausholte, um das Mädchen zu schlagen. Er war vollkommen sauer, nachdem seine Kameraden schon zu Fall gebracht worden waren. Ein wenig wartete die Blonde darauf, dass das andere Mädchen verzweifelt um Hilfe rief, aber sie blieb nur völlig ruhig und unbewegt stehen. Na gut, dann würde Talin eben nicht auf die Verzweiflung warten. Sie trat zügig näher, damit die Faust ihre Begleiterin nicht erwischte und stach mit dem Dolch auf seinen Arm ein. Da er nicht mehr ausweichen konnte, erwischte sie ihn am Unterarm und er schrie auf, während er gleichzeitig Shanaya los ließ. Mit einem leisen Wimmern hielt er seinen Arm fest und starrte die beiden Mädchen wütend an. Talin zuckte nur die Schultern. „Ihr hättet uns eben einfach in Ruhe lassen sollen.“ Sie trat vor, während er auf seinen Arm hinunter sah und trat ihm zwischen die Beine. Als er sich krümmte, packte sie seinen Arm und zog ihren Dolch heraus. Dafür mochte sie den viel zu gern. Dann sah sie zu Shanaya. „Du hast die Ehre ihn zum zu hauen. Ich durchsuche die anderen.“
Shanaya lächelte amüsiert darüber, dass Talin ihre Worte scheinbar einfach hinnahm. Was blieb ihr auch anderes übrig? Sie konnte immerhin nicht weg. Sie saß in der Falle und ein paar Ideen gingen der Schwarzhaarigen noch durch den Kopf – bis die Blonde nach ihrer Hand griff. IM nächsten Moment war sie frei, genoss es offensichtlich, dass sie nicht mehr allein waren. Shanaya selbst erhob sich auch mit einem Lächeln, ließ die blauen Augen noch einen Moment auf ihrem Gegenüber ruhen, bevor auch sie sich wieder in die Richtung des Besuchs wandte. „Sie sehen jedenfalls aus, als ob sie hier den absoluten Spaß suchen würden.“ Die junge Frau zuckte mit den Schultern, ließ dabei die drei Gestalten nicht aus den Augen.
Der größte von ihnen, ein ziemlicher Schrank, war nun nah genug, dass man sein Gesicht erkennen konnte. Ein widerliches, süffisantes Grinsen auf den Lippen. „Was macht ihr zwei Vögelchen denn hier allein an so einem Ort?“
Talin konnte es nur zu gut verstehen, dass die drei Kerle ihnen gefolgt waren und nun ihr Vergnügen suchten. Der Friedhof gab ja nun wirklich gar nicht mehr her. Da musste man wohl immer darauf hoffen, dass zwei ahnungslose Passanten des Weges kamen, damit hier ein bisschen Spaß aufkam. So konnte man den Mythos um einen verfluchten Friedhof natürlich auch gestalten. Die Blonde musterte den Schrank kurz, bevor ihr Blick auf die anderen beiden fiel. Der eine war etwas untersetzt und hatte kaum Haar auf den Kopf, obwohl eher vielleicht Mitte zwanzig sein musste. Der Dritte im Bunde sah eigentlich ganz nett aus, aber das wars eigentlich auch schon. Er sah eben nett und normal und total langweilig aus. Kein Wunder das die sich zusammen taten. Sie sahen schon so aus, als würden sie allein kaum durchs Leben kommen. Sie seufzte gelangweilt und sah dann zu Shanaya, statt den Schrank zu beachten. „Ich glaube nicht, dass jemand von denen was interessantes dabei hat. Wollen wir uns noch ein wenig umsehen oder zurück gehen?“ Fastglatze schien es gar nicht zu gefallen, einfach so ignoriert zu werden. Er plusterte sich auf und trat vor seinen Freund den Schrank. „Ey, er hat disch was gefragt, ey!“ Talin wandte sich gelangweilt zu ihm und lächelte, ohne dass es ihre Augen erreichte. „Und mich interessiert es nicht, ey.“
Shanaya seufzte leise. Kaum waren sie auf einer Insel und zu zweit an 'so einem Ort' wurden sie von irgendwelchen Gestalten belagert. So viele Vorzüge es auch hatte, eine Frau zu sein... Viel zu oft zogen Brüste auch irgendwelche Idioten an. Wie in diesem Fall. Die blauen Augen musterten nur kurz die drei Fremden, auf die Worte des einen ein erneutes Seufzen. Wie kam Lucien auf die Behauptung, das nicht alle Kerle gleich waren? Vielleicht, weil er selbst einer war und das Offensichtliche nicht sah. Oder sehen wollte. „Wir können noch zum Ende gehen und dann zurück – ich glaube, der Rest hier ist so interessant wie die drei,“ war ihre schlichte Antwort auf die Frage der Blonden. Und wie erwartet, fühlten sich die werten Herrschaften natürlich gekränkt. Armes Ego. Der Dritte entfernte sich von den beiden andere, bewegte sich mit Blick zu den Beiden Frauen um sie herum, um ihnen den Weg zu versperren. „Ihr solltet aufpassen, was ihr sagt. Wir sind in der Überzahl. Und wir wollen euch kleinen Mädchen doch nicht wehtun.“ Und wieder kam von der Schwarzhaarigen ein gelangweiltes Seufzen, mit dem sie Talin anblickte.
