Das Team der Inselwelten heißt euch herzlich Willkommen und steht euch bei allen Problemen mit Rat und Tat zur Seite. Bei den Piratenoberhäuptern findet ihr eine helfende Hand für eure Fragen.
Die Zahl in Klammern gibt an, wie viele Tage der Charakter bereits an der Reihe ist (ab 7 Tagen). Ist die Zahl hellgrau unterlegt, ist das Mitglied aktuell abgemeldet. Aktuell: 03.12.
Lucien Dravean ist 21 Jahre alt und wurde unter den Sternen der ersten Welt auf der Insel Kelekuna geboren. Dieser mutige Pirat reist als Captain durch die Meere der Inselwelten und plünderte mit der Crew bereits auf 91 Streifzügen in 60 Tavernen.
Als sie nacheinander das Wirtshaus betraten, schlug Lucien prompt der vertraute Geruch von abgestandener Luft, schwitzender, Alkohol ausdünstender Leiber und schwerem Rauch entgegen. Doch im Gegensatz zu früheren Besuchen kroch ihm die raue Atmosphäre nicht unter die Haut und hieß ihn willkommen, sondern prallte an ihm ab wie von einem unsichtbaren Schleier zurückgehalten. Dieses Mal hatte er eine Aufgabe und sich ganz und gar darauf zu konzentrieren, verdrängte zumindest das Bild von Talins leblosem Körper, das sich hartnäckig in seinem Verstand festklammerte.
Shanaya und Zairym tauchten am Rande seines Blickfeldes auf, während er sich mit flüchtiger Aufmerksamkeit im Raum umschaute. Dann wandte er den Kopf halb in Richtung der Piratin, die das Wort ergriff. Mit einem wortlosen Nicken bestätigte Lucien kurz, dass er verstanden hatte. Ihren Rat nahm er ohne jedes Hinterfragen an, denn wenn irgendjemand aus ihrer kleinen Gruppe den Charakter des Wirtes einigermaßen einschätzen konnte, dann war es Shanaya. Und sofort überschlug er gedanklich seine Möglichkeiten, griff nach der erstbesten Idee, die am erfolgversprechendsten war.
Das Gespräch seiner beiden Begleiter bekam der Dunkelhaarige überdies kaum mit, war schon drauf und dran, sich in Bewegung zu setzen, als die Stimme der Navigatorin ihn zurückhielt. Die Überzeugung darin sagte ihm, dass ihre Worte hauptsächlich ihm galten. Ein stilles Versprechen, eine mutige Gewissheit. Die tiefgrünen Augen kehrten zu der jungen Frau zurück, wanderten nach kurzem Ausharren zu Zairym weiter, der sich ihrer Zuversicht anschloss.
Lucien teilte sie nicht. Ein Teil von ihm wünschte sich vielleicht, dass er es könnte, doch Optimismus lag ihm nicht. Das einzige, was er wusste, war, dass ihm gar keine andere Wahl blieb.
„Das müssen wir“,
antwortete er deshalb nur leise, ohne Shanayas Lächeln zu erwidern, wandte sich schließlich ab und durchquerte den Schankraum, bis er die Theke am anderen Ende erreichte.
Dahinter polierte ein bulliger Mann von vielleicht fünfzig Jahren ein Glas, das die Mühe kaum noch wert war. Er sah nicht auf, als Lucien sich an das mit undefinierbaren Flecken verzierte Holz lehnte und eine Münze aus seiner Geldbörse zog. Auf den Zügen den gleichen grimmigen Ernst, wie die ganze Zeit schon.
„Rum“,
verlangte er knapp, nicht in Stimmung für die Schauspieleinlage, die vielleicht nötig gewesen wäre. Er konnte nur hoffen, dass der nachdenkliche Zug über seinen Brauen reichte, um die Geschichte, die er sich ausgedacht hatte, überzeugend genug klingen zu lassen.
Der Wirt gab ein missgelauntes Brummen von sich, stellte das dreckige Glas ab und warf sich den noch dreckigeren Lappen über die Schulter, bevor er nach einem Tonkrug und einer Flasche griff. Mit einem lauten Klonk landete das Gefäß vor Luciens Nase und wurde im nächsten Moment zu gut zwei Dritteln mit einer feinen, karamellfarbenen Flüssigkeit gefüllt.
Lucien ließ das Gold los. Doch statt nach dem Getränk zu greifen, bedeutete er dem Wirt mit einem flüchtigen Wink, ein Stück näher zu kommen. Der Mann strich die Münze ein, wirkte ansonsten jedoch reichlich desinteressiert, als er mit halbem Ohr zuhörend näher trat.
„Hmm...“, machte der Kelekunier widerwillig, als sträube sich etwas in ihm, die nächsten Worte hervorzubringen. Dann senkte er die Stimme. „Habt Ihr schon einmal von diesen Untergrundkämpfen gehört, die es überall geben soll? Hohe Wetteinsätze, jede Menge hübsche Mädchen und so weiter?“
Er wischte diese Nebensächlichkeiten mit einer Hand weg, als interessierten sie nicht weiter, und der Wirt gab ein erneutes Brummen von sich. Dieses Mal lag Bestätigung darin. „Und?“, knurrte er und ging wieder dazu über, seine Gläser dreckig zu polieren.
Innerlich brodelte Ungeduld in dem jungen Captain. Er hatte keinen Nerv für diese Herumfragerei. Er wollte Antworten. Und doch zwang er sich, weiter zu reden. Verkrampft. Mühsam beherrscht. Immer weiter.
„Wusstet Ihr, dass es diese Art von Geschäft auch hier in der Stadt gibt?“, fragte er mit einem grimmigen Lächeln und der Wirt horchte auf. Gut. Er nickte also. „Ich war vor ein paar Tagen erst dort. Hab ne Stange Geld gewonnen.“
– „Ach“, machte der Mann hinter dem Tresen und tat, als interessiere ihn das Gerede nicht. Doch seine Bewegungen, mit denen er an seinem Glas herum wischte, wurden langsamer, kamen ins Stocken, verrieten seine Ablenkung. „Und was kümmert’s mich?“
Lucien griff nach seinem Rum, trank jedoch nichts.
„Wie gesagt, hohe Wetteinsätze“, erwiderte er. „Wahrscheinlich mehr, als Ihr hier in einer Woche an Gewinn macht. Ich kann Euch sagen, wie ihr rein kommt, wenn Ihr’s wissen wollt.“
Der Wirt hielt erneut in der Bewegung inne, zögerte und zog dann skeptisch eine Braue hoch. „Wette, du willst was dafür, nicht wahr?“
Anspannung kribbelte unter Luciens Haut, während das bittere Lächeln, das sich auf seine Lippen legte, nicht einmal gestellt war. Es hatte nur andere Gründe, als die, die er nannte.
„Aye. Ich suche jemanden, vielleicht könnt Ihr mir weiterhelfen.“ Wie gern hätte er einfach seinen Dolch gezogen und diesen Mann auf andere Art zum Reden gebracht. Das wäre schneller gegangen. Nur nicht besonders unauffällig. Und ehe er sich versah, hätte er eine Hand voll Soldaten am Arsch, die ihn bei der Suche nach Talin nur aufhielten.
„Ich war vor Kurzem mit einem Freund hier, vielleicht erinnert Ihr Euch. Groß, blond?“
Zum ersten Mal musterte der Wirt seinen Gegenüber nun genauer, kniff dabei nachdenklich die Augen zusammen. Dann erhellten sich seine Züge ein wenig. „Hm, ich erinnere mich. So’n ganz Hübscher“, meinte er spöttisch und entlockte Lucien trotz der Situation ein kurzes Verziehen der Mundwinkel.
„Wir saßen mit noch jemandem am Tisch. Auch blond, Narbe im Gesicht, hatte ein paar Freunde mit Pistolen dabei?“
Der Mann nickte erneut. „Sah aus, als wär mit dem nicht gut Kirschen essen. Warum suchst du nach dem?“
Darauf erwiderte Lucien im ersten Moment nichts, biss nur die Zähne zusammen, um die Antwort, die ihm auf der Zunge lag, zurückzuhalten. Dann neigte er leicht den Kopf und zwang sich zu einem zynischen Lächeln.
„Sagen wir einfach, einer hat gewonnen, einer hat verloren und die Rechnung ist noch offen. Habt Ihr ihn danach noch mal irgendwo gesehen? Hier oder am Hafen vielleicht? Auf einem der Schiffe dort? Er könnte sich in Gesellschaft dreier auffallend hübscher junger Frauen befunden haben, die Euch sicher nicht entgangen wären...“
Wieder kehrte einen Moment Stille ein, als der bullige Kerl sein Oberstübchen nach einer passenden Erinnerung durchsuchte. Dann schüttelte er langsam den Kopf.
„Nee, weder den Blonden, noch irgendwelche hübschen Weiber. Außer die, die ich schon hier hab.“ Er grinste dreckig und setzte dazu an, sein Glas weiter zu polieren. „Aber wenn der Kerl Dreck am Stecken hat, hat ihn vielleicht die Stadtwache erwischt. Die durchsuchen in letzter Zeit öfter die Schiffe, die reinkommen.“ Er wies mit einem Nicken in die hintere Ecke der Schankstube, wo sich ein mittelalter Mann in Uniform gerade die Kante gab. „Vielleicht weiß der Marinebastard da hinten mehr. Wenn er besoffen genug ist, singt er wie ein Vögelchen.“
Lucien warf einen unauffälligen Blick über die Schulter, musterte den Soldaten für einen Moment. Besser als nichts, oder? Wenn die Spur hier kalt war, brauchte er ohnehin eine neue.
Rasch überflog er die Gesichter der übrigen Gäste, suchte nach seinen beiden Begleitern, um zu sehen, wie weit sie mit ihren Nachforschungen waren und sie wenn nötig auf das neue Ziel aufmerksam zu machen.
[Hafenviertel | in der Kneipe beim Wirt | nicht weit von Zairym und Shanaya]
Liam Casey ist 25 Jahre alt und wurde unter den Sternen der ersten Welt auf der Insel Yvenes geboren. Dieser mutige Pirat reist als Seemann durch die Meere der Inselwelten und plünderte mit der Crew bereits auf 149 Streifzügen in 50 Tavernen.
Habseligkeiten
ein Lederarmband mit drei bearbeiteten Amethysten, eine Geige aus Schwarznuss, eine mysteriös-eisige Schatzkarte, Ginsterkatze Sineca, ein silbernes Diadem
Körperliche Verfassung
Uneingeschränkt mit leichter Belastungsdyspnoe.
In Anbetracht seiner gezwungenen Tatenlosigkeit kam Liam selbst die Stille, die zwischenzeitlich zwischen ihnen herrschte, unheimlich laut vor. Sein Gefühl wollte hier keine Zeit verschwenden. Sie hatten anderes zu tun, denn Liam war der Letzte, der ein Menschenleben als unwichtig tituliert hätte. Sein Blick wurde etwas undurchsichtiger, als er den Blick auf das angeschlagene Gesicht des Händlers hob, dessen Antwort gleichzeitig viel und wenig zu sagen vermochte. Ceallagh hatte einen ziemlich sinnvollen Einwand dazu und Liam zuckte zustimmend mit der Schulter, während er Niloc musterte und weiterhin darauf wartete, Lola zur Hand gehen zu können. Sein Blick fiel auf die Hand des flüchtigen Bekannten, die zwar von einem Tuch verdeckt war, aber dennoch irgendwie ... nicht so aussah, wie eine gesunde Hand auszusehen hatte. Etwas fehlte. Und Liam beschlich das ungute Gefühl, dass er die Finger nicht bloß zur Faust geballt hatte...
Fakt war, dass sie ihm hier nicht so gut helfen konnten wie in einem der Ärztehäuser. Liam fühlte sich noch immer unangenehm real an Per erinnert, was neben der zunehmenden Sorge um Skadi für seine Wortkargheit verantwortlich war. Gemeinsam mit Lola schaffte er es, den Händler auf die Beine zu hiefen und übernahm allein schon wegen seiner Größe einen größeren Teil des Gewichts des Mannes. Aufmerksam beobachtete er die Bewegungen und die Verlagerungen des Gewichts zwischen Lola und ihm, um abschätzen zu können, wie gut das hier wirklich funktionierte. Indes folgten sie Ceall zurück zur Straße. Er bildete die Vorhut, damit sie nicht unangenehm überrascht werden konnten.
„Wir sind uns zufällig im Hafen über den Weg gelaufen.“, erwiderte Liam auf die Frage des Schmugglers. „Wie war noch gleich Euer Name?“
Er erinnerte sich gar nicht mehr daran, ob sie sich einfander überhaupt vorgestellt hatten. Aber das schien ihm auch nicht sonderlich wichtig im Moment.