Talin Für einen kurzen Moment wusste sie nicht ganz, ob sie lachen oder weinen sollte. Für gewöhnlich fühlten sich Mädchen in solchen Situationen sicher bedroht und hatten furchtbare Angst. Nur natürlich, wenn man vorher noch nie mit etwas ähnlichem konfrontiert war. Aber das war nicht der Grund, warum sie weinen wollte. Nein, es war einfach so lächerlich, dass sie am liebsten in Tränen ausgebrochen wäre. Wie billig und peinlich war es bitte zwei Mädchen auf einem Friedhof aufzulauern und sie dann auch noch so plump einzukesseln. Talin sah kurz über die Schulter den Normalo hinter sich an. Ein bisschen hatte sie Angst vor ihm. Aber das lag nicht an seinem Aussehen oder weil er besonders kräftig wirkte. Nein, es war dieses Lächeln. Dieses nette Lächeln, als wäre es völlig selbstverständlich und normal, dass er zwei Mädchen bedrängte. Solche Typen hasste sie am meisten. Ihr Blick wanderte weiter zu Shanaya. Wenn sie ihren Rundgang fortsetzen wollten, dann mussten sie die drei wohl erst loswerden. „Sieh es als Übung. So können wir ein bisschen trainieren und müssen keine große Rücksicht nehmen. Und wer weiß, vielleicht haben sie ja auch etwas Wertvolles dabei.“ Talin wusste nicht recht, ob sie jetzt Shanaya oder sich selbst motivierte, aber sie drehte dem Großen und dem Kleinen den Rücken zu und konzentrierte sich auf den gruseligen Langweiligen. „Nur so aus Neugierde...wenn ihr uns beiden kleinen Mädchen nicht weh tun wollt...was wollt ihr denn dann?“ Wieder dieses nette, eklige Lächeln. „Nur ein bisschen Spaß. Das wird euch auch gefallen.“ Die. Absolut. Dümmste. Antwort. Aller. Zeiten. Ohne ein weiteres Wort zog Talin ihren Dolch, trat vor und griff ihn an. Im Gleichen Moment bemerkte sie aus dem Augenwinkel Bewegung hinter sich, wie die beiden anderen auf Shanaya los stürmten.
Shanaya rümpfte leicht die Nase, schloss dabei für einige Herzschläge die Augen. Hoffentlich wurde das jetzt nicht auf jeder Insel so. Darauf hatte sie nun wirklich keine Lust. Trotzdem stellte sie sich vorsichtshalber auf einige solcher Begegnungen ein. Auf irgendwelche dummen Sprüche. Auf Kerle, die glaubten, sie könnten ihr einfach so den Weg abschneiden, weil sie in der Überzahl waren. Auf Talins Worte hin lachte sie leise, zuckte mit den Schultern. „Wir haben uns ja nicht erst kürzlich die Finger mit Blut befleckt...“ Wobei das ja irgendwie für den 'guten' Zweck gewesen war. Es war um Leben und Tod gegangen! Und nicht um irgendwelche Typen, die ihr Gehirn in der Hose mit sich herum trugen. Aber die Worte der Blonden verlockten Shanaya auch ohne diesen Gedanken, sie lächelte also über die Antwort des Mannes – und Talins folgenden Angriff. Sie wollte ihnen doch auch gar nicht wehtun! Aber sie provozierten es ja förmlich. Und so huschten die blauen Augen schnell zu den beiden anderen Männern. Ihre Schwächen waren schnell erkannt. Der eine kräftig, dadurch aber auch weniger flink. Der andere sah nicht unbedingt aus, als wäre er eine helle Kerze. Shanaya grinste, wich dem ersten Schlag des Schranks einfach mit einem schnellen Ducken aus, griff jedoch nicht nach einer Waffe. Kaum hatte seine Faust sie verfehlt, warf der Glatzkopf sich nach vorn, wollte sie scheinbar mit seinem ganzen Körper zu Boden werfen. Und Shanaya wartete, bis zu dem Moment, in dem er los sprang und wieder machte sie einen Satz zur Seite, blieb jedoch so nah stehen, dass sie seinem Rücken einen guten Hieb mit ihrem Ellenbogen verpassen konnte. Ein kurzes Aufjolen, ehe der Mann am Boden lag und die Dunkelhaarige sich wieder auf den Schrank konzentrieren konnte, der sichtlich wütender als zuvor war.