„Ceall, hier vorne.“, nickte er in die Richtung eines der nächsten Gebäude. Der Händler wurde allmählich schwerer, die Aufmachung des Gebäudes versprach aber, dass sie womöglich richtig waren. „Geht's noch?“, wandte er sich schließlich an Lola und den Verletzten. „Gleich ist's geschafft.“
Sineca folgte ihnen leichtfüßig durch die Nacht, blieb hier und da stehen, lauschte, schnupperte und hängte sich dann doch wieder an die Fersen der Piraten.
{ Ceallagh & Lola & Sineca & Niloc | auf dem Weg zum Gesundheitsviertel }
Alex Mason ist 28 Jahre alt und wurde unter den Sternen der ersten Welt auf der Insel Chikarn geboren. Dieser mutige Pirat reist als Carpenter durch die Meere der Inselwelten und plünderte mit der Crew bereits auf 46 Streifzügen in 18 Tavernen.
Habseligkeiten
Ein Jagdgewehr, Jagdmesser und eine Gitarre.
Er hasste es. Diese Warterei, wenn man einen Plan geschmiedet hatte, bis man endlich loslegen konnte. Entsprechend hüllte er sich auch wieder in Schweigen und ließ die anderen beiden ihre Details besprechen - er war sowieso nicht der Typ für einen Plan. Pläne waren berechenbar. Spontanität sorgte für Überraschungen und Alex war ein großer Freund davon, seiner Intuition zu folgen. Und ganz ehrlich: Das würde er - Plan hin, Plan her - auch gleich tun, sollte ihnen jemand ins Netz gehen. Aber zum Glück waren ihre Besprechungen für den Fall ohnehin ausgedünnt gewesen. Man würde ihm also nicht einmal vorwerfen können, sich nicht an irgendeine Abmachung gehalten zu haben...
Bei all der Dunkelheit um sie herum, war das Licht des Marktplatz schon von weitem zu sehen. Alex' Laterne baumelte noch immer an seinem Gürtel, während er weiter schweigend knapp hinter den anderen beiden auf ihr Ziel zusteuerte. Während er vorgab, nur halbherzig zu lauschen, wanderte sein Blick über die Schatten in der Dunkelheit, konnte aber leider nichts wirklich auffälliges erkennen, was ihnen weiterhelfen könnte. Am Marktplatz tummelten sich wohl die meisten Menschen seit der Festlichkeiten. Alex rümpfte flüchtig die Nase und ließ den Blick kurz wandern, als sie auch schon angesprochen wurden - von Kieran. Der eigentlich beim Schiff sein sollte. Die Mundwinkel des Lockenkopfs zuckten unscheinbar, während er im fahlen Licht Taróns Reaktion abzuschätzen versuchte.
„Du meinst sowas wie ... Frauen, die spurlos verschwinden?“, konnte er sich den Sarkasmus nicht sparen und warf dem Jüngeren einen kurzen Blick zu, ehe er sich bereitwillig abwandte, um seinem Aufpasser zu bedeuten, dass er nicht mehr dazu zu sagen hatte.
Schließlich konnten sie endlich anfangen. Alex hatte sich seine innere Unruhe nicht anmerken lassen. Den Frauen war sicherlich nichts passiert, wollte er nach außen ausdrücken - innerlich war er wachsamer als ihm lieb war. Wenn sich hier jemand zeigen würde, hatte er nicht vor, denjenigen aus den Augen zu lassen, bis er nicht wusste, was er zu verbergen hatte. Tarón verschwand in den Schatten, Kieran und er taten es ihm gleich und Cassy schien sich noch kurz zu sammeln, ehe sie auf die erleuchtete Treppe trat, sich eine kleine Empore baute und den Startschuß gab. Alex' Finger tippten unruhig auf seinen Oberarmen herum, während er mit verschränkten Armen im Dunkeln stand. Seine Augen waren wie die eines Raubtiers auf die Menge gerichtet, als die Blonde zu sprechen begann.
Am Anfang schien es ernüchternd. Ein Teil der Menge wandte sich wieder ab, kaum dass sie grob abschätzen konnten, worum es ging, ein anderer Teil wirkte besorgt und bedauernd, schien aber keine Anstalten zu machen, irgendeinen brauchbaren Tipp an die Rednerin herantragen zu wollen. Alex war genervt und wandte den Blick ab - sein Glück, wie es schien, denn sonst wäre ihm die Gestalt wohl nicht derart auffällig ins Auge gesprungen, die verstohlen einen letzten Blick über die Schulter warf und sich schließlich eine Kaputze überwarf, um in einer angrenzenden Gasse zu verschwinden.
„Rechts von uns, Leinenhemd, dunkle Kaputze. Macht sich aus dem Staub.“, informierte er die beiden Männer in seiner Nähe und wartete gar nicht auf eine Reaktion. Entsprechend fiel ihm auch nicht auf, dass Tarón sich bereits angespannt hatte, um in besagte Richtung zu zeigen.
Alex drückte sich unsanft an zwei Personen vorbei, um schnellen Schrittes die Verfolgung aufzunehmen. Als er sich um die Mauer schob, hinter der die Gestalt verschwunden war, machte er noch zwei eilige Schritte, ehe er sich zurücknahm, um keine Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen. Die Gestalt konnte er tatsächlich einige Meter vor sich im Dunkeln erkennen - dazu war die Gegend rund um den Marktplatz noch erleuchtet genug. Jetzt hieß es nur, ihn in der Dunkelheit nicht zu verlieren.
Was er dafür allerdings nicht mehr mitbekam, war die Gestalt, die sich schließlich doch aus der Menge herauslöste, um sich entgegen der meisten anderen auf Cassy zuzubewegen. Seine Uniform identifizierte ihn eindeutig als einen Zugehörigen der Stadtwache.
„Miss.“, machte er auf sich aufmerksam und räusperte sich.
Die Daumen hatte er hinter seinen Gürtel geschoben, die Brust herausgestreckt. Die Blicke der umliegenden Menschen waren ihm egal. Er war recht groß, hatte dunkles Haar und einen Schnauzbart.
„Möglicherweise bin ich Ihren Freundinnen über den Weg gelaufen. Zwei Damen, Ihrer Beschreibung entsprechend, sind vor wenigen Tagen wegen Erregung öffentlichen Ärgernisses aufgefallen.“
{ Tarón & Cassy & Kieran| folgt einem Verdächtigen vom Marktplatz | ggf. mit Kieran? }
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Laurenz Chival Verdantho gespielt von LiamAlter 34 Jahre Beruf Stadtwache Größe und Gewicht 1,87 m & 82 kg Augenfarben Braun Haarfarbe Braun Merkmale gutmütig und regeltreu Status aktiv
Shanaya Árashi ist 17 Jahre alt und wurde unter den Sternen der ersten Welt auf der Insel Yvenes geboren. Dieser mutige Pirat reist als Navigator durch die Meere der Inselwelten und plünderte mit der Crew bereits auf 170 Streifzügen in 155 Tavernen.
Habseligkeiten
Einen Degen, einen Dolch und eine Tasche voller Geheimnisse
Körperliche Verfassung
Endlich Mal wieder vollkommen uneingeschränkt!
Zairym nahm das Geld nur entgegen, prüfte anhand des Gewichts den Inhalt und schien es als genug zu empfinden. Dass er dazu keinen Kommentar von sich gab wunderte Shanaya ein wenig, aber sie nahm es so hin, beschäftigte sich lieber mit den Gedanken, die in diesem Moment wirklich zählten. Damit, dass sie sich selbst immer wieder gut zu sprechen musste, dass Talin am Ende des Tages wieder bei ihnen sein würde. Selbst Zairym stimmte ihren Worten zu, wirkte dabei ungewohnt zustimmend. Nicht so wie Lucien, der beinahe wie erwartet reagierte, weniger optimistisch, mehr… pragmatisch. Sie mussten – und sie würden. Etwas anderes ließ Shanaya gar nicht zu. Und wenn sie suchen musste, bis die Sonne wieder hoch am Himmel stand und der Rest der Welt seinen Rausch ausschlief.
Damit wandten die beiden Männer sich ab und Shanaya nahm sich einige Herzschläge, ihnen erst hinterher zu blicken und dann tief durchzuatmen, ihre Gedanken umzulenken. Bláyron folgte ihr an diesem Ort wie ein Geist, sie konnte ihn nicht sehen, seine Anwesenheit aber beinahe spüren. Selbst die Tatsache, dass sie ihren Bruder hier nicht selbst getroffen hatte, änderte nichts an diesem Gefühl. Daran, dass Shanaya am liebsten in jedem Moment jeden einzelnen Winkel dieser Taverne im Blick behalten hätte. Schließlich setzte sich die Schwarzhaarige auch in Bewegung, folgte ab weder dem Söldner noch dem Captain, sondern steuerte direkt auf eines der Schankmädchen zu. Celia, zum Glück. Am anderen Ende des Schankraums erkannte sie auch Neriya, die seit einem gewissen Vorfall nicht mehr all zu gut auf sie zu sprechen war. Der jungen Frau kam also nicht einen Moment in den Sinn, sie nach mehr Informationen zu befragen. Ihr Weg führte sie also zu ihrer blonden ‚Kollegin‘, die ihr nicht vor warf, ihr böswillig den Kerl weg geschnappt zu haben. Mit tänzelnden Schritten bewegte die Schwarzhaarige sich inzwischen geübt zwischen den Tischen her, bis sie die andere Frau erreicht hatte, die sie mit fragender Miene begrüßte.
„Was machst du denn hier? Wolltest du heute nicht etwas erledigen?“
Shanaya, der in diesem Moment so gar nicht der Sinn nach belanglosem Gequatsche war, ging nicht auf diese Frage ein, zumal ihr Plan wirklich gewesen war, diesen Ort heute nicht zu betreten.
„Ich muss dringend Jemanden finden. Erinnerst du dich an die blonde Frau, die mich neulich hier abgeholt hat? Meine Größe, lange, blonde Haare. Immer ein bisschen Schalk im Blick…“
Ihr Gegenüber überlegte, schwieg einige Momente und zuckte dann mit den Schultern.
„Ich erinnere mich ganz dunkel an sie, aber außer an diesem Tag habe ich sie nicht gesehen. Ich fürchte nur, die Anderen hier werden dir nicht helfen. Neriya hat sie ein bisschen gegen dich aufgebracht, weil du ihr wohl Unrecht angetan hast. Aber...“ Die Frau ließ den Blick durch den Schankraum wandern, bis sie ihr Ziel gefunden hatte. „Der Typ da drüben ist von der Stadtwache, die glauben doch immer, alles zu wissen.“
Damit gab sie Shanaya zu verstehen, dass sie wieder an die Arbeit musste und nicht länger Zeit für sie hatte. Dass die hier arbeitenden Frauen gegen sie aufgebracht werden sollte störte die Dunkelhaarige nicht im Geringsten. Sollten sie sich ruhig benehmen wie ein Haufen Kinder, denen man die Süßigkeiten weg genommen hatten. Mehr als ein leises Seufzen hatte sie dafür nicht übrig, suchte dann selbst nach dem Kerl, der eine Uniform trug. Einige Momente zögerte die junge Frau, ehe sie sich in Bewegung setzte, wieder durch die Tische tänzelte, bis sie nah genug war, um Lucien und Zairym zu erkennen. Der Söldner saß mit dem Rücken zum Captain, Lucien selbst blickte in ihre Richtung. Shanayas Blick wanderte automatisch von dem Söldner zu Lucien, der ihren Blick erwiderte und dann in eine bestimmte Richtung nickte. Ihre blauen Augen folgten diesem Deuten, erkannte dann erneut den Uniformierten und sie nickte in die Richtung des Mannes. Er sollte ruhig vor gehen, sie würde sich darum kümmern, dass Zairym auch über diesen Plan Bescheid wusste.
Ohne noch einen Moment zu zögern setzte Shanaya sich wieder in Bewegung, legte dabei ihr charmantestes Lächeln auf ihre Lippen und trat direkt hinter Zairym, legte ihm jeweils eine Hand auf eine Schulter und betrachtete die fremden Gestalten, die mit ihm am Tisch saßen.
„Hey, Großer. Kann ich dich kurz entführen? Oder hast du noch Gold übrig, welches du versaufen kannst?“
Eine versteckte Nachricht, die Frage, ob er hier noch Informationen sammeln konnte oder ob er sich ihrem Plan anschließen wollte, weil es hier sowieso kein Vorankommen gab.
[Kneipe | Erst allein | Dann bei Zairym am Tisch, Nähe zu Lucien]
Kaleigh Frye ist 22 Jahre alt und wurde unter den Sternen der ersten Welt auf der Insel Mîlui geboren. Dieser mutige Pirat reist als Fremder durch die Meere der Inselwelten und plünderte mit der Crew bereits auf 3 Streifzügen in 1 Tavernen.