Talin Der erste Streich mit ihrem Dolch ging daneben, aber sie hatte den Mann auch nur überraschen wollen. Er wich ziemlich irritiert zur Seite. Anscheinend hatte sich bis heute nie jemand gewehrt, wenn die drei ankamen. Was sie sich kaum vorstellen konnte. Die Kerle sahen nicht gerade nach dem großen Bösem dieser Insel aus. Um das noch einmal zu beweisen, stolperte Normalo in das gleiche Loch, wie Talin nur ein paar Augenblicke zuvor. Sie konnte nicht anders, als auf ihn hinab zu grinsen, wie er dort lag und versuchte sich wieder aufzurappeln. „Lass es bleiben. Die Untoten halten dich fest.“ Er sah sie an, als hätte sie einen Knall und Talin seufzte nur enttäuscht. Schade das er den Witz nicht verstand. Sie drehte ihren Dolch einmal um und ließ den Griff mit voller Wucht auf seine Stirn knallen. Und weil er nicht sofort das Bewusstsein verlor machte sie es gleich noch einmal, bis er umfiel. Sie sah ihm dabei nicht mehr zu, sondern drehte sich um, nur um festzustellen, dass die Schwarzhaarige, den kleinen schon auf die Matten geschickt hatte und sich nun dem Schrank gegenübersah. Auch den Kurzen schlug Talin bewusstlos, bevor sie den beiden Kontrahenten zu sah. „Brauchst du vielleicht Hilfe? Oder willst du das gern allein machen?“
Shanaya hätte sich zu gern umgewandt, um zu sehen, was Talin mit ihrer kleinen Beschäftigung so trieb. Aber sie wollte bei ihrer eigenen Beschäftigung ja nicht unaufmerksam werden, also schmunzelte sie nur über die verschiedenen Geräusche hinter ihr, ließ keine Sekunde für einen Zweifel, dass die Blonde hinter ihr die Überhand hatte. Ein lautes Knallen, aber leider musste sie den Griffeln des Schranks wieder ausweichen, konnte sich nicht umblicken. Aber schon im nächsten Moment hörte sie die Stimme der anderen Frau, grinste dem Mann vor ihr dabei breit ins Gesicht. Ob sie Hilfe brauchte? Sicher nicht. Aber sie war ja ein guter Mensch und wollte nicht all den Spaß für sich allein haben. Der nächste Griff des Mannes saß also, er packte sie mit einer Hand am Kragen und holte mit der anderen aus, während Shanaya vollkommen ruhig blieb. Sie hoffte nur, dass Talin diese Ruhe auch richtig deuten konnte. Ansonsten hätte sie gleich sicher ziemliche Kopfschmerzen.
Talin wartete entspannt auf eine Antwort, bekam sie aber nicht mit Worten, sondern mit Taten. Sie sah, wie Shanaya am Kragen gepackt wurde und der Schrank ausholte, um das Mädchen zu schlagen. Er war vollkommen sauer, nachdem seine Kameraden schon zu Fall gebracht worden waren. Ein wenig wartete die Blonde darauf, dass das andere Mädchen verzweifelt um Hilfe rief, aber sie blieb nur völlig ruhig und unbewegt stehen. Na gut, dann würde Talin eben nicht auf die Verzweiflung warten. Sie trat zügig näher, damit die Faust ihre Begleiterin nicht erwischte und stach mit dem Dolch auf seinen Arm ein. Da er nicht mehr ausweichen konnte, erwischte sie ihn am Unterarm und er schrie auf, während er gleichzeitig Shanaya los ließ. Mit einem leisen Wimmern hielt er seinen Arm fest und starrte die beiden Mädchen wütend an. Talin zuckte nur die Schultern. „Ihr hättet uns eben einfach in Ruhe lassen sollen.“ Sie trat vor, während er auf seinen Arm hinunter sah und trat ihm zwischen die Beine. Als er sich krümmte, packte sie seinen Arm und zog ihren Dolch heraus. Dafür mochte sie den viel zu gern. Dann sah sie zu Shanaya. „Du hast die Ehre ihn zum zu hauen. Ich durchsuche die anderen.“