Habseligkeiten
Bogen, Köcher mit Pfeilen, 2 Dolche, Silberringe, kleiner Lederbeutel für Gold, Umhang
Körperliche Verfassung
Cut in der linken Augenbraue, ordentliche Muskelzerrung im rechten Oberarm
Sie fühlte sich hin und her gerissen. Sollte sie den Piraten, denen sich ihr Bruder angeschlossen hatte, nachjagen und vorübergehend die Suche nach ihrer Schwester unterbrechen? Oder doch der Spur ihrer Schwester nachgehen, die sie über Umwege schließlich auf diese Insel gebracht hatte? Es fühlte sich an, als müsste sie sich zwischen ihren Geschwistern entscheiden, und das war eine Entscheidung, die sie nicht treffen konnte und auch nicht wollte. Aber sie musste.
Als ihr schließlich die Gaukler, mit denen sie sich während ihres Aufenthaltes in Ghisleen angefreundet hatte, davon erzählten, dass in der letzten Zeit auffällig viele junge Frauen auf der Insel als vermisst gemeldet wurden (unter anderem auch eine von ihnen), wurde Kay hellhörig. Vielleicht war das ein Zeichen. Ein Wink, dass sie noch hierbleiben sollte. Auch wenn es bedeutete, dass sie unter Umständen ihren Bruder dabei aufs Spiel setzte. Sie erinnerte sich nur ungerne an die kurze, aber wirkungsvolle Begegnung mit dem blonden, hämisch grinsenden Pirat, die zwar bereits einige Tage zurücklag, ihr aber noch tief in den Knochen saß und eine Mischung aus Angst und Wut in ihrem Inneren hinterließ.
***
Als sie rund 24 Stunden später in der Taverne, in der sie auch ihr Zimmer gemietet hatte, saß, einen halbleeren Grog vor ihrer Nase und über ihre nächsten Schritte grübelte, schnappte sie am Nebentisch ein interessantes Gespräch zweier Männer auf, die ihr zu ihrem Glück kaum Beachtung schenkten. Wenn sie eines gelernt hatte auf ihrer bisherigen Reise, dann, wie man sich unauffällig verhielt.
Nachdem die Männer ihre Unterhaltung beendet und ihre Becher ausgetrunken hatten, legten sie der Wirtin das nötige Gold auf den Tisch und verließen die Taverne ohne ein Wort miteinander zu wechseln. Kay wartete noch einen Augenblick, bevor sie es ihnen gleichtat.
Sie folgte den Männern eine ganze Weile, ließ sich hin und wieder ein wenig zurückfallen, um zu verhindern, dass sie auf sie aufmerksam wurden, vor allem dann, wenn sie kurz stoppten, um sich zu versichern, dass keine unliebsamen Zeugen an ihren Fersen hafteten. Je weiter sie sich von der Taverne entfernten, desto unbelebter wurden die Gassen. Die meisten Leute hatten sich in Wirtshäuser und andere Etablissements zurückgezogen und feierten und tranken, als gäbe es kein Morgen.
Aber als sie um die nächste Häuserecke in eine schmalere Seitengasse bog und ein paar Meter weit hinein lief, wäre sie einem der Männer beinahe in die Arme gelaufen. Im fahlen Mondlicht konnte sie gerade so seine grinsende Fratze unter der Kapuze erahnen.
Gerade als sie den Mund öffnen und etwas sagen wollte, ertönte eine zweite Männerstimme in ihrem Rücken. „Was haben wir denn hier?“ Na, wunderbar. Da hatte sie die beiden Herren wohl doch ein wenig unterschätzt in ihrer Auffassungsgabe.
„Zwei gegen einen? Schon ein bisschen unfair, findet ihr nicht?“, feixte sie. Auch wenn die Männer in der Überzahl waren, weigerte sie sich, sich von ihrem Gerede einschüchtern zu lassen. Sie konnte nur hoffen, dass ihre Kampffähigkeiten nicht so ausgeprägt waren wie ihre Mundpartien.
„Warum kompliziert, wenn man sich’s auch einfach machen kann?“ Der Mann vor ihr lachte dreckig. Er machte zwei Schritte auf sie zu, aber anstatt zurückzuweichen, zog die junge Frau nur ihr Messer aus der Scheide.
Tarón Valur ist 35 Jahre alt und wurde unter den Sternen der ersten Welt auf der Insel Chikarn geboren. Dieser mutige Pirat reist als Quartiermeister durch die Meere der Inselwelten und plünderte mit der Crew bereits auf 51 Streifzügen in 16 Tavernen.
Alle Teile fügten sich bereits an ihre Plätze - oder zumindest hatte Tarón das gedacht, als, kurz bevor sie damit beginnen konnten ihren Plan in die Tat umzusetzen, ein weiteres unerwartetes Stück auftauchte: Kieran.
Taróns Stirnrunzeln verriet den Teil in ihm, der den Jüngeren dafür tadelte sich nicht an die besprochene Aufteilung gehalten zu haben, wer wo war, blieb und wohin ging. Immerhin hatten sie bereits genug Crewmitglieder die verschwunden waren und die Situation war damit bereits unübersichtlicher, als allen lieb war. Aber natürlich verstand er den Burschen auch. Es hatte ihn ohnehin gewundert, dass ausgerechnet Kieran bei Greo und Elian auf dem Schiff hatte bleiben wollen. Oder eher: zugestimmt hatte, dass es sinnig war drei Personen auf ihr Schiff achtgeben zu lassen. Denn, dass er wirklich hatte dableiben wollen, daran hatte Tarón bereits gezweifelt, ehe sie aufgebrochen waren.
Nun - offenbar hatte sich sein Instinkt damit wieder bewahrheitet.
"Kieran." begrüßte er den anderen nur knapp, jedoch mit einem Tonfall, der alles gleichzeitig zum Ausdruck brachte: milde Verärgerung über diesen unabgesprochenen Wandel, Akzeptanz seiner Anwesenheit und ...Verständnis. Sein Nicken hingegen, das sich anschloss, ließ erahnen, dass er es bei genauer Betrachtung wohl sogar begrüßte ihn hierzuhaben.
Puzzleteile. Klick klick.
Ausgerechnet Kieran - wer wäre besser geeignet ein Auge auf Alex zu haben, sollte Tarón selbst diesem nicht folgen können?
Ja. Kierans Loyalität zu Soula stand außer Frage - und damit auch seine Haltung Mason gegenüber. Und dennoch war Kieran nicht der Typ, der die Gelegenheit für irgendeine verdrehte Racheaktion in den kaum beleuchteten Gassen nutzen würde. Und Alex alleine losrennen zu sehen war ein Szenario, dass Tarón aus mehr als einem Grund vermeiden wollte. Kieran war vielleicht genau der Mann, den sie jetzt hier brauchen konnten.
Cassy übernahm es ihn knapp und effektiv in Kenntnis zu setzen. Tarón sparte sich weitere Worte. Er war gedanklich bereits dabei, wie es weitergehen konnte.
Wie auch die anderen verschwand er daher still auf seinen Platz in den Schatten auf der erhöhten Treppe, die ihm einen etwas besseren Überblick erlaubte, als ihn die beiden Männer in der Menge haben würden.
Nun lag es an Cassy - und diese lieferte ab.
Tarón hatte sich vorgestellt, dass sie vielleicht zunächst tatsächlich etwas darbieten würde, um die Aufmerksamkeit der Menge auf sich zu lenken, doch das war garnicht nötig. Auch wenn viele Gesichter sich zunächst desinteressiert wieder abwandten und genügende Menschen auch im Verlauf ihrer Worte Ignoranz übten, reagierten genau zwei Gestalten auf die es ankam:
die erste war eine mit dunkler Kapuze, die ihr Gesicht so sehr im Schatten verbarg, dass es selbst unmöglich war genau zu sagen welches Geschlecht sie haben mochte, auch wenn die Statur auf einen Mann hindeutete. Taróns Blick hatte sie einen Sekundenbruchteil zu spät taxiert, um dieses Geheimnis noch zu lüften ehe sie sich den dunklen Stoff über den Kopf gezogen hatte. Doch hier hatten sie ihn - den Verdächtigen, auf den sie gehofft hatten, denn die Gestalt machte sich daran abzuhauen.
Alex hatte sie auch bemerkt und so hätte sich Tarón seine dringlich deutende Geste vielleicht auch sparen können, dennoch brachte er sie zu Ende, fixierte dabei nun jedoch eher Kieran, als Alex, der ohnehin schon reagierte.
Auch Tarón war bereits dabei sich aus den Schatten zu lösen, um ebenfalls die Verfolgung aufzunehmen (auch wenn er die beiden anderen erst einmal würde einholen müssen), als er diesen Plan wieder verwarf, denn noch jemand reagierte auf Cassys Worte.
Ein Mann, etwa von seiner eigenen Statur, schälte sich aus der Menge nach vorne und kam auf Cassy zu.
Stadtwache. Das mochte hilfreich sein.
Mit einem kurzen intensiven Blick auf die Frau hin lehnte Tarón sich wieder in die Dunkelheit zurück.
Cassy hatte von sich gesprochen - nicht von einer Gruppe, die die Frauen suchte - und diesen Eindruck würde Tarón erst dann brechen (und sie damit einer kleinen Lüge überführen und potentiell ihre Glaubwürdigkeit untergraben), wenn das absolut notwendig wurde. Alleine lassen würde er sie mit dieser Situation jedoch nicht. Und das hieß er musste jetzt auf die anderen beiden Männer vertrauen und das nagende Gefühl in ihm beiseite schieben, dass ihn anstacheln wollte die Jagd ebenfalls aufzunehmen und die Dinge selbst zu kontrollieren.
Doch anstatt loszurennen, lauschte er, beobachtete er weiter - und überließ vorerst Cassy das Gespräch mit der Wache. 'Erregung öffentlichen Ärgernisses' - nun...das klang zumindest schonmal nach einer vielversprechenden Spur.
Aus den Augenwinkeln behielt er auch die Menge im Auge. Einige Leute waren bereits wieder weitergegangen, doch noch immer hörten auch Fremde zu, nun wohl darauf angefixt, wie die Geschichte des armen Mädchens weitergehen mochte, dass ihre Freundinnen suchte. Doch etwas wirklich Auffälliges tat sich nicht mehr. Wahrscheinlich gut angesichts der Tatsache, dass sie sich nicht weiter aufteilen sollten.
Also zuhören, beobachten - und Eingreifen, wenn es nötig wurde.
[Marktplatz | Zunächst mit Cassy, Alex &Kieran, dann nurnoch mit Cassy (?)]
Talin Dravean ist 18 Jahre alt und wurde unter den Sternen der ersten Welt auf der Insel Kelekuna geboren. Dieser mutige Pirat reist als Captain durch die Meere der Inselwelten und plünderte mit der Crew bereits auf 118 Streifzügen in 48 Tavernen.
Habseligkeiten
Zwei versteckte Dolche, einen Degen, eine Kette und einen Beutel mit Münzen
Körperliche Verfassung
Auf Kaffeeentzug. Eine frische Narbe auf dem linken Handrücken.
An der Schwelle der Tür zur grüßenden Finsternis hielt sie inne und schaute sich mit einem beruhigenden, wenn auch zu gleich traurigen Lächeln zu Soula um. Ihre Gedanken rasten und ihr Herz krampfte sich ein wenig zusammen, ihren eigenen Wunschtraum vor der Tür nicht erfüllt zu sehen. Es wäre ihr wesentlich wohler dabei, wenn sie alle von hier verschwinden würden. Vor allem wäre ihr wohler, wenn sie nicht erst Skadi noch suchen müssten, aber darauf lief es wohl hinaus. Denn ohne sie, würden Talin und Soula vermutlich diesem Irrsinn nicht entkommen können.
„Ich weiß nichts von Skadi und das beunruhigt mich. Aber immerhin ist das ein Grund, vorsichtig zu sein.“
Sie drehte sich wieder um und wollte den ersten Schritt hinaus in eine ungewisse Freiheit tun, als sie auch schon wieder aufgehalten wurde. Die Blonde zuckte merklich zurück, als auf einmal eine rothaarige junge Frau vor ihr auftauchte. Ein bisschen wie aus dem Nichts, so schien es zumindest. Aber vielleicht war sie auch einfach noch zu schwach, um es anders vorzunehmen.
Es brauchte einen Moment, bis sie verstand, was die Rothaarige gesagt hatte und Talin merkte, dass sie weiterhin drängend auf sie und Soula einredete. Wie auf ein scheues Tier. Talin schnaubte leise, wollte aufbrausen, weil sie es doch sicher würde schaffen können, diese ebenso schmächtige Person schnell und effektiv aus dem Weg zu räumen, damit sie sich weiter ihren Weg nach draußen bahnen konnten. Doch sie wusste auch, dass es nur Wunschdenken war. Sie war schwach. Ja, sie hatte Hunger. Und ihr Schädel schien bald in der Mitte entzweibrechen zu wollen. Dennoch wollte sie sich nicht so einfach herumkommandieren lassen.
„Ich denke nicht, dass es in einem Raum sicherer ist, in dem wir bis eben eingesperrt waren.“
Sie verschränkte die Arme vor der Brust, machte aber einen Schritt zurück, um sich leicht vor Soula zu stellen, für den Fall, dass es doch einen Angriff gab. Ihre weiteren, etwas unschöneren Worte schluckte sie für den Moment herunter, auch wenn sie es hasste, sich selbst so kontrollieren zu müssen. Ihr Blick huschte schräg nach hinten, zu ihrer Begleiterin, ließ den Neuankömmling aber nicht gänzlich aus den Augen. Die Blonde erinnerte sich daran, was Soula ihr gerade erzählt hatte, über die Frauen, die sich gekümmert hatten oder vielleicht auch nicht. Deshalb zögerte Talin nur eine Sekunde, bevor sie mit dem Kinn auf die Rothaarige deutete, Soula aber leise ansprach.
„Was meinst du? Sollen wir sie einfach über den Haufen werfen? Das könnten wir vielleicht schaffen.“
Aric Rackham ist 30 Jahre alt und wurde unter den Sternen der ersten Welt auf der Insel Asanu geboren. Dieser mutige Pirat reist als Seemann durch die Meere der Inselwelten und plünderte mit der Crew bereits auf 19 Streifzügen in 6 Tavernen.
Die leicht gehobene Augenbraue der Piratin entging ihm nicht. Unweigerlich nahm er sie wahr. So wie er alle anderen kleinen Dinge auch bemerkte und daraus seine Legungen zusammenschusterte. Natürlich konnte er nicht jeden gleich gut lesen, doch jeder erzählte auch noch eine zweite Geschichte mit seinem Körper. Oftmals sogar mehr als mit den eigentlichen Worten, welche gewechselt wurden. Den meisten Menschen war diese Tatsache nicht bewusst und dies war schon immer ein großer Vorteil für den Braunhaarigen gewesen. Die Karten waren eigentlich nur ein Anhaltspunkt, um die gesehenen Dinge mit einer schönen Geschichte zu verweben. Aber auch dieses Wissen hinderte seinen eigenen Körper nicht daran, auch instinktiv und reflexartig zu reagieren und so auch anderen etwas über sich zu verraten. Zumindest wenn diese in der Lage waren, die Zeichen zu sehen und zu deuten. Was Isala anging, so deutete er, dass sie noch nichts von seinem Beruf wusste. Aber eigentlich war das auch relativ logisch. Die wenigen Wochen auf der Sphinx waren für ihn von Lernen der Schifffahrt geprägt gewesen und er hatte wenig Zeit damit verbracht, sich mit jemandem zu unterhalten. Außer mit den Personen, welche er schon vorher gekannt hatte und welche ihm auch zeigen konnten, was zu tun war. Aric blinzelte kurz, als sich die Braunhaarige in Bewegung setzte. Sein Gehirn rekonstruierte gerade ihren letzten Satz, als sie auch schon nach seinem vorherigen Leben fragte.
„Ich saß oft in einem Zelt am Marktplatz und habe auf jemanden gewartet, der die Zukunft wissen wollte ,… um ehrlich zu sein.“
Antwortete er ihr mit einem leicht schiefen Lächeln, während er ihr mit langsamen Schritten folgte.
„Aber trotz dieser Vorgeschichte kann ich leider den gesuchten Aufenthaltsort nicht ausmachen.“ nahm er seinen Witz von vorher wieder kurz auf. „Was ist mit dir?.. Wie lange bist du schon auf der Sphinx?“
Genau wie Isala schaute auch Aric aufmerksam in alle Richtungen. Dabei versuchte er weiterhin so unauffällig wie möglich zu wirken. Ließ seinen Blick auch immer wieder über die hübschen kleinen Laternen schweifen, welche überall spärlich versuchten, die Dunkelheit zu vertreiben. Nach einigen gelaufenen Metern drang ein Satz an seine Ohren, welcher ihn abrupt stehen bleiben ließ. Was haben wir denn hier? Eine Wortkombination, welche er bisher nur in negativem Kontext vernommen hatte. Genau aus diesem Grund blieb er dort an Ort und Stelle stehen und lauschte. In der Hoffnung, dass Isala sich zu ihm umdrehen würde, wenn sie seinen Stillstand bemerkte, hob er einen Zeigefinger an seine Lippen, um ihr Stille zu signalisieren. Gleichzeitig schloss der Wahrsager die Augen und konzentrierte sich auf die Richtung, aus der die Worte zu ihm gedrungen waren.
Die kampfeslustigen Worte einer Frau bestätigte seine Vermutung, ließen ihn aber auch kurz mit sich selbst hadern. Zumindest sprachlich schien sie die Situation im Griff zu haben und er war kein Kämpfer. Der Braunhaarige schielte kurz zu Isala. Vermutlich konnte sie sich im Ernstfall besser verteidigen als er selbst, immerhin war sie schon länger unter Piraten als er. Aber sollte er sie deshalb einfach mit in fremde Situationen ziehen?
Unentschlossen ging er einige Schritte in Richtung des fremden Gespräches, als ihn ein Gedanke seine Schritte etwas beschleunigen ließ. Was, wenn die beiden Männer auch die Frauen der Sphinx überwältigt hatten? Ohne einen konkreten Plan zu haben oder sich mit Isala besprochen zu haben, stand er plötzlich vor den drei fremden Personen. Innerhalb eines Augenblicks nahm er das Messer in der Hand der Frau wahr und auch die angriffslustige Körperhaltung der beiden Männer. Dann versuchte er sowohl eine erleichterte Mine auf sein Gesicht zu zaubern, als auch seinen Körper so groß wie möglich zu machen.
„Hier hast du dich also versteckt, Schwesterchen.“
Mit etwas Glück überschätzten die Männer seine Fähigkeiten im Kampf aufgrund seiner Erscheinung und ließen von der Frau ab. An die Option mit dem Pech wollte der Wahrsager vorerst nicht denken. Zumindest die Sache mit der Schwester könnte man ihm vielleicht auf den ersten Blick abkaufen. Möglicherweise auch, dass er die Situation erst später einschätzte, als er es tatsächlich tat. Blieb nur zu hoffen, dass er heute eher das Glück auf seiner Seite hatte.
[ Isala, Kaleigh | in den Gassen der Außenbezirke]
Dahlamon Tali ist alt und wurde unter den Sternen der ersten Welt auf der Insel geboren. Dieser mutige Pirat reist als Seemann durch die Meere der Inselwelten und plünderte mit der Crew bereits auf 10 Streifzügen in 1 Tavernen.
Richtig! Sie würde niemanden ungefragt mit irgendetwas anfassen! Die Worte des kleinen, weichen Mannes kränkten sie keineswegs. Dennoch seufzte sie, als sie sich daran erinnerte, wie sie früher war. Gewissenlosigkeit war ein Segen. Sie hatte schon viele gesehen, die von den Gesichtern ihrer Opfer verfolgt wurden, nur um sich am Ende bei voller Fahrt vom Schiff in die tosenden Wellen zu werfen. Schweigend hockte sie immer noch am Boden und beobachtete die Katze, als der junge Mann erneut seine Stimme erhob, um zu fragen, ob es der richtige Zeitpunkt wäre, Tiere zu streicheln.
Sie schwieg einige Sekunden, ehe sie sich seufzend erklärte. "Früjär war diese wie klainäs Mädchjen. Doch diese heuärte auf einem Schieff an. Eines Tahgäs ankärten wir bei einer klainen Insel. Gepanzärte Männer und Sklavän. Die Insel gehörtä einem dick Bauch Mann, duh waißt was dahs ist? Gufahrnöhr sagt ihr dazu? Er hatte alles Schähtzää. Aber vor allem Ässän. Und wir einen lären Ladähraum. Aber zuviele Panzermänner, als dass wir kämpfen hätten können. Wir fingen eine Patroliäh. Und Pierce befahl, sie am Läben zu lassen. Glaubst du, das tat er aus Nettigkeit? Denkst du das? Er befahl uns, ihre Zungen rauszuschneiden. Und Ihre Augän mit glüheisen zu blähndän. Stumm und blind. Damit sie nichts ärzählen können. Als nächstes schluhgän wir ihnen Hände, Arme oder Beine ab. Värkrüppelt brachten wir sie zur Insel zurück. Damit sie da gesund gemacht werden. Pierce sagte, auf einen Krankän kommän zwei Männa, die damit beschäftigt sind, ihn zu pflägen, Wasser zu hollen. Du waißt? Pierce hatte recht. Die Panzermänner betrauerten, was ihren Kamäeraden passiert war, und versuchtän alles, um sie am Läben zu halten. Das macht man für freundä, häh? Aber statt fünfzehn kampfunfähigen Männern hatten sie nun 45, die nicht käähmpften, weil sie mit Wahssa holen beschäftigt waren." Damit schlug sie dem jungen Mann freundschaftlich, aber nicht zu hart, auf den Rücken. Immerhin wollte sie die Katze nicht verscheuchen. "Manchmal musst duh und diese einen Umweg gähen, um siegreich zu sein. Und nicht einfach angreifen. Du verstähst das? Das tust du, odär nicht? Und das ist, warum wir Katze fangän. Mit ihr finden wir die Mädchjen besa." Damit wandte sie sich wieder der Katze zu. "Na komm bssss bssss bssss."
Kieran Darvell ist 21 Jahre alt und wurde unter den Sternen der ersten Welt auf der Insel Yvenes geboren. Dieser mutige Pirat reist als Seemann durch die Meere der Inselwelten und plünderte mit der Crew bereits auf 17 Streifzügen in 4 Tavernen.
Habseligkeiten
Pistole | Säbel | Ein Achter
Körperliche Verfassung
Das auffälligste an dem jungen Mann, zumindest wenn man überhaupt einen Blick darauf erhaschen kann, sind die unzähligen Narben an seinem Körper, die einst ein Mahnmal für seinen Widerstand darstellten, ihn heute jedoch daran erinnern, wohin er nie wieder zurückkehren will.
Offensichtlicher sind seine feingliedrigen Finger, die nicht nur geschickte Tätigkeiten vollbringen können, sondern vor allem durch raue Haut und alten Schwielen von harter Arbeit zeugen.
Die kleine Gruppe, zu der er gestoßen war, schien keine Informationen zu haben, aus denen Kieran schlauer werden konnte, was in dieser Stadt vor sich ging. Alex' unangebrachten Sarkasmus kommentierte Kieran nur mit einem grimmigen Blick und angespannten Kiefern. Er war gerade absolut nicht in der Stimmung für witzlose Scherze, aber anscheinend hatten sie nicht annähernd die gleichen Erfahrungen gemacht wie er. Er kam auch gar nicht dazu, diese weiterzugeben und seine Frage zu erklären, denn Cassy wies ihn in eine Aufgabe ein. Wie genau ihr Plan aussah, konnte er so zwar nicht sagen und auch der fragende Blick zu Tarón blieb unbeantwortet, aber er wusste zumindest grob, worum es ging und was er zu tun hatte. Daher nickte er nur knapp und wartete noch ein wenig, bis die beiden Männer ihre Positionen einnahmen und Cassy loslegte. Dabei konnte er das ungute Gefühl, das ihn seit vorhin plagte, nicht abschütteln und überspielte die wiederkehrende Anspannung, indem er bedächtig durch die Menschenmenge schritt, damit ihm sofort jemand mit verräterischem Verhalten auffallen konnte. Mit einem Ohr hörte er der jungen Frau zu, während er mit dem anderen aus dem Stimmengewirr etwas aufzuschnappen versuchte. Besonders die sich abwendenden Personen musterte er, um herauszufinden, ob dahinter nur Desinteresse oder mehr steckte.
Hin und wieder flog sein Blick zu den Crewmitgliedern und so stockte er kurz, als er Taróns Fingerzeig bemerkte und gleichzeitig Alex' Stimme mit der Beschreibung einer Person herausfischte. Lange zögerte er nicht, sich in die gezeigte Richtung zu drängen und den Schwarzhaarigen vor sich zu sehen, der die Verfolgung bereits aufgenommen hatte. Von der Gestalt konnte Kieran nur noch den Mantel und den verhüllten Kopf erkennen, was an und für sich schon einigermaßen verdächtig war. Ob noch weiteres auffälliges Verhalten hinzukam, fragte er nicht laut, suchte stattdessen nur Alex' Blick, als er aufschloss und der fragwürdigen Person mit leisen Schritten folgte. Während er sie mit seinen Augen fixierte, spukte ihm die Frage durch den Kopf, ob das womöglich auch die Person sein könnte, die ihn vorhin beobachtet hatte. Oder tummelten sich sogar mehrere solcher zwielichtigen Gestalten in der Stadt herum? Letzteres ließ die Sorge um die vermissten Frauen weiter wachsen, auch wenn das kaum noch möglich war. Aber vielleicht waren sie jetzt auf ihrer Spur und konnten ihnen endlich zu Hilfe kommen.
[verfolgt mit Alex einen Verdächtigen | Cassy und Tarón am Marktplatz]